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Für sicheren Zahlungsverkehr

So schützen Sie sich vor Fehlern und Betrug bei Überweisungen

Opfer von Überweisungsbetrug
Eine kleine Unachtsamkeit kann Sie zum Opfer von Überweisungsbetrug machen Foto: Getty Images
Laura Pomer
Freie Redakteurin

31. März 2025, 8:34 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Überweisungen sind ein zentraler Bestandteil des Zahlungsverkehrs – und leider auch ein attraktives Ziel für Kriminelle. Doch nicht nur gezielter Überweisungsbetrug kann Verbraucher um hohe Beträge bringen: Oft spielt auch Unachtsamkeit eine Rolle, wenn Geld versehentlich an die falsche Stelle überwiesen wird. Erfahren Sie bei TECHBOOK, welche Maßnahmen Sie ergreifen können, um Ihre Überweisungen sicherer zu gestalten.

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Die Unwiderruflichkeit eines Zahlungsauftrags ist im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) geregelt. Demnach kann ein Zahlungsauftrag nicht mehr zurückgenommen werden, sobald der Zahler die Überweisung über einen Zahlungsauslösedienstleister oder direkt an den Zahlungsempfänger autorisiert hat. Ein kleiner Fehler, wie ein Zahlendreher in der IBAN, kann daher teure Folgen haben. Und daneben gibt es die vielen Fälle von Betrugsmaschen, bei denen Opfer unwissentlich Geld an Kriminelle überweisen.

Überweisungsbetrug ist gang und gebe

Überweisungsbetrug ist kein neues Phänomen. Auch Papierüberweisungen können Betrüger für ihre Zwecke nutzen. Dazu benötigen sie lediglich den Namen sowie die Bankdaten ihres Opfers (IBAN, BIC). Mit einer – oft gefälschten – Unterschrift lassen sich so problemlos Zahlungen auf ein Wunschkonto veranlassen.

Mit der Digitalisierung des Zahlungsverkehrs haben sich auch die Methoden der Täter weiterentwickelt. Online-Banking und Mobile Payment bieten Nutzern Komfort – und machen es auch Kriminellen recht bequem möglich, sich zu bereichern. Unternehmen sind besonders gefährdet: Laut einer Studie von Allianz Trade waren 2019 rund 70 Prozent der europäischen Firmen von Überweisungsbetrug betroffen. Die Coronapandemie soll dem Trend noch mal einen Push gegeben haben.

Immer häufiger geraten auch Privatpersonen ins Visier manipulierter Zahlungsaufforderungen. Diese erreichen die Betroffenen meist per Phishing*, also über E-Mails oder SMS mit vermeintlichen Rechnungen angeblich seriöser Unternehmen. Dabei werden entweder gefälschte Zahlungsinformationen übermittelt oder die Nachrichten enthalten Links, die zu einem gefälschten Überweisungsschein führen oder den Empfänger mit Schadsoftware infizieren.

* Überweisungsbetrug und Phishing sind verwandte Betrugsarten, aber nicht identisch. Beim Überweisungsbetrug werden Opfer gezielt unter Druck gesetzt oder getäuscht, selbst eine Zahlung zu veranlassen. Phishing hingegen – abgeleitet vom englischen „fishing“ (Angeln) – dient dazu, sensible Bankdaten wie Kreditkarteninformationen oder Zugangsdaten zu erbeuten. Die Kriminellen nutzen diese dann, um selbst Überweisungen durchzuführen oder das Konto anderweitig zu missbrauchen.

Vorsicht vor AFF-Fraud

Der sogenannte APP-Fraud ist eine Form des Überweisungsbetrugs, bei dem Kriminelle unter einem Vorwand – etwa einer angeblichen Sicherheitswarnung – ihre Opfer zur Geldüberweisung bringen.

Ein Beispiel eines solchen Betrugsfalls veröffentlichte kürzlich die Polizei Sachsen-Anhalt. Eine Frau aus Halle erhielt eine SMS mit der Aufforderung, ihr TAN-Verfahren zu aktualisieren. Kurz darauf meldete sich ein vermeintlicher Bankmitarbeiter telefonisch und ließ sie mehrere „Testüberweisungen“ freigeben. Der Schaden belief sich auf mehrere Hundert Euro – eine Rückbuchung war nicht mehr möglich.

Wie Sie sich vor Überweisungsbetrug schützen

In diesem Beitrag erklärt TECHBOOK ausführlich, woran man Phishing erkennt. Einige dieser Hinweise helfen auch, Überweisungsbetrug zu vermeiden – etwa die Empfehlung, ungewöhnliche Zahlungsaufforderungen genau zu prüfen. Wichtig ist, nicht vorschnell zu reagieren. Nehmen Sie sich Zeit, die Quelle der Rechnung zu hinterfragen und den angeblichen Anspruch auf Zahlung zu verifizieren.

Was speziell zum Schutz vor Überweisungsbetrug zu beachten ist, erfahren Sie hier.

Sichere Aufbewahrung Ihrer Kontodaten

Sowohl physisch als auch digital sollten Bankdaten sicher aufbewahrt werden. Nutzen Sie sichere Passwörter, und schützen Sie auch diese unter Nutzung von Passwort-Managern.

Überprüfen Sie die Angaben in der Zahlungsaufforderung

Generell sollten Sie auf mögliche Unstimmigkeiten achten. Handelt es sich bei dem vermeintlichen Zahlungsempfänger um eine Ihnen bekannte Organisation oder einen Lieferanten, vergleichen Sie die Bankdaten mit denen früherer Zahlungen. Werden Sie von einem (falschen) Unternehmen über geänderte Bankinformationen informiert, setzen Sie sich mit dem Kundenservice in Verbindung, um diese Änderungen zu verifizieren.

Besondere Achtsamkeit bei (internationalen) Überweisungen

Es ist wichtig, vor der Bestätigung einer Überweisung sicherzustellen, dass alle Daten korrekt sind, insbesondere die IBAN, um Fehler zu vermeiden. Ein falscher Empfänger kann zu Problemen führen, die im Zweifel nicht rückgängig gemacht werden können.

Seien Sie zudem wachsam gegenüber Betrug, der häufig über ausländische Konten läuft. Achten Sie auf Rechtschreibfehler, verdächtige Domain-Namen und unerwünschte Anhänge, die auf einen möglichen Betrug hinweisen könnten.

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Was Opfer von Überweisungsbetrug tun sollten

Wie bereits erklärt, sind bestätigte Banküberweisungen im SEPA-Raum in der Regel unwiderruflich. Jedoch kann in Ausnahmefällen eine Rückbuchung beantragt werden, wenn der Kontoinhaber schnell handelt. Die Empfängerbank ist allerdings nicht verpflichtet, einer Rückbuchung zuzustimmen. Bei Verdacht auf Fehler oder Betrug sollte umgehend die Bank informiert werden. Im Falle von Betrug ist es ratsam, auch eine Anzeige bei der Polizei zu erstatten.

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