3. Juli 2024, 10:50 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Im Supermarkt an der Kasse gibt es eigentlich nicht viel zu besprechen. Manche Kunden dürfte es daher zumindest verwundern, noch vor Bekanntgabe des zu zahlenden Betrags eine Frage gestellt zu bekommen, die mit dem eigentlichen Einkauf scheinbar nichts zu tun hat: die nach der eigenen Postleitzahl. TECHBOOK erklärt, was es damit auf sich hat.
Anders als beim Online-Einkauf ist es bei der Offline-Variante im Einzelhandel meist möglich, vollständig anonym zu bleiben, wenn man bar bezahlt. Doch dann wollen ganz unabhängig vom Zahlungsmittel Mitarbeiter an der Kasse im Supermarkt oder in vergleichbaren Geschäften nicht selten die Postleitzahl des Kunden erfahren. Warum?
Warum Supermärkte an Ihrer Postleitzahl interessiert sind
Im Einzelfall könnte wohl auch das persönliche Interesse eines schockverliebten Mitarbeiters mitschwingen. Jedoch ist der offizielle Grund für die Frage nach der Postleitzahl im Supermarkt ein anderer: Sie dient der Marktforschung. Liegt die gesuchte Information von vielen seiner Kunden vor, kann der Supermarkt recht einfach das Einzugsgebiet seiner Käuferschaft ermitteln. Wofür das gut sein soll, kann man sich denken.
Supermärkte etwa, die noch physische Prospekte verteilen, wissen so, wo diese Maßnahme besonders sinnvoll ist und wo hingegen weniger. Weiterhin kann das Wissen über die Postleitzahlen von Kunden dazu dienen, zu eruieren, ob sich die Eröffnung einer weiteren Filiale an einem bestimmten Standort anbieten würde.
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Muss man antworten?
Sie sind nicht dazu verpflichtet, die Frage nach Ihrer Postleitzahl (wahrheitsgemäß) zu beantworten. Datenschutz-Sorgen sollten es allerdings nicht sein, die Sie davon abhalten – erst recht dann nicht, wenn Sie bar gezahlt haben. In dem Fall sind die Informationen ohnehin nicht mit Ihnen in Verbindung zu bringen. Theoretisch könnten Sie auch eine falsche Zahlenkombination angeben. Dies würde die Statistik geringfügig verfälschen, doch das muss natürlich nicht Ihr Problem sein.
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Eleganter jedenfalls wäre es, einfach höflich die Antwort zu verweigern. In dem Fall geben die Mitarbeiter an der Kasse die Ziffern „00000“ ein, und sind darüber im Zweifelsfall auch gar nicht brüskiert. Das zeigt der Kommentar eines Gelegenheits-Kassierers im Blog einer Datenschutz-Firma. „Ich freue mich über jeden Kunden, der die Aussage verweigert und tippe dann brav 00000, da ich keine Worte eintippen kann“, erklärt die Person da. Sie finde es übrigens selbst „nervig“, Kunden nach ihrer Postleitzahl fragen zu müssen. Denn das habe zu passieren, bevor sie den Preis für ihre Einkäufe genannt bekommen, und bringe sie somit oft aus dem Konzept.