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Mögliche Insolvenz

Beliebter Onlineshop für Technik hat Angebot deutlich eingeschränkt

Derzeit sind bei Mindfactory keine Grafikkarten des Herstellers Nvidia zu finden
Derzeit sind bei Mindfactory keine Grafikkarten des Herstellers Nvidia zu finden Foto: picture alliance / Zoonar | Maksym Yemelyanov
Adrian Mühlroth
Redakteur

7. März 2025, 16:28 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Mindfactory galt stets als einer der größten Händler für PC-Hardware in Europa. Das deutsche Unternehmen mit Sitz in Wilhelmshaven scheint nun jedoch seinen Online-Shop umzustellen. Viele von Gamern nachgefragte Komponenten sind seitdem nicht mehr verfügbar.

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In zahlreichen Internetforen wundern sich Nutzer derzeit, warum Mindfactory.de derzeit keine Grafikkarten des Herstellers Nvidia und keine aktuellen Intel-CPUs mehr im Inventar hat. Eine Suche auf der Seite ergibt zum jetzigen Zeitpunkt null Ergebnisse für den Begriff „Nvidia“.

Angebliches Insolvenzverfahren für Mindfactory steht im Raum

Im eigenen Forum hat Editor-in-Chief der Seite „igor’sLAB“, Igor Wallossek, einen Einblick in den möglichen Grund dafür gegeben: „Angeblich soll nächste Woche Insolvenz beantragt werden.“ Diese brisante News wurden sogleich von dem auf Gaming-Hardware spezialisierten US-Portal „Videocardz“ aufgegriffen. Der Artikel ist aktuell nicht mehr auf der Seite aufrufbar. Genauere Details zu einem möglichen Insolvenzverfahren wurden aber ohnehin nicht genannt.

Wallossek hat indes seinen Forenbeitrag mit weiteren Informationen angereichert und betont, dass eine Insolvenz keineswegs bestätigt sei. Die Intention des Beitrags sei ausschließlich gewesen, Leser im Forum davor zu warnen, derzeit auf Mindfactory.de in Vorkasse zu gehen oder per PayPal zu zahlen. In den Insolvenzbekanntmachungen ist aktuell kein Eintrag zu Mindfactory zu finden. Falls es aber tatsächlich zu einem Verfahren kommen sollte, wird der Antrag hier gemeldet.

Was ist bei Mindfactory los?

Warum die Mindfactory-Seite derzeit ein dermaßen eingeschränktes Angebot aufweist, ist zum jetzigen Stand nicht eindeutig zu beantworten. Grund könnten etwa Lieferengpässe bei den ohnehin spärlich verfügbaren Nvidia-Grafikkarten der 50er-Serie sein. Der Hersteller hat unter anderem mit Defekten bei Recheneinheiten auf den Grafikchips zu kämpfen. Das vorhandene Inventar gelangt wie schon in der Vergangenheit oft in die Hände von sogenannten Scalpern, die Bestände aufkaufen und zu deutlich teureren Preisen weiterverkaufen.

Ein anderer Grund könnte schlichtweg eine Neustrukturierung der Seite sein. Noch vor ein paar Tagen postete ein Nutzer auf Reddit eine Nachricht vom Mindfactory-Service-Team. Darin gibt das Unternehmen zu verstehen, dass der Store derzeit umstrukturiert werde und deshalb „so wenige Artikel auf Lager“ seien. TECHBOOK hat Mindfactory um Aufklärung gebeten, bislang aber keine Antwort erhalten.

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Was könnte eine Insolvenz für Mindfactory-Kunden bedeuten?

Mindfactory ist einer der wenigen Online-Stores, der seine Verkaufszahlen für die Öffentlichkeit einsehbar macht. Auf globaler Ebene greifen Medien daher oft auf den Händler zurück, um Einblicke in den Markt für Gaming- und PC-Hardware generell zu bekommen. Das Unternehmen bot in der Vergangenheit auch den Versand ins Ausland an, konzentriert sich aber seit ein paar Jahren ausschließlich auf den Heimatmarkt. Die Konkurrenz im Versandhandel ist groß und Mindfactory sieht sich mit Schwergewichten wie Amazon und MediaMarktSaturn konfrontiert, die ebenfalls PC-Hardware vertreiben.

Dennoch könnte eine Insolvenz einen herben Verlust für Kunden bedeuten, die über Mindfactory PC-Komponenten oft zu günstigeren Preisen als bei der Konkurrenz erstehen können. Nicht nur gibt es mit „DAMN! – Deals“ oft stark reduziert Waren, auch die Normalpreise liegen deutlich unter dem Schnitt. Nachteulen können zwischen 0 und 6 Uhr zudem die Versandkosten sparen.

Allerdings ist hervorzuheben, dass ein potenzielles Insolvenzverfahren nicht unbedingt die Auflösung eines Unternehmens zur Folge hat. Ein entsprechender Insolvenzplan könnte etwa die Sanierung und das Fortbestehen ermöglichen.

Marlene Polywka Techbook
Redakteurin

Es wäre ein herber Verlust für PC-Enthusiasten

„Wenn ich mich an meinem Schreibtisch umgucke, dann sehe ich auf Anhieb mindestens fünf Dinge, die ich bei Mindfactory gekauft habe: meine Tastatur, Maus und Kamera sowie beide Monitore. Dazu kommt mein kompletter Gaming-PC in all seinen Einzelteilen – auch das gleich zweimal. Ich habe über die Jahre also den einen oder anderen Euro in diesem Shop gelassen und gestehe dabei freimütig, dass es in den meisten Fällen die erste Anlaufstelle für mich ist. 
 
Meine Grafikkarte lässt nach sieben Jahren dann doch langsam mal nach? Die Nvidia GeForce RTX 4070 habe ich bei Mindfactory gekauft. Der Lüfter ist echt laut? Dito – und gleich noch ein neues Mainboard mit dazu, um den Speicher aufzurüsten. Ich mag Optik und Struktur des Shops, genauso natürlich wie das Sortiment. Ich hoffe sehr, dass an den Hinweisen nichts dran ist, denn der Laden würde mir persönlich wirklich fehlen.“ 

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