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Großes Problem

Amazon entsorgt Millionen gefälschte Produkte

Amazon-Logo auf einem Handy-Display.
Amazon geht stark gegen Produktfälschungen vor. Foto: picture alliance / NurPhoto | Nikolas Kokovlis
Woon-Mo Sung
Redakteur

27. März 2024, 13:22 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Das Warensortiment bei Amazon ist immens groß. Das bedeutet aber leider auch, dass sich jede Menge Fake-Produkte darunter befinden, gegen die der Online-Riese verstärkt vorgeht.

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Viele Menschen steuern zum Online-Shopping Amazon an. Dort erwarten sie ein breites Warenangebot, bei dem sie auch Produkte bekannter Hersteller und Marken finden können. Wer aber auf der Suche nach bestimmten Artikeln ist, kann mitunter auf dreiste Fälschungen minderwertiger Qualität treffen. Derer gibt es mittlerweile einfach zu viele – das Versandhaus steht in diesem Zusammenhang so stark unter Druck wie nie zuvor.

Amazon investiert massiv im Kampf gegen gefälschte Produkte

Amazon-Kunden kaufen unter anderem wegen der großen Auswahl oder wegen des schnellen und kostenfreien Prime-Versands auf der Plattform ein. Auch erledigen sie das in dem Glauben, keinen Fälschungen oder anderen betrügerischen Aktivitäten zum Opfer zu fallen. Um das zu gewährleisten, hat Amazon laut einem neuen internen Bericht 2023 viel Geld in die Hand genommen.

So habe man im vergangenen Jahr mehr als 1,2 Milliarden US-Dollar ausgegeben, um Kunden, Marken, Verkaufspartner und Amazon selbst vor gefälschten Produkten, Betrug und anderen missbräuchlichen Praktiken zu schützen. Im Zuge dessen stellte der Konzern mehr als 15.000 neue Mitarbeiter nur zu diesem Zweck ein. Dazu zählen Forscher für maschinelles Lernen, Software-Entwickler und Untersuchungsexperten.

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So viele verdächtige Fälle wehrte Amazon 2023 ab

Wie es weiter in dem Report heißt, habe man allein 2023 mehr als 700.000 verdächtige Akteure daran gehindert, ein Verkaufsprofil bei Amazon einzurichten und auch nur ein einziges Produkt anzubieten. Das mag bereits nach einer sehr großen Anzahl klingen, doch noch 2020 gab es sechs Millionen solcher Versuche – der Trend zeigt eigenen Angaben zufolge also klar nach unten und damit in die richtige Richtung.

Insgesamt würde die Erfolgsquote, gefälschte Produkte an ihrer Angebotslistung bei Amazon zu hindern, bei etwas mehr als 99 Prozent liegen. Marken müssten also gar nicht erst selbst fündig werden. Ferner habe man allein im vergangenen Jahr sieben Millionen gefälschte Waren weltweit identifiziert, beschlagnahmt und entsorgt.

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Das sind Amazons Strategien im Kampf gegen gefälschte Produkte

Um betrügerische Aktivitäten frühzeitig zu erkennen, kommen unter anderem verschiedene Technologien zum Einsatz. Mit ihrer Hilfe können die Verantwortlichen zum Beispiel gefälschte Dokumente erkennen sowie Bilder, Fotos und Ausweispapiere verifizieren.

Auch Künstliche Intelligenz (KI) verwenden die Sicherheitsspezialisten des Unternehmens. Mit großen Sprachmodellen und anderen Hilfen werden systematisch verschiedene Fälschungsformen erkannt. Zusätzlich möchte der Konzern in Zukunft Kunden besser über gefälschte Waren und die Gefahren durch deren Kauf aufklären.

Dazu gehört, dass Amazon bei der Identifikation von Fakes Kunden proaktiv darüber informiert, dass sie sich ein solches Produkt gekauft haben. In solchen Fällen erstattet man den vollständigen Betrag, auf Kundenseite ist dann kein Handeln erforderlich.

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Globales Fälschungszentrum China

Seit 2020 existiert außerdem die spezielle Counterfeit Crimes Unit bei Amazon. Diese interne Einheit soll kriminellen Machenschaften, die sich auf der Verkaufsplattform abspielen, nachgehen. Bis heute habe man mehr als 21.000 schlechte Akteure strafrechtlich verfolgt. 2023 führten die Bemühungen zu mehr als 50 erfolgreichen Razzien und mehr als 100 Personen, die abgeführt und befragt wurden – daraus folgten mehrere Verurteilungen, Bußgelder und sogar Haftstrafen.

Obwohl Amazon in seinem Schreiben betont, dass der Kampf gegen Produktfälschungen ein globaler sei, beziehen sich die aufgeführten Erfolge von 2023 gegen Kriminelle ausschließlich auf China. Dort habe man nämlich die Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden verstärkt. Dass das asiatische Land extra erwähnt wird, ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass wohl die Mehrheit aller zweifelhaften Aktivitäten in der Region in Fernost stattfinden.

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