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Konkurrenz für Kleinanzeigen?

Ikea testet völlig neues Online-Angebot

Ikea-Logo an einem Gerüst
Das bekannte schwedische Möbelhaus testet eine neue Plattform für gebrauchte Möbel von Ikea Foto: Getty Images/Brandon Bell

27. August 2024, 14:44 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Wer gebrauchte Möbel von Ikea kaufen oder verkaufen möchte, erhält künftig eine gute Gelegenheit dazu. Das Möbelhaus hat nämlich ein neues Angebot entwickelt.

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Ob nun ein großer Umzug ansteht, man die eigenen vier Wände verschönern oder einfach nur leckere Köttbullar essen will – in solchen Fällen führt kaum ein Weg an Ikea vorbei. Die schwedische Möbelhauskette hat sich weltweit zum Ziel Nummer 1 für alle gemausert, die auf der Suche nach neuen Einrichtungsgegenständen sind. Und dank eines neu gestarteten Vorhabens müssen es nicht mehr immer nur die nagelneuen Kallax- oder Billy-Regale sein. Stattdessen können Interessenten jetzt auch Ausschau nach gebrauchten Möbeln von Ikea halten.

Neues Portal für gebrauchte Möbel von Ikea im Test

Schon seit einiger Zeit gibt es die Möglichkeit, gebrauchte Möbel von Ikea im Rahmen des „Zweite Chance“-Dienstes wieder ans Möbelhaus zu verkaufen. Diese werden anschließend wieder angeboten. Doch nun sollen Kunden den Kauf und Verkauf selbst organisieren können – und zwar mit „Ikea Preowned“.

Das geht aus einem Interview von Jesper Brodin mit der „Financial Times“ hervor. Brodin ist Chef der Ingka-Group, die die Hauptbetreiberin der Ikea-Einrichtungshäuser ist. Und seiner Ansicht nach sei „Ikea Preowned“ ein wahr gewordener Traum, zumal es nicht sehr lange her sein soll, dass man den Anschluss ans Online-Geschäft verpasst hatte.

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„Ikea Preowned“ funktioniert mit KI-Unterstützung

„Ikea Preowned“ soll ähnlich wie Konkurrenzplattformen, beispielsweise Ebay oder Kleinanzeigen, funktionieren. Kunden können demnach Fotos, Beschreibungen und den Verkaufspreis angeben.

Mithilfe einer künstlichen Intelligenz (KI) wird das Inserat um Werbebilder und genaue Produktmaße aus der eigenen Datenbank ergänzt. Bei erfolgreichem Verkauf können dann die Käufer die gebrauchten Möbel dann beim Verkäufer abholen. Sollte dieser Bedenken haben, seine Privatadresse anzugeben, kann man über das Portal aber auch eine Übergabe an einem öffentlichen Ort oder über eine Ikea-Filiale arrangieren.

Nutzern, die Möbel über „Ikea Preowned“ kaufen, wird dringend empfohlen, das Produkt nach dem Kauf gründlich zu überprüfen. Sollte das Stück etwa beschädigt sein, kann man den Kauf entsprechend stornieren und eine Rückerstattung fordern. Das geht aber eben nur im Fall einer Beschädigung oder falls ein Artikel deutlich von der Beschreibung abweicht. Ansonsten ist es nicht möglich, ein über „Preowned“ gekauftes Produkt wieder zurückzugeben. Dabei weist Ikea aber auch explizit darauf hin, dass das Unternehmen keine Garantie für die Qualität der gebrauchten Möbel übernimmt.

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Wahl zwischen Geld oder Gutschein

Das Inserieren soll kostenlos erfolgen, aber noch will sich Ikea die Möglichkeit offenhalten, eine kleine Gebühr zu verlangen. Verkäufer sollen übrigens zwischen einem reinen Geldbetrag oder einem Ikea-Gutschein mit einem Bonus in Höhe von 15 Prozent wählen können. Bei der Festlegung eines angemessenen Preises unterstützt Ikea auf Basis der eingereichten Informationen ebenfalls.

Aktuell gibt es „Ikea Preowned“ als Test bis zum Jahresende nur in Oslo und Madrid. Das langfristige Ziel des Unternehmens ist es aber, den neuen Online-Marktplatz weltweit zu etablieren.

Marlene Polywka Techbook
Redakteurin

Branche muss nachhaltiger werden

„Dass Ikea seine Bestrebungen ausbaut, um das gesteckte Ziel der CO2-Halbierung bis 2030 zu erreichen, ist erfreulich. Das reicht von den verwendeten Rohstoffen über die generelle Halbwertszeit von Möbeln und Transportwege. Das Konzept des Weiterverkaufs hat sich dabei in anderen Branchen bereits bewährt.

Schade ist allerdings, wie stark eingeschränkt der Test räumlich ist. Zudem muss sich natürlich generell zeigen, ob sich ein solches Angebot durchsetzen kann, wenn es schon etablierte Anbieter wie Kleinanzeigen gibt. Dass aber ein Unternehmen mit einer Marktmacht wie Ikea damit auch ein wichtiges Zeichen setzt, steht außer Frage. Und auch, wenn man bisweilen über seine Ikea-Möbel meckert – wie ich zum Beispiel über meine Ivar-Regale, die mich seit früherster Kindheit begleiten –, sind diese ja doch bisweilen sehr langlebig. Warum sollten sie also vorzeitig verschrottet werden?

Gerade die KI-Unterstützung könnte dabei ein Schlüssel sein, weil sie den Aufwand des Ausfüllens deutlich reduziert. Damit erreicht Ikea Preowned dann vielleicht auch Leute, die normalerweise aufgrund des Aufwands von einem solchen Schritt absehen.“

Themen Ikea News
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