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Nach Klage

Darum nennt sich Galaxus nicht mehr „Deutschlands ehrlichster Online-Shop“

Person schaut auf den Online-Shop Galaxus auf ihrem Handy.
Der Online-Shop Galaxus wurde vor Kurzem verklagt. Foto: Galaxus

28. März 2024, 17:02 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Der Werbespruch von Galaxus lautete bislang „Deutschlands ehrlichster Online-Shop“. Doch nun will der Betrieb diesen Slogan ad acta legen. TECHBOOK erklärt, warum.

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Interessierte können nicht nur bei Amazon im Internet einkaufen, sondern haben die Wahl aus zahlreichen Anbietern, die mit ihren eigenen Vorzügen punkten wollen. Zum Beispiel lautet der Werbespruch von Galaxus „Deutschlands ehrlichster Online-Shop“ – allerdings nicht mehr lange. Zur Begründung hat sich der Betrieb geäußert.

Galaxus verzichtet nach Klage auf Werbespruch

Bei Galaxus handelt es sich um einen Online-Händler mit Hauptsitz in der Schweiz, der auch einen deutschen Ableger betreibt. Auf der Plattform gibt es wie anderswo auch allerlei Waren aus den verschiedensten Sparten zu kaufen.

Was Galaxus allerdings eigenen Angaben zufolge anders macht als die Konkurrenz: Vor einigen Jahren hat man ein Tool für Preistransparenz eingeführt, womit man angeblich der erste Shop überhaupt sei. Ferner gebe man offen die Retourenquote der Waren an, teste Produkte unabhängig und kritisch und nehme auch kein Geld von Herstellern an, um deren Artikel prominenter zu platzieren. Deswegen nannte sich Galaxus bislang auch „Deutschlands ehrlichster Online-Shop“.

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Genau mit diesem Slogan hatte die Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs Frankfurt am Main e. V., auch bekannt als Wettbewerbszentrale, ein Problem. Der Verein soll sich einem Statement des Händlers zufolge vor allem am Superlativ gestört und deswegen gegen die weitere Nutzung des Spruches geklagt haben. Daraufhin entschied man sich freiwillig dazu, zukünftig darauf zu verzichten.

„Veritable Argumente“, aber leider „Probatio diabolica“

Die 6. Kammer für Handelssachen des Landgerichts Hamburg war für diesen Fall zuständig, die dazugehörige Verhandlung fand bereits am 5. März 2024 statt. Richter Dr. Kagelmacher soll ausgeführt haben, dass Galaxus „veritable Argumente“ für den Werbespruch vorzuweisen habe.

Gleichzeitig sehe er im Fall eine „Probatio diabolica“, was so viel bedeutet, dass Galaxus unmöglich beweisen könne, wirklich „Deutschlands ehrlichster Online-Shop“ zu sein. Zu einer Urteilssprechung ist es allerdings nicht gekommen, stattdessen schlossen das Versandhaus und die Wettbewerbszentrale einen Vergleich. Im Zuge dessen entschied man sich bei Galaxus dazu, ab dem 30. April 2024 die Nutzung des Spruches einzustellen.

Neuer Spruch könnte bald folgen

In einer früheren Mitteilung, in der man das Vorhaben der Wettbewerbszentrale bereits adressierte, räumte man ein, dass die Werbung bewusst „zugespitzt“ sei. Gleichzeitig erwähnt man im Rahmen der Gerichtsverhandlung, dass die Wettbewerbszentrale „einen Shop, der ehrlicher ist als Galaxus“, nicht genannt habe.

Auf Anfrage von TECHBOOK erklärt Galaxus außerdem, weshalb man sich nicht auf einen Kompromiss geeinigt hat und zum Beispiel nur den Superlativ als solchen entfernt – der Slogan könnte schließlich einfach „Deutschlands ehrlicher Online-Shop“ lauten und die Kernaussage der Vertrauenswürdigkeit bliebe immer noch erhalten. Die Antwort: „Wir prüfen noch alle Optionen aktuell, sehen einige verschiedene Möglichkeiten.“ Ganz ohne Werbespruch möchte man also nicht fortfahren.

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Auch andere haben Werbeslogans geändert

Übrigens ist Galaxus nicht das erste Unternehmen, das aufgrund eines „irreführenden“ Werbespruchs seinen Slogan geändert hat. Ein prominentes Beispiel ist etwa „Bett1“ mit seinem Spruch „Deutschlands meistverkaufte Matratze“. 2022 musste dieser Zusatz aus der Werbung entfernt werden, da es sich bei der beworbenen Bodyguard-Matratze zu diesem Zeitpunkt nicht mehr um das meistverkaufte Produkt dieser Sparte handelte.

Ein ähnliches, wenn auch etwas anders gelagertes Beispiel lieferte auch McDonald’s. Die Fast-Food-Kette bewarb ihr Angebot in den 1970er-Jahren noch mit dem Spruch „You Deserve a Break Today“. Das „Today“ (auf Deutsch „Heute“) führte aber aufgrund des zeitlichen Bezugs zu Verwirrung.

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