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Nach Insolvenz

Bekannter Online-Händler schließt! Kunden bekommen Gnadenfrist

Weltbild ist insolvent und schließt in Folge das komplette Geschäft
Weltbild ist insolvent und schließt in Folge das komplette Geschäft Foto: picture alliance / CHROMORANGE | Michael Bihlmayer
Rita Deutschbein, Redaktionsleiterin TECHBOOK
Redaktionsleiterin

29. August 2024, 10:54 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

1948 gegründet, verkaufte Weltbild schon seit 1972 via Bücherversand. Das Unternehmen entwickelte sich in den Folgejahren zu einer bekannten Bücherkette, verkaufte aber auch andere Artikel wie Deko, Zubehör fürs Heim oder Elektronik. Doch im Juni 2024 musste Weltbild Insolvenz anmelden und schließt zu Ende August alle Filialen. Mit Folgen.

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Bereits 2014 meldete Weltbild aufgrund ausbleibender Erträge das erste Mal Insolvenz an. Das Unternehmen wurde von der Düsseldorfer Droege Group übernommen, die einen Umbau plante. Doch dies half nichts, Weltbild schrieb aufgrund verschiedener Faktoren am Markt weiterhin rote Zahlen. Dabei hat die Geschichte der Verlagsgruppe recht erfolgreich begonnen. Weltbild zählte 2004 bundesweit fast 300 Filialen, baute sich weiter aus und erzielte in dieser Zeit Umsätze in Milliarden-Höhe. Damit galt Weltbild als der größte Buchhändler Deutschlands.

Weltbild als Mitgründer der Tolino-Allianz

Zusammen mit der Deutschen Telekom und anderen deutschen Buchhändlern – darunter auch Thalia und Hugendubel – gründete Weltbild 2013 die Tolino-Allianz. Über Libri verkaufte man E-Books, Kobo war damals der eReader, der dem Kindle von Amazon Konkurrenz machen sollte. Tolino baute sich international aus und ist mittlerweile neben Österreich und der Schweiz auch in Italien und den Niederlanden verfügbar. Seit einigen Jahren gibt es auch E-Book-Reader unter der Marke Tolino.

Lesen Sie auch: E-Book-Reader Amazon Kindle und Tolino im Vergleich

Im Zuge der Insolvenz hat Weltbild allerdings angekündigt, den Geschäftsbetrieb zum 31. August 2024 vollständig einzustellen. Das betrifft nicht nur den Betrieb von verbleibenden Filialen, sondern auch das Online-Geschäft. Weltbild informiert aktuell darüber, zwingend alle E-Books und Hörbücher lokal zu sichern.

Update vom 29. August: Weltbild verlängert Frist

Zur Sicherung der Daten hatte Weltbild Kunden eigentlich nur bis zum 31. August Zeit gegeben. Da das endgültige Ende jedoch schneller und abrupter kam als erwartet und Nutzer zudem mitten in den Sommerferien erreichte, hat das Unternehmen die Frist nun verlängert.

Statt bis Ende August haben Nutzer somit bis zum 30. September Zeit, entsprechende Daten und Downloads zu sichern. Ab Oktober können sich Tolino-Nutzer nicht mehr über ein Weltbild-Konto auf einem Gerät anmelden. Nicht gesicherte Daten sind dann verloren. Weltbild hat daher eine Anleitung veröffentlicht, die Schritt für Schritt erklärt, wie Kunden vorgehen müssen.

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Weltbild-Kunden müssen digitale Inhalte sichern

Voraussetzung für den Download der erworbenen Hörbücher und E-Books ist der Tolino-Webreader. Dieser lässt sich allerdings nur über den Browser aufrufen, was einen PC zwingend notwendig macht.

Melden sich Nutzer über ihre Zugangsdaten im Weltbild-Konto an, finden sie alle vorhandenen Inhalte unter „Meine Bücher“ bzw. „Meine Hörbücher“. Die angezeigten Inhalte lassen sich herunterladen und lokal auf dem PC ablegen. Von hier aus können Nutzer sie auf Wunsch in die Tolino-Cloud laden, um sie weiterhin über ihren eReader oder ein Tablet abrufen zu können.

Dabei sollten sie allerdings beachten, im Webreader einen anderen Buchhändler der Tolino-Allianz als Standard zu setzen. Hier bietet sich beispielsweise Thalia an. Der Buchhändler hat der „Wirtschaftswoche“ zufolge angekündigt, die Produktsparte Bücher, E-Books und eReader von Weltbild übernehmen zu wollen. „Wir haben unsere Bereitschaft am Erwerb von Vermögenswerten der Weltbild GmbH & Co. KG signalisiert und in den vergangenen Wochen die Gespräche mit dem zuständigen Insolvenzverwalter vorangetrieben“, so eine Sprecherin.

Themen Insolvenz News
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