12. September 2024, 15:55 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Am Donnerstag kam es bei Kartenzahlungen in Deutschland zu Störungen. Die Betroffenen Kreditinstitute arbeiteten mit Hochdruck an einer Lösung. Mittlerweile ist das Problem offenbar behoben.
Wer am heutigen Donnerstag, 12. September 2024, etwas mit der Karte bezahlen wollte, stand vor Problemen. Denn über mehrere Stunden gab es eine Störung, die in ganz Deutschland auftrat. Mehrere Kreditinstitute und deren Kunden waren betroffen.
Update von 15:55 Uhr: Störung behoben
Wie das BSI mitteilt, soll die bundesweite Störung mittlerweile behoben sein. Seit kurz nach 15 Uhr lässt sich somit wieder mit Karte bezahlen. Auch die Sparkassen bestätigen uns gegenüber, dass Zahlungen an Kassenterminals im Einzelhandel wieder funktionieren.
Hier die ursprüngliche Meldung:
Störung bei Kartenzahlung trifft nicht alle Karten
Das Problem tritt seit dem heutigen Morgen auf und dauert an. Wie ein Sprecher der Sparkassen-Finanzgruppe auf TECHBOOK-Anfrage mitteilt, soll die Störung vor allem bei Zahlungen mit Debit- und Kreditkarten aufkommen. Ob dies auch für die Girocard, besser bekannt unter dem früheren Namen EC-Karte, gilt, teilte man uns nicht mit. Ein Sprecher der Deutschen Kreditwirtschaft teilte in einem Bericht der „Frankfurter Rundschau“ auf Basis der dpa jedoch mit, dass die Girocard derzeit von den Schwierigkeiten ausgenommen sei.
Die Deutsche Bank gab uns auf die Fragen, in welchem Umfang Kunden der Bank sowie welche Kartentypen im Speziellen betroffen sind, keine Auskunft. Stattdessen verwies man an die betroffenen Terminalanbieter sowie die zuständigen Verbände.
Auch interessant: Nach wie vor große Probleme mit Debitkarten
Das ist der Grund für die Störung bei Kartenzahlungen
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ist über die Probleme informiert und tauscht sich mit Betroffenen und zuständigen Behörden aus, wie man TECHBOOK in einem separaten Schreiben erklärt. Das Amt möchte zu möglichen Ursachen derzeit jedoch keine Angaben machen.
Laut dem Statement der Sparkassen sollen allerdings ein IT-Dienstleister und die daran angeschlossenen Anbieter aktuell mit Problemen zu kämpfen haben, die zu den Störungen bei Kartenzahlungen führen. Bei ihm handelt es sich offenbar um Telecash, einem der deutschlandweit größten Anbieter von Kartenlesegeräten und Zahlungsabwicklungen. Auf seiner Website bestätigt der Finanzdienstleister eine zentrale Störung: „Derzeit liegt ein technisches Problem mit einigen unserer Verarbeitungsdienste bei Telecash vor. Wir arbeiten mit Hochdruck an der Lösung des Problems und werden unsere Kunden so bald wie möglich informieren.“ Auch Nexi bestätigt ein Problem in den Systemen, wobei ein Fix bereits implementiert worden sein soll.
Geldautomaten der Banken und Sparkassen würden aber nach wie vor funktionieren, so die Aussage des BSI gegenüber TECHBOOK. Bis es eine allgemeine Lösung gibt, sollten Kunden somit zum Bezahlen auf Bargeld umsteigen. Man „analysiere derzeit gemeinsam übergreifend mit Zahlungssystembetreibern und Anbietern den Sachverhalt sowie Art und Umfang der Störung“. Die Beteiligten würden mit Hochdruck an der Behebung des Problems arbeiten. Laut der dpa könne man aber zumindest einen Cyberangriff ausschließen.
Wegen Problemen bei Payone Störung bei Zahlungen im Einzelhandel! Bankkunden von Fehlabbuchungen betroffen
„Nach technischem Fehler“ Erst Konten leer, jetzt die nächste Panne bei der Commerzbank!
Wussten Sie's PIN oder Unterschrift bei Kartenzahlung – wann wird was verlangt?
Diese Banken sind betroffen
Wie umfangreich die Störung tatsächlich ist und wie viele Verbraucher sie trifft, ist aktuell nicht bekannt. Neben den Sparkassen sollen auch die Volksbanken und die Deutsche Bank Schwierigkeiten haben, jedoch im geringeren Ausmaß. Von der Commerzbank und der DKB ist nach derzeitigem Stand nicht bekannt, ob bei ihnen ein erhöhtes Aufkommen an Störungsmeldungen vorliegt.
Störungen bei Kartenzahlungen seien relativ selten, so die Experten. Zuletzt kam es im Jahr 2022 zu einem großen Ausfall der Kartenzahlungsgeräte in ganz Deutschland. Dieser dauerte über mehrere Tage an. Ursache war damals allerdings kein Software- oder Serverfehler, sondern ein defektes Kartenlesegerät vom Typ H5000, dass alle anderen außer Gefecht gesetzt hat.
