30. November 2022, 23:18 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Alles wird aktuell teurer, von Lebensmitteln über Kleidung bis hin zu Technik. Beeinflusst das in diesem Jahr auch die Geschenkplanung der Leute zu Weihnachten?
Gründe für die aktuell horrenden Preisentwicklungen gibt es einige. Zum einen zeigen sich nach wie vor die Auswirkungen der Corona-Pandemie. Zum anderen sieht man deutlich die Folgen des Russland-Krieges in der Ukraine und der damit einher gehenden Sanktionen. Die dadurch gestiegenen Materialkosten, Lieferschwierigkeiten und Personalmangel etc. tun ihr Übrigens, um Preise und Inflation in die Höhe zu treiben. Im Hinblick auf das näher kommende Weihnachtsfest wollte TECHBOOK deshalb wissen, ob und wenn ja in welchem Maße sich die aktuellen Preisentwicklungen auf das Weihnachtsshopping auswirken.
Verteuerung spielt beim Kauf von Weihnachtsgeschenken eine Rolle
Um das herauszufinden, haben wir unsere Leser gefragt, ob die gestiegenen Preise die Geschenkplanung beeinflusst. Anschließend hat uns außerdem interessiert, wie viele zu Weihnachten technische Geräte kaufen wollen und wenn ja, welche und in welchem preislichen Rahmen. Über 30.000 haben an der nicht repräsentativen Umfrage teilgenommen und die Ergebnisse sind recht eindeutig.
Über die Hälfte (58 Prozent) gaben an, dass die aktuellen Preisentwicklungen ihre Weihnachtseinkäufe beeinflussen würden. Mit knapp 29 Prozent stimmten deutlich weniger für „Nein“. Knappe 13 Prozent gaben an, noch nicht genau zu wissen, ob sich die Preise auf den Geschenkkauf auswirken würden. Mit 73 Prozent plant außerdem ein Großteil der Befragten, keine Technik zu Weihnachten zu kaufen. Die anderen Prozente verteilen sich wie folgt:
- Smartphones und Tablets (7,5 Prozent)
- Fernseher (4,7 Prozent)
- Spielekonsolen und/oder Games (3,6 Prozent)
- Kopfhörer (2,3 Prozent)
- Smartwatch oder Fitnesstracker (2 Prozent)
- andere Elektronik (6,6 Prozent)
Beim geplanten Budget für Technik-Weihnachtsgeschenke zeigt sich ein nicht ganz so klares Bild. Ganze 63 Prozent wollen dabei unter 100 Euro bleiben. 8,8 Prozent planen immerhin bis zu 200 Euro ein, 6,3 Prozent bis zu 300 Euro. 6,7 Prozent können sich vorstellen, bis zu 500 Euro auszugeben, 3,4 Prozent bis zu 750 Euro und 2,9 Prozent bis zu 1000 Euro. Und tatsächlich wollen stolze 9 Prozent sogar über 1000 Euro für elektronische Geräte unter dem Weihnachtsbaum ausgeben.
Auch interessant: Wer jetzt ein iPhone 14 kauft, geht zu Weihnachten leer aus
Amazon und Co. rechnen mit schwachem Weihnachtsgeschäft
Gänzlich überraschend kommen diese Ergebnisse natürlich nicht. Angesichts von Inflation und hohen Energiepreisen überlegen es sich in diesem Jahr 2022 viele sicher zweimal, ob sie teure Weihnachtsgeschenke besorgen. Online-Riese Amazon äußerte sich bereits vor einigen Wochen recht pessimistisch, was das diesjährige Weihnachtsgeschäft angeht. So rechnet das Unternehmen selbst in seinem Ausblick für das traditionsgemäß starke 4. Quartal mit einem Umsatz von 140 bis 148 Milliarden US-Dollar. Im Vergleich zum Vorjahr wäre das zwar. immer noch ein Wachstum von zwei bis acht Prozent. Analysten sind aber vor der Bekanntgabe dieser Zahlen Ende Oktober von deutlich mehr ausgegangen.
Zum wichtigen Weihnachtsgeschäft zählen im Einzelhandel traditionell sowohl der November als auch der Dezember. Ende November finden zudem wichtige Aktionen wie etwa der Black Friday und der Cyber Monday statt, die das Geschäft zusätzlich ankurbeln. Eine Sprecherin von MediaMarkt und Saturn sagte dazu TECHBOOK gegenüber: „Grundsätzlich stellen wir fest, dass unsere Kunden aktuell gezielter und überlegter einkaufen.“ Der Grund dafür liegt sicherlich in den aktuellen Preisentwicklungen. Viele sind gezwungen, in diesem Jahr Abstriche zu machen und Neuanschaffungen genau abzuwägen.
Trend zu energieeffizienten Geräten
Die Auswertung der ersten Wochen des Weihnachtsgeschäfts 2022 hat aber auch spannende Einblicke geliefert. Generell zeichnet sich ein Trend hin zu energieeffizienteren und nachhaltigeren Geräten ab. Hohe Energiepreise und die omnipräsente Klimakrise führen wohl zu diesem präziseren Kaufverhalten. „Besonders gefragt waren in diesem Jahr [zum Black Friday] Smartphones, TV-Geräte, Smart Home-Produkte, IT-Hardware und Elektrokleingeräte. Zudem hat sich der Trend zur Anschaffung hochwertiger und energieeffizienter Haushaltsgroßgeräte fortgesetzt“, so die Sprecherin von MediaMarkt und Saturn zu TECHBOOK.
Das deckt sich auch grob mit den Ergebnissen unserer Leser-Umfrage und den aktuellen Werten des GfK-Konsumklima-Index‘. Zwar verbesserten sich die Werte etwas im Vergleich zum Vormonat, insgesamt bewegen wir uns aber immer noch in einem historischen Tief. Das führt zu vorsichtigem Kaufverhalten, wobei gerade jetzt die steigenden Energiepreise dazu führen, dass die Konsumenten nachhaltig auf energiesparende Technik setzen wollen, um sowohl kurz- als auch langfristig Geld zu sparen.
TECHBOOK-Umfrage zeigt Umfrage zum Black Friday zeigt geringeres Kaufinteresse in Deutschland
TECHBOOK-Umfrage Wie wirken sich die Preiserhöhungen auf die Streaming-Nutzer aus?
Bei DSL und Kabel Vodafone hebt Preise für Bestandskunden an – wer nun mehr bezahlt
Quellen
- GfK (aufgerufen am 30. November 2022)
- Handelsblatt (aufgerufen am 30. November 2022)