12. Januar 2021, 18:24 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Paypal ist der beliebteste Bezahldienst in Deutschland. Nun schließen sich mehrere große Banken und Sparkassen zusammen, um ein einheitliches Bezahlsystem namens „XPay“ zu entwickeln.
Bezahlen war selten einfacher, per Smartphone oder Computer können sich Nutzer Geld schicken. Oft reicht dazu eine E-Mail Adresse und der gewünschte Betrag ist binnen Sekunden beim Empfänger. Gerade in aktueller Lage ist kontaktloses Bezahlen vorteilhaft. Nun will ein deutsches Bezahlsystem dem Marktführer Paypal mit „XPay“ die Stirn bieten, wie unter anderem Nordbayern.de berichtet
Kartellamt hat grünes Licht gegeben
Letztlich soll unter dem dem Namen „XPay“ ein einheitliches Bezahlsystem über alle Kanäle hinweg entstehen. Bezahlverfahren wie Paydirekt, Giropay, Girocard (EC) und „Kwitt“ sollen somit gemeinsame Sache machen. Das Kartellamt hat bereits grünes Licht gegeben – die Projektpläne von Deutschlands Banken und Sparkassen können dementsprechend realisiert werden. Bedingung sei aber die Konkretisierung des Vorhabens, teilte der Präsident der Bonner Behörde, Andreas Mundt, in der ARD-Tagesschau mit.
XPay soll unabhängig von der Hausbank sein
Verbrauchern sollen von allen beteiligten Geldinstituten ein einfaches und einheitliches Bezahlmodell bekommen. So kann man das digitale System etwa beim Online-Shopping oder an der Ladentheke nutzen. Die Hausbank spielt dabei keine Rolle, Nutzer können völlig unabhängig auf zügige Art und Weise bezahlen oder Geld von Konto zu Konto transferieren.
Commerzbank, Deutsche Bank, VR-Banken und Sparkassen
Das gemeinsame Ziel des einheitlichen Bezahlsystems verfolgen der Bundesverband deutscher Banken (BdB), der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV), der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB) sowie Commerzbank, DZ Bank und Deutsche Bank.
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Könnte sich XPay hierzulande durchsetzen?
Tesla-Chef Elon Musk war einst an der Gründung von Paypal beteiligt. Heute ist die digitale Bezahlmethode weit verbreitet und wird in vielen Online-Shops als Bezahlvariante akzeptiert. Bei einem derart groß angelegten Projekt wie „XPay“ könnte es nun aber, zumindest in der Theorie, hierzulande ernstzunehmende Konkurrenz bekommen. Wie das in der Praxis aussieht, bleibt aber abzuwarten, denn Paypal funktioniert für die meisten Nutzer ja sehr gut. Auch Dinge, wie ein möglicher Einsatz im Ausland, sind noch unklar.