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Twitch, Prime Video, ...

Massenentlassungen bei Amazon! Wird der Service für Kunden jetzt schlechter?

Amazon Entlassungen Symbolbild: Logo des Unternehmens an einem Gebäude
Die Entlassungen bei Amazon setzen sich fort Foto: Getty Images

11. Januar 2024, 14:27 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Es rumort beim Weltkonzern Amazon. Entlassungen, eingestampfte Angebote, Aufpreise für Kunden. Und auch 2024 startet mit weniger guten Nachrichten: Hunderte Mitarbeiter des zu Amazon gehörenden MGM Studios sowie bei Twitch werden entlassen.

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Übereinstimmenden Medienberichten zufolge kommt es erneut zu Entlassungen bei Amazon. Bereits zum Jahresanfang 2023 strich der US-amerikanische Konzern erstmals weltweit über 20.000 Stellen. Übers Jahr verteilt folgten dann kleinere Entlassungswellen. 2024 knüpft das Unternehmen dort an. Wie etwa die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, werden nun mehrere hundert Stellen im Entertainment-Bereich abgebaut. Betroffen sind Twitch und Prime Video beziehungsweise Amazon MGM Studios.

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Zahlreiche Entlassungen bei Amazon

Am 10. Januar wurde bekannt, dass Amazon weitere Entlassungen bei Twitch plant. Die bekannte Streaming-Plattform ist vor allem bei Gamern bekannt und beliebt. Nachdem Amazon das Unternehmen bereits 2024 übernommen hatte, scheint Twitch nach wie vor ein Minusgeschäft für den Großkonzern zu bedeuten. Die Folge: Ein Drittel (35 Prozent) aller Beschäftigten haben bald keinen Job mehr. Laut Bloomberg sind etwa 500 Personen unmittelbar betroffen.

Laut Reuters soll sich der Stellenabbau auf Prime Video und die Amazon MGM Studios ausdehnen – eine Ankündigung, die Amazon mittlerweile gegenüber TECHBOOK bestätigte. In einem Brief an die Mitarbeiter, der TECHBOOK vorliegt, äußerte Mike Hopkins, SVP Prime Video und Amazon MGM Studios, dass Amazon Video durch die Übernahme von MGM in den vergangenen Monaten Investitionen in Kinofilme erhöhen und das Wachstum von MGM+ vorantreiben konnte. „Gleichzeitig entwickelt sich unsere Branche jedoch schnell weiter, und es ist wichtig, dass wir unsere Investitionen auf den langfristigen Erfolg unseres Unternehmens ausrichten und uns dabei unermüdlich auf das konzentrieren, was unseren Kunden am wichtigsten ist“, so Hopkins.

Im vergangenen Jahr habe Amazon daher diverse Geschäftsbereiche unter die Lupe genommen und nach Möglichkeiten gesucht, künftig noch effektiver zu sein sowie Fähigkeiten und Angebote zu verbessern. Es wurden Möglichkeiten identifiziert, Investitionen in bestimmten Bereichen zu reduzieren oder einzustellen, gleichzeitig aber Investitionen zu erhöhen und Inhalte sowie Produktinitiativen in den Fokus zu rücken. „Als Ergebnis dieser Entscheidungen werden wir mehrere hundert Stellen in der gesamten Prime Video- und Amazon MGM Studios-Organisation streichen.“

Die Entscheidung sei laut Hopkins nicht leicht gefallen, betroffene Mitarbeiter sollen in den kommenden Tagen informiert werden. „Um den Übergang zu erleichtern, bieten wir Pakete an, die eine Abfindungszahlung, länderspezifische Übergangsleistungen und externe Unterstützung bei der Arbeitsvermittlung beinhalten“, so Hopkins abschließend.

Amazon hatte MGM erst 2022 für 8,5 Milliarden US-Dollar gekauft. Das Studio produzierte unter anderem Blockbuster wie „James Bond“.

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Weitere Maßnahmen zur Einsparung

Neben den aktuellen Entlassungen gab es auch eine Reihe weiterer Maßnahmen von Amazon, die vor allem die Kunden direkter betreffen. Am prominentesten ist aktuell die Einführung von Werbung bei Prime Video. Künftig müssen Abonnenten einen Aufpreis von 2,99 Euro zahlen, um keine Werbung zu sehen – TECHBOOK berichtete.

Schon zuvor schränkte der Online-Riese seine kostenlosen Retouren massiv ein und stellte den Dienst Amazon Drive ein. Vor allem 2022 hob der Anbieter zudem die Preise für diverse Bereiche seines Angebots an – unter anderem wurden Music Unlimited und Kindle Unlimited teurer. Auch der Preis für das generelle Amazon-Prime-Abo stieg.

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Haben die Entlassungen Folgen für Amazon-Kunden?

Bezug nehmend auf den Mitarbeiter-Brief und die darin enthaltene Ausführung scheint es Amazon im Großen und Ganzen um eine Gewinnoptimierung und auch einen Ausbau des Angebots zu gehen. „Unsere Priorisierung von Initiativen, von denen wir wissen, dass sie uns weiterbringen werden, zusammen mit unseren kontinuierlichen Investitionen in Programm, Marketing und Produkt, positioniert unser Unternehmen für eine noch stärkere Zukunft“, schreibt Hopkins.

Einige Maßnahmen konnten Nutzer in den vergangenen Monaten bereits sehen. Bisher ist aber noch nicht ganz klar, wie die erwähnten „Investitionen“ aussehen könnten.

Stand jetzt bedeuten die Maßnahmen eher Verteuerungen für Kunden. Und etwa die Entlassungen durch Amazon bei Twitch in Kombination mit den weiterhin hohen Betriebskosten führen dazu, dass der Betrieb in Südkorea komplett eingestellt wird. Twitch konnte dort trotz der großen Nutzerschaft nicht profitabel operieren. Grund dafür sind aber hauptsächlich die Gebühren, die Anbieter von Online-Inhalten an die Netzbetreiber entrichten müssen. Denn in Südkorea kassieren diese doppelt ab – von den Verbrauchern und den Anbietern.

Zwar sind ähnliche Schritte hierzulande nicht abzusehen, allerdings plant die EU-Kommission, ähnliche Netzgebühren für große Anbieter einzuführen. Die Folgen sind nicht abzusehen.

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Teure Projekte

Fakt ist, dass Amazon in den vergangenen Jahr viel Geld in den Ausbau seines Entertainment-Programms investiert hat. Ausgaben wie die für den Kauf von MGM zählen dazu genauso wie die enorm teure Produktion der Fantasy-Serie „Ringe der Macht“ oder der Action-Serie „Citadel“, um die herum noch ein ganzes Franchise entstehen soll.

Es ist zu vermuten, dass Amazon sich auch künftig auf solche großen Projekte fokussiert. Grund dafür dürfte auch der enorme Konkurrenzdruck in der Branche sein. Nachdem vor allem während der Coronapandemie die Streaming-Zahlen in die Höhe geschossen waren, kann man nun gegenläufige Effekte beobachten. Großes Wachstum kann keiner der etablierten Dienste mehr verzeichnen. Einzige Ausnahme: Netflix. Allerdings war der Treiber dafür in erster Linie die Umstellung im Bereich Account-Sharing, die das gemeinsame Nutzen eines Accounts über einen Haushalt hinaus verbietet.

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