26. Juli 2023, 14:29 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Amazon beendet seine bisherige Zusammenarbeit mit der Landesbank Berlin (LBB), was auch das Ende der Visa Card des Anbieters zur Folge hat. Es soll allerdings einen Nachfolger geben. TECHBOOK gibt einen Überblick über die Konditionen.
Was sich in den vergangenen Monaten bereits abgezeichnet hatte, ist nun Realität: Die Amazon.de Visa Card wird eingestellt. Betroffene Kunden werden zurzeit Schrittweise von der LBB informiert. Diese plant mit der sogenannten „Visa Card Extra“ direkt einen Nachfolger; auch Amazon arbeitet an einem neuen eigenen Produkt. TECHBOOK checkt das neue Angebot und gibt einen Überblick.
Amazon stellt Visa Card ein – das müssen Kunden wissen
Zunächst mal gilt es zu betonen, dass sämtliche Amazon Visa Cards inklusive Partnerkarten von der Einstellung betroffen sind. Warum die Kooperation diesbezüglich beendet wird, ist bisher nicht bekannt. Von offizieller Seite heißt es dazu lediglich: „Die Kooperation zwischen der Landesbank Berlin AG und Amazon.de wurde beendet. Daher kann die Amazon.de VISA Karte nicht wie bisher weitergeführt werden. Aus diesem Grund werden die Bedingungen zum 27.03.2024 geändert.“ Eine Sprecherin der Berliner Sparkasse bestätigte zudem TECHBOOK gegenüber, dass die Kooperation einvernehmlich beendet wurde.
Die genannte Frist zu Ende März gilt allerdings nur, wenn man den Bedingungen der neu angekündigten Visa Card Extra zustimmt. Wer nicht auf den Nachfolger wechseln möchte, muss mit einer früheren Frist rechnen. Über das genaue Datum informiert die LBB die Kunden dann individuell schrittweise. „Wer den geänderten Bedingungen zur Visa Card Extra zustimmt, kann die Amazon.de Visa-Karte noch bis zum 26.03.2024 nutzen. Ohne Zustimmung wird das Amazon.de Kartenkonto zu dem jeweils mitgeteilten Datum geschlossen, in der aktuellen E-Mail ist das der 30.09.2023. Falls das Amazon.de VISA Kartenkonto ein Guthaben aufweist, wird dieses auf das hinterlegte Girokonto ausgezahlt“, so die Unternehmenssprecherin zu TECHBOOK.
Kunden sollten dementsprechend beachten, dass sie ihr Guthaben und die gesammelten Punkte nur bedingt auf die neue Karte übertragen können. Das liegt in erster Linie daran, dass Amazon nicht an der neuen Visa Card Extra beteiligt ist. Eventuelles Guthaben wird auf das hinterlegte Girokonto übertragen. Die Amazon-Punkte verfallen hingegen, wenn sie nicht bis zum individuellen Ende der Vertragslaufzeit eingelöst werden. Alternativ kann man auch bis zur genannten Frist die Punkte in einen Amazon-Gutschein umwandeln und diesen später einlösen.
Visa Card Extra als Nachfolger der LBB
Wer den neuen Bedingungen zur Visa Card Extra zustimmt, bekommt eine neue Karte zugeschickt. Achtung: Die Umstellung erfolgt nicht automatisch! Zum Zeitrahmen gibt es bisher keine genauen Angaben. Die Karten werden aber laut LBB frühestens ab November 2023 verschickt. Dafür gelten sie nahtlos ab Ende der Visa Card, also ab dem 27. März 2024. Verfügungsrahmen und Funktionen bleiben großflächig identisch mit der Visa Card. Allerdings ist eine Zahlung via Google Pay dann künftig nicht mehr möglich und man muss sich neu für das Sicherheitsverfahren Visa Secure registrieren.
Kunden sollten zudem beachten, dass sie für die Aktivierung der „Kontaktlos zahlen“-Funktion mit der neuen Karte zuvor einmal an einem Kartenlesegerät zahlen müssen. Da sich auch die Kartennummer ändert, muss man außerdem die neuen Daten als Zahlungsmittel hinterlegen. Die Übertragung erfolgt nicht automatisch. Inzwischen stellt im Übrigen auch Amazon ein Anschlussprodukt in Aussicht, das sich allerdings noch in der Entwicklung befindet.
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Diese Konditionen bietet die Visa Card Extra
Wie bereits erwähnt, fällt das Sammeln von Punkten für Amazon weg. Amazon-Prime-Kunden bekommen zudem keine Vergünstigungen mehr. Dafür bietet die Visa Card Extra 0,75 Prozent Cashback auf Umsätze von maximal 5000 Euro im Jahr; der Kartenpreis beträgt zudem 19,99 Euro im Jahr. Das zur Kreditkarte gehörende Konto wird ausschließlich als Teilzahlungskonto mit einer monatlich festen oder prozentualen Rate geführt.
TECHBOOK meint
„Dass es einen Nachfolger gibt, macht es betroffenen Kunden natürlich im ersten Schritt einfacher, auf die neue Visa Card Extra umzusteigen. Allerdings sollte man bedenken, dass einer der großen Vorteile der Kreditkarte ja gerade in der Zusammenarbeit mit Amazon gelegen hat. Vor allem Prime-Kunden konnten so sparen und zudem noch Rabatt-Punkte für weitere Bestellungen sammeln.
Mit dem Ende der Kooperation fällt das nun natürlich weg, was die Zielgruppe der Karte grundsätzlich ändert. Die Bedingungen der Visa Card Extra sind zwar alles in allem in Ordnung, meiner Meinung nach aber längst nicht so reizvoll wie die der Amazon.de Visa Card zuvor. Vor allem das Modell der Teilzahlung hat zudem so seine Tücken, weil das Konto entsprechend manuell aufgeladen sein muss, um Rechnungen in Gänze zu begleichen und ggf. Zinsen zu vermeiden.“– Marlene Polywka, Redakteurin