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Vorteile und Einschränkungen

Was man über Prepaid-Kreditkarten wissen sollte

Eine Prepaid-Kreditkarte funktioniert anders als eine klassische Kreditkarte und hat auch Einschränkungen
Eine Prepaid-Kreditkarte funktioniert anders als eine klassische Kreditkarte und hat auch Einschränkungen Foto: Getty Images
Stephan Lamprecht
Stephan Lamprecht Freier Autor

14. Juli 2024, 16:54 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Prepaid-Kreditkarten sind ideal für alle, die beim Bezahlen volle Kontrolle über die Kosten behalten wollen. Und auch in zwei anderen Fällen erweisen sich die Angebote als nützlich. Doch es gibt auch Einschränkungen, die Nutzer beachten müssen.

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Der Name deutet es schon an: Prepaid-Kreditkarten funktionieren nach dem aus der Welt der Smartphones bekannten Prinzip. Um sie nutzen zu können, muss ein Guthaben vorhanden sein. Aus diesem werden dann offene Beträge an der Ladenkasse oder im Online-Shop beglichen. Die Vor- und Nachteile und die Funktionsweise dieser Kreditkarten stehen in diesem Artikel.

Wie funktionieren Prepaid-Kreditkarten?

Bei einer Prepaid-Kreditkarte müssen die Kunden erst ein Guthaben aufladen, um die Karte überhaupt nutzen zu können. Aus dem Guthaben können die Inhaber der Karte dann frei verfügen: Bargeld an einem Automaten anheben, an der Ladenkasse oder online bezahlen.

Der Begriff Kreditkarte führt in diesem Zusammenhang leicht in die Irre. Denn die Anbieter der Karten räumen den Nutzern gar keinen Kredit ein.

Vorteile im Überblick

Prepaid-Kreditkarten bieten einige Vorteile:

  • Eine Verschuldung ist ausgeschlossen: Wenn das Guthaben der Karte aufgebraucht ist, kann mit ihr nicht mehr gezahlt werden. Überziehung oder Verschuldung sind ausgeschlossen.
  • Keine Schufa-Abfrage: Weil die Karte nur mit eingezahlten Guthaben funktioniert, verzichten viele Anbieter auf die sonst obligatorische Abfrage bei der Schufa, um die Bonität zu überprüfen. Somit haben auch solche Kunden eine Chance, die negative Einträge bei der Schufa besitzen.
  • Kein zusätzliches Konto: Es gibt Karten, die auf die Eröffnung eines zusätzlichen Kontos verzichten.
  • Einfache Beantragung und schnell verfügbar: Für alle, die möglichst schnell eine Kreditkarte benötigen, eignen sich Angebote, die eine Online-Beantragung via App erlauben. Hier gibt es dann meist bereits direkt danach eine „virtuelle“ Karte. Sobald Guthaben eingezahlt ist, kann die Karte in Online-Shops genutzt werden. Oder sie wird mit Google Pay oder Apple Pay verbunden, um kontaktlos zu bezahlen. So muss man nicht auf den Versand der Plastikkarte warten.

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Einschränkungen von Prepaid-Kreditkarten

Allerdings gibt es auch Nachteile. Einer der größten erwächst aus der Tatsache, dass es sich um eine Guthabenkarte handelt.

Wer sich Kreditkarten einmal genauer anschaut, wird neben dem Logo des Kartenunternehmens auch einen weiteren Aufdruck entdecken: Credit oder Debit. Und dieser Unterschied spielt im Alltag eine Rolle.

Der Aufdruck „Credit“ signalisiert, dass es sich dabei um eine „echte“ Kreditkarte handelt. Das bedeutet, dass die Kartengesellschaft dem Inhaber einen Kredit (bis zu einer individuellen Höhe) einräumt. Solange die Karte nicht gesperrt ist, ist die Zahlung erfolgreich.

Bei einer Debitkarte wird die Zahlung von einem Referenzkonto, also dem Girokonto, direkt eingezogen. Sie funktioniert also wie die Girocard bei Banken und Sparkassen. Prepaid-Kreditkarten gehören zur Kategorie der Debitkarten.

Der Unterschied wird erkennbar, wenn mit einer Debitkarte ein Hotelzimmer oder ein Mietwagen gebucht werden soll. In beiden Fällen „reservieren“ die Unternehmen bereits den fälligen Betrag auf dem Kartenkonto. Das ist im Falle von „Credit“ problemlos. Scheitert aber bei Debitkarten.

Ein anderer auf der Hand liegender Nachteil, der mit dem Vorteil verbunden ist: Da immer erst Guthaben auf der Karte sein muss, sind die Nutzer im Vergleich zu anderen Karten weniger flexibel. Zwischen der Einzahlung respektive Überweisung von Geld auf die Karte und deren Gutschrift vergeht etwas Zeit.

Für wen eignen die sich?

Prepaid-Kreditkarten eignen sich auf Basis ihrer Funktionsweise für alle Menschen, die

  • kein geregeltes oder ein stark schwankendes Einkommen haben,
  • deshalb oder aus anderen Gründen eine schlechte Schufa-Auskunft erhalten,
  • keine (neuen) Schulden machen wollen,
  • oder Jugendliche unter 18 Jahre sind.

Allerdings ist nicht jede Prepaid-Kreditkarte auch automatisch für Jugendliche unter 18 Jahren geeignet. Hier muss auf die Geschäftsbedingungen des Kartenanbieters geachtet werden. Einige Banken bieten eine Kreditkarte im Rahmen einer Eröffnung eines Kontos für junge Erwachsene mit an.

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Achtung! Prepaid-Kreditkarten sind nicht kostenlos

Bei einer Prepaid-Kreditkarte fallen zwar keine Zinsen an, allerdings wollen die herausgebenden Unternehmen natürlich Geld verdienen. Wer über die Beantragung einer Karte nachdenkt, sollte also zunächst die Gebühren prüfen und vergleichen.

Mögliche Gebühren, die bei der Nutzung anfallen könnten, sind:

  • Monatsgebühr für die Bereitstellung der Karte.
  • Aufladegebühr für die Einzahlung oder Überweisung von Guthaben auf die Karte.
  • Fremd­wäh­rungs­ge­bühr, wenn damit in einem Shop nicht in Euro, sondern in einer anderen Währung bezahlt werden muss.
  • Inaktivitätsgebühren, die manchmal dann anfallen, wenn die Karte über einen längeren Zeitraum nicht eingesetzt wird.

Die Gebühren werden aus dem Guthaben beglichen. Dies steht also nicht in voller Höhe zur Verfügung.

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