4. Mai 2023, 9:22 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Bei Amazon gehen täglich Tausende Bestellungen über die virtuelle Ladentheke. Da können Fehler passieren. Aktuell ist die Anzahl der Falschlieferungen aber so hoch, dass sogar die Verbraucherzentrale warnt und Tipps für den Fall der Fälle gibt.
Offenbar melden Amazon-Kunden derzeit vermehrt, dass sie statt der bestellten Hardware andere, deutlich günstigere Produkte geliefert bekommen. Statt eines iPhones sind dann mitunter Socken im Paket. Einfach reklamieren lässt sich eine solche Falschlieferung nicht, da Amazon in der Regel die eigentlich bestellte Ware zurückverlangt. Dann zu beweisen, dass etwas anderes im Paket war, ist für Kunden schwierig. Das Problem ist so weitreichend, dass nun sogar die Verbraucherzentrale davor warnt.
Was ist der Grund für die Falschlieferungen bei Amazon?
Wie es zu den Falschlieferungen bei Amazon kommt, lässt sich aktuell nicht klären. Laut Aussagen der betroffenen Kunden ist die gelieferte Waren häufig unbeschädigt und originalverpackt. Möglich wäre daher, dass es einen Fehler im Bestellmanagement gibt, der dazu führt, dass die Mitarbeiter in den Logistikzentren schlichtweg falsche Waren verpacken. Wir haben diesbezüglich bei Amazon angefragt und folgende Stellungnahme erhalten:
„Wir arbeiten intensiv daran, ein vertrauenswürdiges Einkaufserlebnis zu schaffen, indem wir Kund:innen, Verkaufspartner und Amazon vor Betrug und Missbrauch schützen, und wir setzen Systeme ein, um verdächtiges Verhalten zu erkennen. Wenn Kund:innen Probleme mit ihren Bestellungen haben, empfehlen wir ihnen, sich direkt an unseren Kundenservice zu wenden, damit wir der Sache nachgehen und entsprechende Maßnahmen ergreifen können.“
Amazon
Wie es zu den Fehlern kommt, kann auch Amazon aktuell offenbar nicht genau sagen. Das Unternehmen bittet in entsprechenden Fällen, in den denen Kunden falsche Waren erhalten haben, aber um transparente Kommunikation. Hier muss man im Einzelfall sehen, wie Amazon mit der Situation umgeht.
Für Kunden bedeutet eine Falschlieferung in jedem Fall Ärger und kann womöglich teuer werden. Denn eine Reklamation gestaltet sich, wie eingangs erwähnt, schwierig. Doch wie können Betroffene in einem solchen Fall vorgehen? Die Verbraucherzentrale gibt dafür einige Tipps.
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Falsche Ware erhalten? Das sollten Sie tun
Kunden, die derzeit bei Amazon bestellen, sollten besondere Vorsicht walten lassen. Die Verbraucherzentrale rät ihnen, bereits bei der Lieferung auf bestimmte Merkmale zu achten. Man kann das Paket beispielsweise auf Größe und Gewicht prüfen und bei sehr starken Abweichungen eine Annahme verweigern. Wer es dennoch annimmt, sollte es zusammen mit einer unbeteiligten Person öffnen und den Vorgang am besten auch filmen. Das Video kann später als Beweis für die Falschlieferung an Amazon weitergeleitet werden.
Ist tatsächlich falsche Ware im Paket, muss man diese nicht bezahlen. Allerdings sollten Amazon-Kunden die Falschlieferung umgehend melden, am besten mit einem Foto. Gleiches rät – wie oben erwähnt – auch das Unternehmen selbst. Gut ist es auch, das Paket aufzubewahren, in dem die Ware geliefert wurde. Mindestens sollte das aber für den Lieferschein gelten, auf dem unter Umständen das Gewicht vermerkt ist. Auch die Größe des Paketes kann ein Beweis sein, warum die eigentlich bestellte Ware darin nicht geliefert worden sein kann.
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Amazon bietet zwar einen Kauf auf Rechnung an, doch nutzen viele Kunden immer noch Vorkasse bzw. die Abrechnung über die Kreditkarte. Bevor Kunden die Ware überhaupt erhalten und prüfen können, hat Amazon also das Geld schon bekommen. In diesem Fall lässt sich der Kaufpreis zwar zurückbuchen, darauf sollte man aber verzichten, denn dann droht eine Sperrung des Benutzer-Kontos. Stattdessen sollte man mit Amazon in den Dialog gehen und das Geschehene schildern. Beachten Sie auch, dass Ihnen die falsch gelieferte Ware nicht gehört! Die Verbraucherzentralen raten dazu, die Ware etwa sechs Monate lang aufzubewahren, um sie im Falle eines Zustellungsfehlers zurücksenden zu können.