29. August 2022, 13:24 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Amazon ist als Online-Händler bei vielen Nutzern nicht nur wegen des breiten Angebotes beliebt. Das Unternehmen macht es einem auch leicht, Waren zurückzusenden. Hier kündigt sich nun eine Änderung an, die das Rücksendeverfahren nochmal einfacher macht.
Es kann immer mal vorkommen, dass Kunden bestellte Produkte zurücksenden müssen. Bei Amazon haben sie dafür in der Regel 30 Tage Zeit und können sogar entscheiden, ob sie Bestellungen per UPS, DHL oder Hermes retournieren möchten. Sogar die kostenfreie Abholung bietet Amazon in bestimmten Fällen an. Was der Händler aber nicht abnehmen kann, ist das Verpacken der Ware. Doch hier plant Amazon bei Retouren über DHL eine durchaus praktische Änderung.
Amazon erleichtert Retouren über DHL
Beim Rückversand von bestellten Produkten hat der Kunde darauf zu achten, dass nicht nur alle Teile vollständig sind. Das Produkt muss auch so verpackt sein, dass es beim Versand keinen Schaden nimmt. Kunden benötigen im Regelfall also einen ausreichend großen Karton oder eine Versandtasche. Doch nicht immer heben sie die Umverpackung von Amazon auf, bei Retouren ist dann oft das große Suchen nach passenden Alternativen unvermeidbar.
Schon seit einigen Jahren ist es jedoch möglich, bei Retouren über UPS auf solche Umverpackungen zu verzichten. Nun möchte Amazon das entsprechende Vorgehen auch bei Lieferungen über DHL einführen. Wie das Magazin Paketda berichtet, können Kunden ihre Rücksendung dann einfach in einem DHL-Shop abgeben, der sich im Auftrag von Amazon um alles Weitere kümmert. Im Shop werden die Retouren in eine Papiertasche gesteckt und mit dem Rücksendelabel versehen. Das DHL-Label wird mithilfe eines QR-Codes direkt vor Ort ausgedruckt, den der Kunde beim Beauftragen der Retoure von Amazon per Mail erhalten hat.
Beim genannten Verfahren werden die Retouren allerdings nicht sofort von der DHL abgeholt, sondern bis zu sieben Kalendertage gesammelt. Der Rücksendeprozess kann also etwas mehr Zeit als gewöhnlich in Anspruch nehmen. Außerdem ist bislang unklar, wann Amazon das Geld für die Rücksendung erstattet. Bislang bekamen Kunden ihren Anteil mitunter schon zurück, sobald die Retoure in der Filiale oder der Packstation abgegeben und das Label gescannt wurde. Ob Amazon dies auch bei der neuen Retoure-Option über DHL tut, ist noch offen.
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Nicht alle Retouren lassen sich unverpackt im Paketshop abgeben
Bei der DHL bzw. der Deutschen Post nennt sich das Verfahren „Retoure Unverpackt“. Das geht aus einem internen Schreiben hervor, das Paketda vorliegt. Der Information zufolge soll der Service ab dem 10. Oktober zur Verfügung stehen. Die für das Angebot notwendigen Versandtaschen und Retourenboxen werden ab sofort an die Filialen ausgeliefert.
Ob eine Retoure für das Angebot berechtigt ist, erfahren Kunden, wenn sie die DHL-Rücksendung über das Amazon-Formular beauftragen. Hier finden sie dann die Option „DHL-Abgabe – weder Verpackung noch Drucker erforderlich“. Es ist davon auszugehen, dass vor allem kleinere Artikel dafür berechtigt sind. Große und sperrige Güter müssen Kunden vermutlich hingegen auf klassischem Weg verpacken und zurücksenden.
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Hoher Aufwand für Paketshops
Mit dem neuen Unverpackt-Service über DHL erleichtert Amazon für seine Kunden den Retouren-Prozess enorm. Für die Post-Filialen bedeutet das Angebot allerdings einen hohen Aufwand. Sie müssen für jede Rücksendung die individuelle Verpackung lagern und bereitstellen und darüber hinaus auch das Label drucken. Das kann durchaus zu längeren Wartezeiten führen, da die Abwicklung pro Kunde dadurch länger dauert.
Für die DHL ist Amazon aber ein wichtiger Partner. Der Zustelldienst ermöglicht dem Unternehmen bereits einige Sonderleistungen wie Lieferungen am selben Tag, Zustellungen spät am Abend oder auch Lebensmittellieferung für Amazon Fresh. „Retoure Unverpackt“ ist ein weiteres Angebot in dieser Liste. Unklar ist allerdings, was sich Amazon das kosten lässt.