3. Mai 2024, 8:23 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Der Online-Bezahldienst PayPal macht das Versenden von Geld leicht. Doch so unkompliziert es geht, so schnell könnte man sich dabei theoretisch vertun und etwa eine Geldsumme an einen falschen Empfänger schicken. Genau hier setzen aktuell Betrüger mit einer neuen Masche an. Erfahren Sie bei TECHBOOK mehr darüber und wie Sie sich vor der Abzocke schützen können.
Wer Freunden, Familienmitgliedern oder Bekannten bei PayPal Geld senden möchte, nutzt hierfür die „Für Freunde und Familie“-Zahlungsart. Die Alternative hierzu, „Für Waren und Dienstleistungen“, ist speziell für geschäftliche Transaktionen vorgesehen. Käufern bietet sie wichtige Vorteile (hierauf geht TECHBOOK noch ausführlicher ein), dagegen fallen für Händler dadurch pro Einnahme gewisse Gebühren an. Deshalb kann es passieren, dass man Sie beim Bezahlen in einem Geschäft, Restaurant oder auch online um die Nutzung der Freunde-und-Familie-Option bittet. Das mag zunächst unproblematisch erscheinen – denken Sie aber stets kurz darüber nach, welche Zahlungsart Sie wählen! Dafür gibt es viele Gründe und eine neue Betrugsmasche dazu aktuellen Anlass.
Betrugsmasche bei PayPal mit angeblichen Irrtümern
Zuerst über die jüngsten Betrugsversuche berichtet, hat das ZDF-Magazin „Wiso“. Demnach passiert es aktuell häufig, dass PayPal-Nutzer falsch adressierte Geldsendungen erhalten. Dies könnte theoretisch auch ohne betrügerische Absicht passieren: Jemand könnte sich bei der Eingabe der Zieladresse vertippt und so einen Betrag irrtümlich an einen falschen Empfänger gesendet haben. Genau deshalb ist die Betrugsmasche so erfolgversprechend.
Wenn Sie aktuell auf PayPal aus heiterem Himmel einen Betrag zugesendet bekommen und kurze Zeit später die Nachricht „Entschuldigung, ich habe mich bei der E-Mail-Adresse vertan. Könnten Sie das Geld über die Option ‚Freunde und Familie‘ zurücksenden?“, dann sind Sie wahrscheinlich zum Betrugsopfer auserkoren worden. Doch das heißt nicht, dass Sie es auch werden müssen.
So gelingt der Betrug – oder auch nicht!
Die Betrüger spekulieren darauf, dass Sie sich hilfsbereit zeigen – und das schnell. Denn natürlich würde ein ehrlicher Empfänger sich das fälschlich erhaltene Geld nicht aneignen, sondern es vollständig an den rechtmäßigen Besitzer zurückschicken. Doch genau hier lauert die Gefahr. Nutzt man für die vermeintliche Rücksendung die „Für Freunde und Familie“-Option – diese ist bei vielen Verwendern von PayPal voreingestellt –, ist schnell eigenes Geld futsch. Die Betrüger haben den ursprünglichen Transfer nämlich als für „Waren und Dienstleistungen“ getätigt. Sie haben bei dieser Überweisungsart „Käuferschutz“, können also die Zahlung wieder zurückziehen, mit der Begründung, sie hätten gewünschte Güter nicht erhalten. Bei der für private Geldsendungen gedachten Option gibt es den Käuferschutz nicht. Heißt: Das vermeintlich falsch versendete Geld landet wieder beim Absender, und so zusätzlich das vom geprellten PayPal-Nutzer.
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Worauf bei der Nutzung von PayPal stets zu achten ist
Die Verbraucherzentrale hat bereits vor den Tücken der „Geld an Freunde senden“- beziehungsweise „Freunde und Familie“-Funktion gewarnt. Diese halte, wie oben kurz erwähnt, immer öfter auch im geschäftlichen Umfeld Einzug. Speziell Verkäufer auf Online-Plattformen versuchen demnach häufig, Kunden davon zu überzeugen, nicht die „Waren und Dienstleistungen“-Zahlungsart zu wählen, und bieten dafür mitunter Preisnachlässe an. Aber: „Die PayPal-Freunde-Funktion ist nicht für das Online-Shopping gedacht“, erklärt der Verein. „Daher entfällt mit ihr auch der Käuferschutz.“
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Um sich vor Betrug zu schützen, ist es generell wichtig, nicht zu schnell zu reagieren. So verhält es sich bei jeder Art von Phishing. Nehmen Sie sich immer einen Moment Zeit, die Nachrichten und darin enthaltene Aufforderungen aufmerksam zu lesen, bevor Sie etwas unternehmen. Im Fall der aktuellen PayPal-Betrugsmasche könnte Aussitzen bereits genügen, damit die Gefahr sich in Luft auflöst – die Betrüger werden die falsche Zahlung früher oder später rückgängig machen.