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Online-Shopping

Amazon schafft erneut praktisches Angebot ab

Amazon stellt den Anprobe-Service „Erst Probieren, dann zahlen“ ein: Amazon Logo auf Smartphone, im Hintergrund die Shopseite des Unternehmens
Amazon stellt den Anprobe-Service ein Foto: SOPA Images/LightRocket via Getty Images
Marlene Polywka Techbook
Redakteurin

13. Januar 2025, 11:11 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Online-Riese Amazon bietet Prime-Kunden bereits seit Jahren eine praktische Funktion an, die es ermöglicht, Produkte erst einmal auszuprobieren. Diese soll jetzt allerdings ersatzlos eingestellt werden. TECHBOOK geht auf die Hintergründe ein und warum das Wegfallen vielleicht sogar gut sein könnte.

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Amazon ist für sein breites und vielfältiges Angebot bekannt. Das betrifft nicht nur die Produkte des Unternehmens selbst und zahlreicher Anbieter, die ihre Waren über die Plattform verkaufen. Auch die Funktionsvielfalt dieser Plattform ist beachtlich. Allerdings hat Amazon hier vor allem in jüngster Vergangenheit nachgebessert und vor allem aussortiert. Zu Beginn des Jahres 2025 trifft es eine Funktion, mit der Amazon-Kunden Kleidungsstücke anprobieren können, bevor sie sich zum Kauf entscheiden.

Amazon verschlankt sein Angebot

Für Amazon-Kunden war 2024 ein turbulentes Jahr. Einschneidend war für viele sicherlich vor allem die Einführung von Werbung bei Prime Video im Februar. Wer die Werbespots nicht sehen will, muss ein Zusatz-Abo für knapp 3 Euro im Monat buchen. Zudem entfernte Amazon sukzessive Funktionen aus seinem Prime-Abonnement wie etwa die Watch Party, die sich vor allem während der Corona-Zeit etablieren konnte.

Im Sommer wurde dann bekannt, dass das Unternehmen künftig Gebühren für Lieferungen an Abholstationen verlangt; zuvor war der Service kostenlos. Zum Jahresende stellte Amazon zudem gleich zwei Angebote ein: den Lebensmittel-Lieferdienst Fresh und die kostenlose Streaming-Plattform Freevee.

„Erst probieren, dann zahlen“ wird von Amazon eingestellt

Jetzt wurde zudem bekannt, dass sich Amazon von der bereits 2018 eingeführten Funktion „Erst probieren, dann zahlen“ verabschiedet. Das geht unter anderem aus einem Hinweis auf der entsprechenden Unternehmensseite und auch einem Bericht von „The Information“ hervor. Den dortigen Angaben zufolge endet das Serviceangebot am 31. Januar 2025.

Auf der unter „Amazon Prime-Vorteile“ gelisteten Übersichtsseite zur Funktion findet sich allerdings noch kein Hinweis (Stand: 13. Januar 2025). Die Einstellung scheint allerdings alle Märkte zu betreffen. Bis Ende des Monats können Prime-Kunden noch bis zu sechs Kleidungsstücke zum Anprobieren bestellen, bevor man sich zum Kauf entscheidet. Die Rücksendung von Produkten, gegen die man sich dann doch entschieden hat, ist nach sieben Tagen fällig.

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Warum verschwindet das Angebot?

Tatsächlich sprechen mehrere Gründe für das Einstellen des Services. Unter anderem „CNBC“ verweist auf die Kosten, die das Angebot im Bereich der Rücksendungen verursachen würde. Gerade in Kombination mit den erwähnten Einschränkungen, die das Unternehmen 2024 umsetzte, könnte das eine relevante Komponente sein. Allerdings nennt Amazon auf TECHBOOK-Anfrage einen anderen Grund.

Stattdessen verweist eine Sprecherin des Unternehmens auf die ohnehin eingeschränkte Auswahl an Produkten mit dieser Funktion. „Angesichts der Tatsache, dass (…) Kund:innen zunehmend unsere neuen KI-gestützten Funktionen wie virtuelle Anprobe, personalisierte Größenempfehlungen, Highlight Rezensionen und verbesserte Größentabellen nutzen“ habe man sich entschieden, „Erst probieren, dann zahlen“ einzustellen, so die Sprecherin des Unternehmens.

„Natürlich werden unsere Kund:innen auch weiterhin von schneller, kostenloser Lieferung und einem einfachen, kostenlosen Rückversand für unsere gesamte Mode-Auswahl profitieren.“ Auf die Frage, was genau gilt, wenn auf Basis der KI-Empfehlungen Rücksendungen entstehen, wurde in dem Statement nicht explizit eingegangen.

Marlene Polywka Techbook
Redakteurin

Positive Auswirkungen möglich

Natürlich ist es im ersten Anlauf immer ärgerlich, wenn eine Funktion wegfällt und man sich als Kunde umgewöhnen muss. Insgesamt finde ich persönlich die Maßnahme, gerade aus Sicht der Nachhaltigkeit, nicht verkehrt. Auch andere Anbieter haben vor allem Angebote rund um Retouren bereits ebenfalls eingeschränkt. Das regt Kunden gegebenenfalls dazu an, weniger Fehlkäufe zu tätigen. Das reduziert zum einen die Kosten für das Unternehmen, aber im Endeffekt ja auch beim Kunden selbst. Spannend bleibt jetzt allerdings, wie genau Amazon künftig mit zurückgegebenen Produkten umgeht – vor allem, wenn diese auf explizite Empfehlung der KI-Tools gekauft werden und dann doch nicht gefallen oder passen.

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