1. März 2023, 18:09 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Schaut man sich die Bewertungen auf Amazon an, sieht man häufig den Zusatz „verifizierter Kauf“. Doch was steckt eigentlich hinter dem Begriff und was sagt er aus? TECHBOOK klärt auf.
So viele Vorteile Online-Shopping für Kunden und Händler auch bietet, es gibt auch Nachteile. Zu diesen zählt beispielsweise, dass man sich die Waren vorab nicht ansehen, sie aus- oder anprobieren kann. Die Kunden sind daher auf möglichst aussagekräftige und detaillierte Bewertungen anderer Käufer angewiesen. Doch genau hier gibt es viel Potenzial für Betrug. Oft stellt sich die Frage, ob Nutzer den Artikel wirklich gekauft und getestet haben oder ob es sich um gefälschte Rezensionen handelt. Genau hier setzt Amazon mit seinem Zusatz „verifizierter Kauf“ an.
Verifizierter Kauf auf Amazon – das steckt dahinter
Eine Bewertung, die mit „verifizierter Kauf“ versehen ist, zeigt dem Nutzer, dass Amazon den Kauf überprüft hat. Der Verfasser hat den bewerteten Artikel also auf Amazon erworben und dafür keinen signifikanten Rabatt erhalten. Was genau der Online-Händler unter „signifikant“ versteht, wird allerdings nicht genau definiert. Amazon schreibt lediglich, dass Käufer für den bewerteten Artikel einen Preis bezahlt haben, der auch den meisten anderen Amazon-Kunden angeboten wird.
Bewertungen mit „verifizierter Kauf“ beruhen also nicht auf Artikeln, die Kunden mit einem aus dem Rahmen fallenden Rabatt oder gar umsonst von Amazon erhalten haben. Kostenlose Produkte versendet das Unternehmen im Rahmen des Vine Clubs. Ausgewählte Kunden, die auf Amazon häufig detaillierte Rezensionen abgegeben haben, erhalten vom Händler kostenfrei Produkte zugeschickt, um diese ebenfalls zu bewerten. Diese Bewertungen tragen dann den Zusatz „Vine“.
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Das Problem mit Bewertungen im Internet
Bewertungen auf Amazon, die nicht als „verifizierter Kauf“ gekennzeichnet sind, können aber ebenso aussagekräftig sein. Die Verfasser können den jeweiligen Artikel beispielsweise bei einem anderen Händler gekauft haben und teilen ihre Meinung auf Amazon mit. Der Zusatz allein sagt somit nichts über eine echte, geschönte oder gefälschte Bewertung aus. Letztere zu erkennen, ist nicht immer einfach. Amazon selbst hat als einer der größten Online-Händler weltweit seit Jahren mit Fake-Bewertungen zu kämpfen. Dabei ist es unabhängig, ob die Rezensionen ein positives oder negatives Urteil abgeben – beide können gekauft sein.
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Um gefälschte Bewertungen zu erkennen, sollten sich Amazon-Nutzer somit nicht nur auf den Zusatz „verifizierter Kauf“ verlassen. Hilfreicher ist es, den Verfasser der Bewertung selbst näher unter die Lupe zu nehmen. In dessen Bewertungsverlauf lassen sich dann mögliche Muster erkennen. Zudem sollten sich Interessenten generell alle Bewertungen ansehen, nicht nur die sehr guten und sehr schlechten. Es gibt auch Webseiten, die die Analyse für Skeptiker übernehmen. Eine davon ist „ReviewMeta“, die gefälschte Amazon-Rezensionen enttarnt.