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Zum Prime Day

Woran Sie Fake-Bewertungen bei Amazon erkennen

Frau sitzt mit gezückter Kreditkarte am Laptop.
Beim Online-Shopping wie auch bei bei Amazon sind Fake-Bewertungen keine Seltenheit. Wie Sie darauf nicht hereinfallen, erklärt TECHBOOK. Foto: Getty Images
Freie Redakteurin

14. Juli 2024, 9:03 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Am 16. und 17. Juli ist es so weit: Da veranstaltet Amazon wie jedes Jahr sein als Prime Day bekanntes Deal-Event. Kunden müssen dabei mitunter schnell zugreifen, um gute Angebote nicht vor der Nase weggeschnappt zu bekommen. Statt also über ein Produkt zu recherchieren, vertrauen viele von ihnen auf die einfach verfügbaren Rezensionen zum erwogenen Artikel. Doch denken Sie daran: Bei Amazon kursieren etliche Fake-Bewertungen. TECHBOOK erklärt, woran Sie diese erkennen.

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Fake-Bewertungen sind natürlich kein auf Amazon oder speziell den Prime Day beschränktes Problem. Manipulierte Rezensionen kursieren überall im Internet. Und tatsächlich sind sie nur dann strafbar, „wenn es sich bei einer unwahren Kritik um eine Verleumdung handelt“. Das kann man dazu im aktuellen Bußgeldkatalog nachlesen. Gefälschte positive Kritiken verfolgen das Ziel, Interessierte zum Kaufabschluss zu bewegen. Am bevorstehenden Prime Day könnten Verbraucher also mit einer Vielzahl davon konfrontiert werden.

So erkennen Sie Fake-Bewertungen bei Amazon

TECHBOOK hat das Tool ReviewMeta bereits vorgestellt. Mit dessen Hilfe sollen Verbraucher Fake-Bewertungen ermitteln können. Der Dienst analysiert unter anderem die Bewertungshistorie einzelner Nutzer und reagiert etwa dann, wenn unter den Rezensenten solche sind, die stets sehr gute oder auch ausschließlich schlechte Beurteilungen abgeben. Daneben untersucht er alle Rezensionen eines Produkts auf typische Merkmale. Darunter sind Auffälligkeiten, die – auch ohne ReviewMeta als Hilfsmittel– direkt Ihren Fake-Radar ausschlagen lassen sollten. TECHBOOK zählt die wesentlichen davon auf.

Unnatürliche Sprache

Wer Freunden von einem zufriedenstellenden Kauf berichtet, der nennt im Zweifelsfall nicht den vollständigen Markennamen des Produkts, sondern allenfalls die gängige Abkürzung oder Allgemeinbezeichnung dafür. Also beispielsweise spricht man vom gemeinten neuen Haartrockner oder Handy bzw. allenfalls vielleicht von seinem neuen iPhone. Ähnlich wäre es in einer echten Online-Rezension. Zieht sich hier der korrekte, lange Markenname durch und strotzt die Bewertung auch darüber hinaus nur so vor werblich klingenden, preisenden Beschreibungen, dann dürfte es sich sehr wahrscheinlich um einen Fake handeln.

Lässt die Orthographie rein gar nichts zu beanstanden, kann auch das ein Hinweis auf eine Fake-Bewertung sein. Denn natürlich sind unter den Bewertenden/Verbrauchern im Netz nicht nur Grammatik-Profis. Doch das heißt umgekehrt noch lange nicht, dass das Vorkommen kleinerer Fehler eine authentische Bewertung belegt. Wer gewieft ist, streut ganz gezielt kleinere Tipper ein, um das Ganze realistischer zu machen.

Auffällig lange, inhaltsreiche Texte

Haben Sie schon mal eine Bewertung online abgegeben? Falls ja, werden Sie sich wahrscheinlich eher kurz gehalten und mit privaten Details zurückgehalten haben. Ironischerweise scheinen Fake-Bewerter davon auszugehen, dass besonders lange Rezensionen glaubwürdiger erscheinen. Hierzu dürften Anleitungen wie z. B. beim dänischen Verbraucherunternehmen „Trustpilot“ beigetragen haben. Dort werden sehr detaillierte Beschreibungen empfohlen.

Daneben sollen persönliche Geschichten offenbar Vertrauen beim Gegenüber schaffen und eine Begehrlichkeit wecken. So funktioniert bekanntlich auch Werbung. Bestimmte Musik oder eine passende Bildsprache sollen den potenziellen Käufer emotional erreichen. Bei (Fake-)Bewertungen, die zum Kauf motivieren sollen, muss es ein vermeintlich gutes Storytelling tun. Wenn eine Rezension zu schnulzig wirkt, ist Skepsis angebracht.

Unrealistisches Timing

Werfen Sie einen Blick auf den Zeitpunkt der Bewertungsabgabe. War dieser sehr kurz nach der Markteinführung bzw. Verfügbarkeit des Produkts, kann es kaum mit rechten Dingen zugehen. Denn selbst sehr flinke (echte) Käufer müssten ja zunächst ihre Erfahrung damit gemacht haben.

Auch „verifizierte Käufer“ können Fake-Bewertungen abgeben

Oft enthalten auf Amazon (Fake-)Bewertungen den Zusatz „verifizierter Kauf“. Auch er könnte den Eindruck einer glaubwürdigen Review erwecken. Dabei sagt „verifizierter Kauf“ tatsächlich einzig aus, dass Amazon den Kauf überprüft und betreffender Nutzer den bewerteten Artikel zu einem Preis erworben hat, der auch anderen Amazon-Kunden angeboten wurde. Rückschlüsse über die Aufrichtigkeit der Bewertung lässt der Zusatz deshalb aber nicht zu.

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Wie Amazon selbst gegen Fake-Bewertungen vorgeht

Es ist übrigens auch nicht im Sinne des Onlineversandhändlers, dass es auf seinem Portal nur so von Fake-Bewertungen wimmelt, doch dies ist leider schon lange der Fall. „Amazon investiert erhebliche Ressourcen, um gefälschte Bewertungen proaktiv zu verhindern“, heißt es dazu auf der Website. Es wurden demnach in der Vergangenheit bereits zahlreiche Klagen gegen mutmaßliche Betrüger eingereicht. Rund 200 Millionen Fake-Rezensionen will Amazon nach eigenen Angaben im Jahr 2022 entlarvt haben.

2020 berichtete TECHBOOK von der Einführung des damals neuen Bewertungssystems mit nur einem Klick. Dieses erleichterte es Nutzern, schnell und unkompliziert eine (ehrliche) Beurteilung eines Produkts abzugeben. Die Folge war, dass auch Amazon-Kunden, die sich normalerweise nicht die Zeit für eine ausformulierte Bewertung nehmen, auf die Schnelle ein Urteil abgeben konnten. Durch die Zunahme an mühelosen, echten Bewertungen sollte die Relevanz der gefälschten Beurteilungen automatisch abnehmen. Auch weiterhin arbeite das Unternehmen kontinuierlich mit Experten zusammen, um Tools zu entwickeln, mit deren Hilfe Kunden möglichst zuverlässig vor böswilligen Akteuren geschützt werden sollen.

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