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Alternative zu Bitcoin und Ethereum

Die Vor- und Nachteile der Kryptowährung Solana

Solana gehört neben Bitcoin und Ethereum zu den großen Kryptowährungen
Solana gehört neben Bitcoin und Ethereum zu den großen Kryptowährungen Foto: picture alliance / NurPhoto | Jonathan Raa
Oliver Schmaering
Freier Redakteur

1. Mai 2024, 17:11 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Zwischen Hype und Krise bewegt sich derzeit ein Coin, der inzwischen zu den Blue Chips unter den Kryptowährungen zählt: Solana. Blue Chips nennt man eigentlich besonders hochwertige Aktien, die stabil performen. Ursprünglich stammt der Name von den wertvollsten Jetons im Casino, diese waren blau. Bisher zählte man nur Bitcoin und Ethereum zu den Blue Chips der Kryptos. TECHBOOK untersucht die neue Popularität von Solana.

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Seit sich Solana (SOL) unter den Top 5 der Kryptowährungen festgesetzt hat, zählt der Coin für immer mehr Investoren und Krypto-Plattformen zu den Blue Chips im Bereich Blockchain. Projekte entscheiden sich oft dafür, auf Solana ihre Apps zu bauen. Dies ist sicher einer der wichtigsten Gründe für den neu gewonnenen Status. Doch wie kam es zu dem rasanten Aufstieg?

Die Erfolgsfaktoren

Faktor Nummer eins: Solana ist mit seiner Transaktionsgeschwindigkeit derzeit mehrere 1000-mal schneller als Ethereum und etwa 10.000-mal schneller als Bitcoin.

Faktor Nummer zwei: Auch nach der Umstellung von Proof of Work (PoW) zu Proof of Stake (PoS) verbraucht Ethereum immer noch um ein Vielfaches mehr Energie pro Transaktion als Solana. So schlägt Solana in Sachen Energieeffizienz nicht nur Bitcoin um Längen, sondern auch Ethereum.

Faktor Nummer drei: Popularität bei NFT- und Memecoin-Projekten. NFTs, also Non-Fungible Tokens, und Memecoins sind die Protagonisten des Blockchain-Pop. Insbesondere Memecoins bieten keine technischen Innovationen, haben dafür aber den speziellen Coolness-Faktor. So besitzen sie die Kraft, neue Nutzer überhaupt erst in den Kryptobereich zu holen. Solana kann hier punkten.

Faktor Nummer vier: das Kurspotenzial. Gemessen am Total Supply, also dem auf der Blockchain programmierten Angebot an Solana-Tokens von etwa 570 Millionen Stück, nimmt sich der derzeitige Kurs für einen Top-5-Coin recht bescheiden aus. Hier erkennen viele Investoren noch attraktive Möglichkeiten.

Faktor Nummer fünf: niedrige Transaktionskosten. Bitcoin und Ethereum können, je nach Auslastung der Chains, teils absurd hohe Transaktionskosten von bis zu 100 Euro und mehr verursachen. Eine Solana-Transaktion kostet hingegen in aller Regel weit weniger als einen Cent.

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Die Mankos

Wo so viel Licht ist, muss man nicht lange nach Schatten suchen. Und so ist die Liste entsprechend nicht kürzer:

Manko Nummer eins: Die Solana-Chain ist derzeit technisch ihrem Erfolg nicht gewachsen. Immer wieder gibt es Totalausfälle der Blockchain, bei der die Block-Produktion zum Stillstand kommt. Die Überlastung von Solana führt außerdem zu einer hohen Anzahl von Transaktionsabbrüchen.

Manko Nummer zwei: der Ruf mangelnder Dezentralisierung. Hier entspricht die Reputation durchaus nicht den Fakten. Zwar steht hinter der Solana-Chain eine Stiftung mit Sitz in der Schweiz. Dennoch handelt es sich nicht um ein zentral gesteuertes Produkt, wie manche meinen. Im Gegenteil: Die Anzahl aktiver Validatoren übertrifft die anderer Chains, die als dezentral wahrgenommen werden, bei Weitem.

Manko Nummer drei: die zumindest immer wieder so kolportierte Verquickung des Solana-Erfolgs mit den Betreibern der Pleite-Börse FTX. Die Förderung von Solana durch den inzwischen verurteilten Sam Bankman-Fried und dessen Krypto-Plattform FTX hängt dem Projekt noch immer als Negativfaktor an. Doch niemand kann sich seine Fans aussuchen. Insofern ist der Vorwurf mindestens fragwürdig.

Manko Nummer vier: die Konkurrenz schläft nicht. Galt Solana bei seinem Start im Jahr 2017 noch als unfassbar schnell, so gibt es inzwischen weit schnellere Blockchains. Die Hoffnungen von Solana ruhen darauf, dass das Firedancer-Update in der Lage ist, die Transaktionsgeschwindigkeit zu vervielfachen, um mit den neuen Wettbewerbern mithalten zu können.

Manko Nummer fünf: die namentliche Erwähnung durch die SEC. Sicher nicht vergessen haben viele Marktteilnehmer, dass die U.S. Securities and Exchange Commission im Juli 2023 neben Coins wie ATOM, ALGO, MATIC und weiteren auch explizit Solana als Security eingestuft hat. Das könnte in der Zukunft noch zu Problemen führen.

Der Faktor SEC

Überhaupt sind die SEC und deren juristische Entscheidungen der vielleicht mächtigste Faktor in Bezug auf Erfolg oder Misserfolg von immerhin globalen digitalen Währungen. Dabei basieren diese Entscheidungen auf einem Verständnis von digitalen Assets, das man – wohlmeinend – höchstens als traditionell bezeichnen könnte.

Während die Europäische Union die MiCA-Verordnung erschaffen hat, um komplexe digitale Assets zu regulieren, betrachtet man jenseits des Atlantiks Kryptowährungen zumindest rechtlich immer noch so, als handele es sich entweder um Eisenerz (Commodity) oder um eine Coca-Cola-Aktie (Security). Wie ein Damoklesschwert schwebt die gefühlte Unvorhersehbarkeit der SEC-Entscheidungen über einigen Kryptowährungen, und so auch über Solana.

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Solana: Frosch oder Prinz?

Von den sogenannten „Ethereum-Killern“, also den Blockchains, denen es gelingen könnte, Ethereum auf der Position des Thronfolgers von Bitcoin zu beerben, ist Solana trotz aller Widrigkeiten immer noch der aussichtsreichste Kandidat. Das hängt damit zusammen, dass auch die Wettbewerber ihre jeweiligen Probleme haben. Immerhin steht zum Beispiel die BNB-Chain noch einen Platz vor Solana in der Rangfolge nach Marktanteilen.

Dennoch fehlt den meisten Marktbeobachtern hier die Fantasie, um einen alternativen Champion zu erkennen. Zu sehr verknüpfen Krypto-Enthusiasten diese Blockchain mit Binance und dem Schicksal der Krypto-Plattform. Nach dem Prozess gegen den Gründer Changpeng Zhao ist der Star-Appeal von Projekt und Coin einer großen Ernüchterung gewichen. Auch wenn technisch betrachtet die BNB-Blockchain leistungsfähig ist und ganz unabhängig von Binance arbeitet.

Wäre da noch Cardano (ADA), doch auch hier wird eher geschwächelt. Der Vorwurf: Das Vorhaben sei zu intellektuell geraten, zu viel Wissenschaft, zu wenig praktischer Nutzen. Der brillante Gründer Charles Hoskinson wehrt sich regelmäßig eloquent gegen alle Vorwürfe. Dennoch mangelt es an Momentum. Cardano droht aus den Top 10 zu rutschen.

Vielleicht sind es eher Avalanche (AVAX), Polkadot (DOT) oder NEAR-Protocol (NEAR), die im nächsten Bullrun Ethereum auf den Leib rücken. Falls es nicht sogar ein ganz neues Projekt schafft, mit dem Schwung des Unverbrauchten bis weit nach vorn zu rücken und Ethereum zum Duell zu fordern.

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Das Solana-Handy

Eines aber hat Solana zumindest bislang exklusiv: ein eigenes Handy. Als cleveren Schachzug im Rennen um die Krypto-Vorherrschaft sehen viele die Ankündigung des Web3-Handys Saga 2 von Solana an, das bereits vorbestellbar ist und 2025 ausgeliefert werden soll.

Um die möglichen Vorteile und Rewards des Solana-Handys ranken sich jetzt schon höchst abenteuerliche Gerüchte. Wenn sie nur zur Hälfte wahr sein sollten, gibt es sicher neuen Rückenwind für Solana.

Alle im Text erwähnten Hinweise und Informationen stellen keine Anlageberatung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar (§ 85 WpHG).

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