13. Juni 2024, 14:36 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten
Immer wieder versuchen Betrüger an die persönlichen Daten von Nutzern zu kommen. Auch falsche E-Mails von Amazon werden hierzu gern genutzt. Wir verraten, welche Betrugsmaschen im Namen des Online-Händlers derzeit für Ärger sorgen.
Amazon gehört zu den beliebtesten Online-Shops in Deutschland. Kein Wunder also, dass Betrüger den Namen Amazon gern für ihre Maschen nutzen. Nicht nur der Händler selbst, auch die Verbraucherzentralen warnen in regelmäßigen Abständen vor E-Mails, die für Kunden gefährlich werden können. TECHBOOK verrät, vor welchen angeblichen Amazon-E-Mails sich Kunden derzeit in Acht nehmen sollten.
Übersicht
Angebliche E-Mail von Amazon wegen gesperrtem Prime-Konto
Die Verbraucherzentrale informiert regelmäßig über neue Betrugsversuche in ihrem Phishing-Radar. Demnach machen derzeit wieder verdächtige E-Mails von Amazon die Runde, dieses Mal mit der Betreffzeile „Zahlungsproblem im Zusammenhang mit Ihrer Amazon Prime-Mitgliedschaft“.
Ähnlich wie bereits zuvor geben die Kriminellen darin vor, dass es ein Zahlungsproblem mit der Prime-Mitgliedschaft gegeben haben soll. Deswegen musste diese vorerst beendet werden. Anschließend verweist man auf die Möglichkeit, direkt aus der Nachricht heraus ein neues Abonnement abzuschließen, indem man auf den entsprechenden Button klickt. Diesen dürfen Nutzer aber auf gar keinen Fall anklicken, da er auf eine betrügerische Seite führt.
Sollten Sie eine E-Mail von Amazon erhalten haben, sich aber nicht sicher sein, ob es sich um einen Phishing-Versuch handelt, so lässt sich dies schnell herausfinden: Im aktuellen Fall fehlen etwa eine persönliche Anrede als auch Verabschiedung. Ferner ist darin nicht etwa das deutsche Amazon-Logo zu sehen, sondern ein britisches (zu erkennen an „co.uk“). Und dann hat sich mit „Une question?“ auch noch ein französischer Satz ans Ende der Nachricht hineingeschlichen.
Kriminelle versuchen immer wieder, mit gefälschten E-Mails Ahnungslose hereinzulegen und zur Herausgabe sensibler Daten zu bringen. Nachfolgend informieren wir Sie über ältere Maschen, die Ihnen trotzdem noch begegnen könnten. Zudem halten wir allgemeine Sicherheitstipps für Sie parat.
Betrügerische E-Mails wegen angeblicher Kontosperrung
Bei der Verbraucherzentrale gehen aktuell vermehrt Meldungen zu gefälschten E-Mails ein, bei denen Betrüger Amazon-Kunden ins Visier nehmen. Schon der Betreff lässt aufhorchen: „Ihr Amazon-Konto wird geprüft!“, heißt es dort. In der Mail ist dann zu lesen, dass eine Zahlung nicht vom Amazon-Konto hätte abgebucht werden können. Aus diesem Grund solle man die hinterlegte Zahlungsmethode prüfen. Kunden können laut der E-Mail „erst auf Ihr Konto zugreifen oder Bestellungen aufgeben, wenn wir Ihre Informationen bestätigen konnten.“
Unter dem Text befindet sich dann ein entsprechender Button mit der Aufschrift „Jetzt Prüfen“. Wer darauf klickt, startet aber nicht den angeblichen Verifizierungsprozess, sondern ermöglicht es den Betrügern damit, andere persönliche Daten abzugreifen.
Die Aufmachung der E-Mail sowie die gewohnte Amazon-Schriftart sollen Echtheit vorgaukeln. Allerdings findet sich in der Phishing-Mail im Namen von Amazon keine korrekte persönliche Anrede, was wiederum verdächtig ist. Sollten Sie sich dennoch unsicher sein, kontaktieren Sie Amazon selbst und überprüfen Sie die Aussagen der E-Mail. Klicken Sie keinesfalls auf den Button oder einen anderen Link, der Ihnen unaufgefordert per Mail zugeschickt wurde.
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Angebliche Einschränkung von Amazon Prime
Auch eine weitere Phishing-Mail sorgt für Ärger, die Empfängern vorgaukelt, dass sie ihre Prime-Privilegien verlieren, wenn sie nicht ihre Zahlungsinformationen aktualisieren.
Die E-Mail trägt den Betreff „Aktuelle Info: Aktivitätszugriffsinformationen“. Darin werden Amazon-Nutzer darüber informiert, dass es Probleme mit der hinterlegten Kreditkarte gibt, weswegen Amazon einen noch offenen Rechnungsbetrag sowie angefallene Steuern nicht abrechnen konnte. Die Mitgliedschaftsvorteile von Amazon Prime wurden daher so lange zurückgestellt, bis man die Karteninformationen aktualisiert. Sofern Nutzer ihre Zahlungsinformationen nicht innerhalb der nächsten sechs Tage aktualisieren, wird Amazon die Prime-Mitgliedschaft kündigen, heißt es weiter.
Das alles ist natürlich vollkommener Unfug. Die Betrüger gehen hier nach einem klassischen Schema vor, indem sie Nutzer mit Einschränkungen sowie einem engen Zeitrahmen unter Druck setzen. Der in der E-Mail eingefügt Link führt nicht zum Amazon-Nutzerkonto, sondern zu einer gefälschten Webseite. Eingegebene Daten gelangen hier sofort in die Hände der Betrüger.
Am besten ist es also, wenn man diese Phishing-Mail im Namen von Amazon ignoriert und sie in den Spam-Ordner verschiebt. Keinesfalls sollte man seine Zahlungsdaten irgendwo eintragen.
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Amazon warnt vor betrügerischen E-Mails
Um einen Kauf zu verifizieren, werden Empfänger in einer weiteren angeblich von Amazon stammenden Mail gebeten, diesen zu bestätigen oder zu stornieren. Beigefügt ist zumeist ein Link, über den Nutzer ihre Daten einpflegen können. Doch diesen sollten sie auf keinen Fall anklicken, denn er führt nicht zu Amazon, sondern auf eine gefälschte Webseite, über die Betrüger Daten abgreifen oder sogar Schadsoftware auf den PC und Laptop installieren können.
Ein ähnliches Vorgehen findet sich in E-Mails, die Empfänger zur Aktualisierung ihrer Zahlungsinformationen auffordern. Wie Amazon schreibt, fordern die Betrüger Nutzer hierbei zur Zahlung einer ausstehenden Rechnung für ein Produkt oder eine Dienstleistung auf, das diese nie bestellt haben. Sie drohen damit, den fälligen Betrag einzutreiben, wenn der Kunde seine Zahlungs- oder Kontoinformationen nicht zur Verfügung stellt. All das soll Druck aufbauen und den Empfänger der Phishing-Mail im Namen von Amazon zur schnellen Handlung verleiten.
In beiden Fällen gilt: Ruhe bewahren! Amazon wird niemals E-Mails zu einer Bestellung verschicken, die Kunden nicht erwarten. Ebenso werden Zahlungsinformationen niemals per E-Mail oder gar Telefon abgefragt. Bei Fragen verweist der Online-Händler daher auf das eigene Nutzerkonto, wo Kunden alle relevanten Angaben zu offenen Bestellungen oder Rechnungen finden. In der Bestellhistorie werden nur ordnungsgemäße Einkäufe angezeigt. Der Kundenservice steht zudem rund um die Uhr zur Verfügung.
Warnung vor angeblicher Konto-Validierung
Aktuell warnt die Verbraucherzentrale wieder vor einer Masche, die nicht gänzlich neu ist, aber wieder in verschiedenen Varianten auftritt. Demzufolge werden Amazon-Kunden derzeit vermehrt darauf hingewiesen, dass angeblich eine „nicht autorisierte Partei“ auf ihr Konto zugegriffen habe. Zum Schutz habe man das Konto auf der Plattform gesperrt und alle Bestellungen storniert. Um wieder Zugriff zu haben, müsse der Kunde nun sämtliche Kontodaten erneut validieren. Diese Phishing-Mails kommen von Betrügern, die zusätzlichen Druck aufbauen, indem sie mit einer endgültigen Konto-Löschung nach 24 Stunden drohen.
Wer genau hinschaut, entdeckt gleich mehrere Rechtschreibfehler. Eine solche Drohung zur Löschung, wenn eine Frist nicht eingehalten wird, ist außerdem oft ebenfalls ein Hinweis auf einen Betrugsversuch. Man sollte keinesfalls auf den entsprechenden Button in der Nachricht klicken, sondern die Nachricht in den Spam-Ordner schieben und gegebenenfalls ebenfalls der Verbraucherzentrale melden.
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Falsche E-Mails erkennen und richtig reagieren
In den vergangenen Tagen und Wochen hat der Verbraucherschutz wegen der falschen Amazon-E-Mails immer wieder Alarm geschlagen. Auch der Online-Händler kennt das Problem. Auf seiner Website gibt Amazon seinen Kunden Tipps, um Phishing zu erkennen und sich vor diesem und zukünftigen Betrugs-Versuchen zu schützen. Auf folgende Punkte sollten Sie immer achten:
Achten Sie auf die Anrede
Kunden werden in (echten) E-Mails von Amazon Prime immer namentlich angesprochen. Bei den falschen, die aktuell umgehen, heißt es nur „Hallo“ – häufig und auch in diesem Fall ein Hinweis für Phishing.
Amazon fragt Daten niemals per E-Mail ab
„Amazon wird Sie niemals darum bitten, persönliche Daten per E-Mail zu übermitteln“, heißt es auf der Website des Versandhändlers. Eventuellen Dringlichkeitsvermerken sollten man keinen Glauben schenken und offene Fragen lieber direkt auf Amazon klären.
Immer die Absender-Adresse überprüfen
Weiterhin weist Amazon darauf hin, niemals Links zu öffnen, die in E-Mails mit fragwürdiger Herkunft angegeben sind. Echte Amazon-Mail-Adressen endeten immer auf @amazon.de.
Im Zweifel auf Amazon nachschauen
Bestehen doch einmal Zweifel, ob eine Anfrage zu Bestellungen oder Zahlungsinformationen echt sein könnte, sollten Nutzer keine Links in E-Mails klicken, sondern besser auf Amazon nachsehen. Sowohl in der App als auch auf der Webseite können sie einsehen, ob es aktuell offene Fragen seitens Amazon gibt. Im Nutzerkonto können sie darüber hinaus den Status eines Kaufs prüfen und auch die Zahlungsinformationen und Daten zu bestehenden Abos einsehen.