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Zahlreiche Fälle seit Juni

LKA warnt vor zunehmendem Betrug auf Kleinanzeigen

App des Portals Kleinanzeigen (ehemals Ebay Kleinanzeigen)
Bei Kleinanzeigen häufen sich aktuell Betrugsfälle Foto: picture alliance/dpa/Kleinanzeigen
Freie Redakteurin

16. August 2023, 17:05 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Bei Kleinanzeigen, früher bekannt als „Ebay Kleinanzeigen“, häufen sich derzeit Fälle von versuchtem oder erfolgreichem Betrug. Seit Juni sind laut dem Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt 23 solcher kriminellen Vorgänge angezeigt worden. Lesen Sie bei TECHBOOK, wie genau die aktuelle Betrugsmasche aussieht.

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Jeden Monat verwenden nach Angaben von Kleinanzeigen rund 30 Millionen Menschen das Portal, um privat Dinge zu verkaufen. Ob die Zahl nun akkurat ist oder nicht – es sind auf jeden Fall viele Nutzer, die hier handeln, und somit zahlreiche potenzielle Opfer für Betrug. Im März erst berichtete TECHBOOK von Phishing-Fällen bei dem Online-Marktplatz, der damals noch Ebay Kleinanzeigen hieß. Sehr ähnlich wie damals richtet sich die aktuelle Betrugsmasche ebenfalls gezielt gegen Verkäufer.

LKA warnt vor Betrug bei Kleinanzeigen

Wie das LKA Sachsen-Anhalt laut einer Pressemitteilung der Mitteldeutschen Zeitung erklärt, sind seit Juni 23 Betrugsfälle angezeigt worden. Wobei davon auszugehen sei, dass die Dunkelziffer der Vorfälle noch deutlich höher liegt.

Die Betrüger fordern demnach Verkäufer bei Kleinanzeigen auf, ihre Kontaktdaten (z. B. E-Mail-Adressen oder Telefonnummern) preiszugeben, heißt es in der Meldung. Dabei sind derartige Informationen für einen Handelsabschluss eigentlich nicht nötig. Doch man wäre kein Betrüger, hätte man nicht so seine Tricks, die Datenabfrage zu rechtfertigen. Wer ihr nachkommt, ist laut dem LKA „schnell mehrere Tausend Euro los“.

So sieht die aktuelle Betrugsmasche aus

Vor einigen Jahren erst hat Kleinanzeigen die „Sicher Bezahlen“-Funktion eingeführt – eine Schutzmaßnahme gegen versuchten Betrug. Sie regelt unter anderem, dass der Käufer sein Geld zurückerhält, sollte die gekaufte Ware der Verkäuferbeschreibung nicht entsprechen oder gar nicht erst angekommen sein. Der Meldung zufolge überlisten Betrüger dieses Sicherheits-Feature, indem sie ihre Opfer von der Plattform weglocken. Sie täuschen etwa vor, für die Bezahlung eine der als sicher geltenden Methoden nutzen zu wollen oder dies bereits getan zu haben, doch dass dafür eine Bestätigung durch den Verkäufer per E-Mail nötig wäre.

Geben unwissende Verkäufer nun ihre E-Mail-Adresse heraus, erhalten sie eine Mail mit einem Link und klicken diesen, um die vermeintlich benötigte Bestätigung zu leisten, im Zweifelsfall an. Auf der verlinkten Webseite werden auf scheinbar seriöse Weise verschiedene empfindliche Daten abgefragt, auch die Kreditkarteninformationen – es handelt sich um eine sogenannte Phishing-Mail. Betrüger können so problemlos Geld vom entsprechenden Konto abheben.

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Behalten Sie Ihre Daten für sich!

Dem Portal sind weitestgehend die Hände gebunden. Man halte zwar Absprachen mit der Polizei und könne ungefähr erahnen, von wo aus die Betrugsversuche unternommen werden. Tatsächlich unterbinden lassen sie sich aber natürlich nicht, denn grundsätzlich kann erst mal jeder Kleinanzeigen nutzen. Neuerdings werden Verkäufer zumindest explizit vor der Weiterhabe ihrer Kontakt- und Kreditkartendaten gewarnt. „Man sollte auf diese Anfragen auf keinen Fall eingehen“, betont Pierre Du Bois, Head of Communications bei Kleinanzeigen, noch einmal in der Pressemitteilung.

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Weitere Tipps, um sich vor Betrug zu schützen

Die jeweiligen Maschen können unterschiedlich daherkommen, doch Betrug auf Kleinanzeigen kommt immer wieder vor. Gegen manche davon kann man sich schlechter schützen. Allein in der BOOKs-Redaktion kam es in den vergangenen Wochen zweimal zu Hacker-Angriffen – es wurden Versuche unternommen, über die gehackten Accounts Waren zu verkaufen, die es im Zweifelsfall nicht gibt, und dafür die Bezahlung einzukassieren.

TECHBOOK verfolgt das Thema schon länger und erklärt in dem Zusammenhang auch, wie man Betrugsversuche bestmöglich erkennen und sich davor schützen kann. Auch die Verbraucherzentrale gibt immer wieder aktualisierte Tipps, um Phishing-Mails zu erkennen. Die wesentlichen Punkte in Kürze:

Kommunizieren Sie ausschließlich über Kleinanzeigen!

Es gibt keinen Grund dafür, einen alternativen Kommunikationskanal zu wählen: Tauschen Sie sich nur über die Kleinanzeigen-App mit potenziellen (Ver-)Käufern aus.

Erkennen Sie falsche Accounts und Mails

Wie schnell hat ein vermeintlicher Nutzer auf Ihr Gesuch reagiert? Und wie lange ist er überhaupt schon bei Kleinanzeigen angemeldet? In beiden Hinsichten sollte eine auffällig kurze Dauer Sie stutzig machen.

Phishing-Mails sind häufig in fremder Sprache geschrieben oder es wimmelt in ihnen nur so von Fehlern. Ebenso, wenn eine persönliche Anrede fehlt, könnten Sie es mit einem Betrugsversuch zu tun haben.

Klicken Sie nicht auf zweifelhafte Links und ignorieren Sie Eingabemasken, in denen Daten abgefragt werden.

Bestehen Sie auf eine sichere Bezahlmethode

Lassen Sie sich nichts erzählen – echte Argumente gegen Paypal oder die „Sicher bezahlen“-Funktion gibt es nicht.

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