
28. März 2025, 16:58 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Ebay aktualisiert seine Datenschutzerklärung: Damit kann der Online-Marktplatz personenbezogene Daten für das Training seiner KI-Modelle verwenden. Wer das nicht möchte, muss aktiv widersprechen. Doch welche Daten sind betroffen und welche KI-gestützten Funktionen sind geplant?
Ab dem 21. April tritt eine neue Datenschutzerklärung bei Ebay in Kraft. Diese erlaubt dem Unternehmen, personenbezogene Daten für Künstliche Intelligenz (KI) zu nutzen. Nutzer haben jedoch die Möglichkeit, der Verarbeitung zu widersprechen – auch schon vor dem offiziellen Inkrafttreten der neuen Regelung.
Ebay setzt personenbezogene Daten für KI ein
Mit der Aktualisierung seiner Datenschutzerklärung schafft Ebay die Grundlage, personenbezogene Daten für das Training von KI-Modellen heranzuziehen. In der Erklärung heißt es, dass die Nutzung solcher Daten „nicht unbedingt der Fall“ sein muss. Das Unternehmen betont zudem, dass es KI-Modelle und -Tools gemäß einer „verantwortungsvollen KI“-Richtlinie betreiben will.
Welche Daten sind betroffen?
Zu den personenbezogenen Daten, die Ebay laut der neuen Datenschutzerklärung verarbeiten kann, gehören unter anderem:
- Name
- Adresse
- Telefonnummern
- E-Mail-Adressen
- Nutzername
- Steueridentifikationsnummer
Für Verkäufer können zusätzlich noch folgende Daten relevant sein:
- Sozialversicherungsnummer
- Ausweisinformationen
- Selfies
- Bankdaten
Darüber hinaus erfasst Ebay auch Transaktionsdaten, Nachrichten aus dem internen Ebay-Chat sowie Versand- und Abrechnungsinformationen. In bestimmten, nicht näher definierten Fällen können auch Angaben wie Alter, Geschlecht, Geburtsland, Staatsangehörigkeit oder sogar Interessen und Präferenzen verarbeitet werden.
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Wofür nutzt Ebay die KI?
Ebay nennt verschiedene Einsatzbereiche für die KI-gestützten Funktionen, darunter:
- KI-Assistenten
- Automatisch generierte Zusammenfassungen von Produktrezensionen
- Echtzeit-Chat-Antworten
- Betrugserkennung
- Marktforschung
Bereits aktiv ist eine KI-gestützte Angebotserstellung, die Privatverkäufern das Erstellen von Produktanzeigen erleichtern soll. Dafür reicht es aus, ein Foto des Artikels hochzuladen. Die KI analysiert das Bild, erkennt relevante Produktdetails, schlägt Kategorien vor und ergänzt wichtige Angaben automatisch. Weitere KI-Funktionen sind laut Ebay bereits in Entwicklung.

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Widerspruch gegen KI-Nutzung möglich
Wer nicht möchte, dass seine personenbezogenen Daten für das Training der KI genutzt werden, kann dem jederzeit widersprechen – auch bereits vor dem 21. April. Die Einstellung dazu findet sich im Ebay-Konto unter „Einstellungen für KI-Entwicklung und -Training“. Ganz unten in diesem Bereich gibt es einen Schieberegler mit der Option „Verwendung personenbezogener Daten für die Entwicklung und das Training von KI“.
Mit der neuen Datenschutzerklärung folgt Ebay einem Trend, den bereits andere Technologieunternehmen eingeschlagen haben: die Nutzung großer Datenmengen zur Verbesserung von KI-Modellen. Nutzerinnen und Nutzer sollten sich jedoch bewusst sein, welche Daten verarbeitet werden – und aktiv widersprechen, falls sie dies nicht wünschen.
Mit Material von dpa