14. Februar 2023, 11:15 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wer kein Prime-Abo von Amazon gebucht hat, zahlt für Bestellungen unter einem bestimmten Wert Versandkosten. Bislang lag diese Grenze bei 29 Euro, nun hat der Online-Händler sie aber auf 39 Euro angehoben.
Der Mindestbestellwert für versandkostenfreie Lieferungen lag bei Amazon seit Jahren bei 29 Euro und gilt für alle Kunden ohne Prime-Abonnement. Doch bereits Mitte Januar ließen diverse Berichte darauf schließen, dass Amazon den Wert womöglich bald anheben könnte. Nun ist die Umstellung offiziell. Auf der Hilfeseite für Versandkosten und Lieferungen listet Amazon einen Mindestbestellwert von 39 Euro.
Verwirrung um höhere Versandkosten bei Amazon
Amazon testet immer mal wieder neue oder etwas anders aufgestellte Angebote. Die Erhöhung des Mindestbestellwertes für versandkostenfreie Lieferungen sorgte allerdings für einige Verwirrung. Mitte Januar zeigte die Preisliste für einige Zeit den Mindestbestellwert von 39 Euro. Recht schnell hatte Amazon die Angabe aber wieder auf die ursprünglichen 29 Euro korrigiert. Doch schon eine Woche später lag der Mindestbestellwert erneut bei 39 Euro.
Amazon dementierte die Erhöhung jedoch. Wie ein Sprecher TECHBOOK am 30. Januar mitteilte, handelte es sich um einen Fehler auf der Hilfeseite von Amazon. „Kund:innen erhalten weiterhin kostenlosen Standardversand innerhalb Deutschlands für Bestellungen über 29 Euro. Abweichende Angaben, die kurzzeitig auf unserer Hilfeseite angezeigt wurden, sind falsch. Amazon Prime-Mitglieder profitieren weiterhin von kostenlosem Versand.“
Versandkostenfreie Lieferungen bei Amazon künftig erst ab 39 Euro
Doch nun steht fest: Der höhere Mindestbestellwert für versandkostenfreie Lieferungen kommt. Er liegt ab sofort und offiziell bei 39 Euro. Das ist ein Anstieg von satten 34 Prozent gegenüber dem regulären Wert.
Auf TECHBOOK-Nachfrage erklärte Amazon das vorherige Hin und Her folgendermaßen:
Wir haben die Entscheidung, die Grenze für den kostenlosen Versand anzuheben, nicht leichtfertig getroffen. Tatsächlich ist dies die erste Anpassung seit 2017 in Deutschland. Wie jedes Unternehmen überprüfen wir jedoch regelmäßig unsere Preisstruktur und passen diese gegebenenfalls an. Wir setzen diese Änderungen unserer Versandgebührenstruktur wegen des allgemeinen Anstiegs von Lieferkosten um, die aus externen Umstände resultieren, auf die wir keinen Einfluss haben. Dadurch stellen wir sicher, dass wir Kund:innen weiterhin eine konsistente, schnelle und qualitativ hochwertige Lieferung anbieten können.
Amazon auf TECHBOOK-Nachfrage
Mit der Erhöhung des Mindestbestellwertes für versandkostenfreie Lieferungen wird der Einkauf bei Amazon für einige Kunden ab sofort teurer. Alle Kunden, deren Bestellsumme unter 39 Euro liegt und die kein Prime-Abo bei Amazon abgeschlossen haben, zahlen für eine Standardlieferung innerhalb von zwei Werktagen nämlich 3,99 Euro. Für Medienlieferungen, Kleidung, Software und Lieferungen an Amazon Locker werden 2,99 Euro fällig.
Um Versandkosten zu sparen, helfen sich viele Kunden mit Füllprodukten, um auf den Mindestbestellwert zu kommen. Ihn zu erreichen war mit den 29 Euro deutlich einfacher. Nun liegt die Schwelle aber satte 10 Euro höher. Dennoch, im Vergleich mit anderen Online-Händlern, die häufig erst ab 49 Euro oder mehr versandkostenfrei liefern, ist Amazon beim Mindestbestellwert noch gut dabei.
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Viel Bewegung bei Amazon
Ein höherer Mindestbestellwert ist aber dennoch ein herber Schlag für Amazon-Kunden, die in den vergangenen Wochen und Monaten bereits einige Verschlechterungen hinnehmen mussten. Aufgrund der Teuerungen in vielen Bereichen hat das Unternehmen unlängst erst das Prime-Abo sowie Amazon Music teurer gemacht und sich von Diensten, die nicht genug genutzt wurden oder ineffizient waren, verabschiedet. Die letzte Erhöhung des Mindestbestellwertes für versandkostenfreie Lieferungen liegt allerdings schon einige Jahre zurück – 2014 hob Amazon den Wert von bis dato 20 Euro auf 29 Euro an.