28. November 2022, 11:41 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Der Zahlungsdienst PayPal erfreut sich in Deutschland großer Beliebtheit. Nun stellt der Anbieter allerdings einen nützlichen Gratis-Service für seine Kunden ein.
PayPal fungiert als zwischengeschalteter Zahlungsdienst beim Online-Shopping. Wer bei dem Anbieter einen Account hat, kann diesen mit seinem Bankkonto verbinden und so in den meisten Online-Shops schnell und sicher zahlen. Außerdem war es bisher über PayPal möglich, Retouren in einem gewissen Rahmen kostenlos über den Dienst zurückzuschicken. Damit ist nun Schluss. Seit Sonntag, den 27. November, ist der Gratis-Dienst ersatzlos eingestellt.
Keine Gratis-Retouren mehr über PayPal
„Ab dem 27. November 2022 werden Erstattungsanträge für Rücksendekosten von PayPal nicht mehr akzeptiert. Stellen Sie sicher, dass Sie alle berechtigten Anträge vor dem oben genannten Datum einreichen, damit sie wie üblich empfangen und geprüft werden können.“
Dieser Hinweis findet sich seit einigen Wochen auf der entsprechenden Seite von PayPal. Bis zum 27. November war es möglich, über den Anbieter etwa Kleidung, die doch nicht passt, kostenlos zurückzuschicken, wenn der ursprüngliche Einkauf auch über PayPal bezahlt wurde. Der Service war zwar auch gedeckelt auf zwölfmal 25 Euro im Jahr. Das entspricht aber immerhin einer Ersparnis von 300 Euro, wenn man das Angebot der Gratis-Retouren voll ausgereizt hat.
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Warum stellt PayPal die Retouren ein?
Einen konkreten Grund für die Abschaffung des Services nennt PayPal nicht. Von offizieller Seite heißt es lediglich: „Wir bei PayPal aktualisieren und entwickeln ständig neue Funktionen für unsere Kunden. Manchmal müssen bestimmte Services im Rahmen dieser größeren Veränderungen eingestellt werden.“
Am wahrscheinlichsten ist, dass sich die Retouren für PayPal zum zu großen Kostenfaktor entwickelt haben. Aus diesem Grund haben auch bereits andere große Namen wir etwa Zara und Uniqlo den entsprechenden Dienst eingestellt. Das liegt unter anderem daran, dass der Preis pro Retoure deutlich höher ist, als es auf den ersten Blick scheint. Zum Porto für den Rückversand kommen nämlich auch oft noch Bearbeitungs- und Wiederaufbereitungskosten der Ware. Das würde PayPal als zwischengeschalteten Zahlungsdienst zwar nur bedingt betreffen, nichtsdestotrotz scheinen die Gratis-Rücksendungen dem US-amerikanischen Unternehmen zu teuer zu werden.
Kritiker von Gratis-Retouren dürfte das freuen. Schon lange wird darauf hingewiesen, dass solche Dienste den CO2-Verbrauch befeuern und unnötig viel Müll produzieren. Teilweise muss retounierte Ware aus rechtlichen sowie hygienischen Gründe sogar vernichtet werden. In einigen Fällen könnte es nun aber auch für Kunden unangenehm werden: Wenn etwa Ware beschädigt zu Hause ankommt, muss man sie zurückschicken, damit der Käuferschutz greift. Gerade bei Sendungen aus dem Ausland dürften die Retourenkosten dann aber auch mal höher sein, als der tatsächliche Warenwert, sodass sich eine Rücksendung auf eigene Kosten nicht lohnt.