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Versehentlich verpackt

Katze reist in Amazon-Retoure 1000 Kilometer durch die USA

In einer Amazon-Retoure reiste eine Katze 1000 Kilometer quer durch die USA (Beispielbild)
In einer Amazon-Retoure reiste eine Katze 1000 Kilometer quer durch die USA (Beispielbild) Foto: Getty Images
Rita Deutschbein, Redaktionsleiterin TECHBOOK
Redaktionsleiterin

30. April 2024, 8:02 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Manch ein Fall ist so kurios, dass man ihn kaum glauben mag: Ein Kater hat einen Internet-Vertrag von Vodafone, Menschen gehen mit Roboter-Hunden Gassi oder eine Katze wird in einer Amazon-Retoure quer durchs Land verschickt. Letzterer Fall ist einer Katze in den USA im April widerfahren.

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Stellen Sie sich vor, Ihre Katze verschwindet plötzlich, ohne eine Spur zu hinterlassen. Die Suche bleibt erfolglos, bis Tage später plötzlich das Telefon klingelt. Das Tier wurde gefunden, heißt es da – im 1000 Kilometer entfernten Kalifornien. Wie die Katze dorthin gekommen ist, ist so kurios, dass der Fall aktuell die Runde macht.

Katze schleicht sich in Retouren-Paket von Amazon

Carrie Clark lebt mit ihrer Familie und Katze Galena in Utah, USA. Hin und wieder bestellt sie bei Amazon und schickt auch dabei auch Produkte wieder zurück. Als sie am 10. April eine Retoure fertig macht, bemerkt sie nicht, dass sich ihre Katze in den Karton geschlichen hat. Das Paket klebt sie zu und schickt es an Amazon zurück.

Kurze Zeit später bemerkt Carrie Clark das Fehlen ihrer Katze. Familie und Freunde suchen das Tier überall, hängen Zettel in der Nachbarschaft auf, posten auf Social Media und befragen Nachbarn. Galena, die eigentlich eine Hauskatze ist und nicht nach draußen geht, bleibt verschwunden.

Gefunden werden kann sie auch nicht, denn Galena ist mitsamt der zurückgesendeten Produkte im Retouren-Paket mittlerweile von Utah, über Nevada bis nach Los Angeles, Kalifornien, gereist.

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Im dortigen Rücksendezentrum des Online-Händlers wird die Retoure sechs Tage später von einer Mitarbeiterin namens Brandy geöffnet. Sie findet die Katze erschöpft und dehydriert, versorgt sie und bringt sie am darauffolgenden Tag zu einem Tierarzt. Der scannt den Mikrochip und kann so die Halterin ermitteln. Carrie Clark erhält darüber eine SMS, die beim Scannen des Chips standardmäßig an die hinterlegte Handynummer versendet wird. Kurze Zeit später folgt dann auch der Anruf vom Tierarzt, der den Verbleib von Galena endgültig aufklärt, wie Clark gegenüber „KSL TV“ berichtet.

Lesen Sie auch: Amazon verkürzt Rückgabefrist für bestimmte Produkte

Sechs Tage ohne Futter und Wasser

Die Tierärztin informiert die Besitzerin am Telefon darüber, dass ihre Katze im Retouren-Paket von Amazon gefunden worden sei. Überleben konnte sie, da sich im Karton mehrere Schuhkartons mit Arbeitsschuhen befanden und dieser unterwegs etwas aufgerissen war. So kam Luft hinein, sodass die Katze nicht erstickte. Auch die Temperaturen seien sehr mild gewesen. Aufgrund der langen Reise ohne Wasser und Futter war Galena allerdings erschöpft und musste beim Tierarzt aufgepäppelt werden.

Nach dem Telefonat mit der Tierärztin buchten Carrie Clark und ihr Mann umgehend einen Flug nach Los Angeles, um Galena dort abzuholen und nach Hause zu bringen. „Es war ein tolles Wiedersehen!“, so Clark. „Obwohl Galena dünner und leicht dehydriert war, waren ihre Blutwerte völlig normal und sie war komplett unverletzt!“

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Amazon legt sich selbst Regel für Umgang mit Retouren auf

Am Ende profitierte die Katze auch von einem freiwilligen Ziel von Amazon. Einige Händler vernichten Retouren in den USA in relativ großem Umfang; ein Vernichtungsverbot gibt es dort nämlich nicht. Andere verkaufen Retouren in sogenannten „Bin Stores“ weiter – manchmal ungeöffnet, sodass die Pakete mitunter Tage oder Wochen lagern. Diese Art der Retouren- und Restposten-Verwaltung ist ein riesiger Trend in den USA, denn irgendwie müssen die Händler die zurückgeschickten Produkte loswerden. Allein 2022 sendeten Verbraucher dort Waren im Wert von mehr als 800 Milliarden US-Dollar zurück, 2023 waren es 743 Milliarden US-Dollar.

Auch Amazon versucht, Retouren wieder zu verkaufen oder anderweitig in Umlauf zu bringen. Der Konzern hat sich selbst die Regel auferlegt, keine Retouren mehr zu vernichten. „Unsere Mission ist es, der Rückgabe-Ware ein zweites Leben zu geben“, heißt es von Amazon. Aus diesem Grund müssen Retouren zumeist auch zeitnah gesichtet werden, was der Katze im beschriebenen Fall wohl das Leben gerettet hat.

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