29. Dezember 2023, 14:20 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Bei Bankkunden kam es nach Zahlungen im Einzelhandel offenbar zu fehlerhaften Abbuchungen. Grund dafür war eine Störung beim Zahlungsdienstleister Payone. TECHBOOK hat nachgefragt, wer betroffen ist und ob bereits eine Lösung für das Problem gefunden wurde.
Zuerst hatte die DKB kundenfreundlich und proaktiv über mögliche falsche Abbuchungen informiert. Betroffen sind aber auch andere Banken. In einer Mitteilung an die Kunden schrieb die DKB: „Derzeit kommt es aufgrund eines technischen Problems bei einem Zahlungsdienstleister zu fehlerhaften Buchungen von Zahlungen im Einzelhandel. Unter anderem bei Rewe, Rossmann, Netto wurden Zahlungen irrtümlich doppelt gebucht. Betroffen sind Kund*innen aller Banken. Die fehlerhaften Buchungen werden innerhalb der nächsten Tage automatisch zurückerstattet. Sie müssen nichts tun.“
Verantwortlich für die Fehlabbuchungen nach Zahlungen in Drogerien, Supermärkten und sonstigen Shops waren nicht die Banken, sondern eine Störung bei der Firma Payone, wie TECHBOOK von der DKB erfuhr. Der Dienstleister wickelt für viele Einzelhändler den Zahlungsverkehr ab.
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Mehrere Banken bestätigen Fehlabbuchungen nach Zahlungen im Einzelhandel
Auf Anfrage von TECHBOOK bestätigte die ING das Problem. „Auch unserer Kundinnen und Kunden wurden aufgrund einer Störung eines Zahlungsdienstleisters doppelt belastet“, so ING-Sprecherin Alexandra Jordans. „Sie werden innerhalb der nächsten Tage automatisch zurückerstattet.“
Die Consorsbank erklärte, sie habe auch unter ihren Kunden „einige wenige Fälle entdeckt“. Die Kunden müssten nichts unternehmen, die Buchungen würden so bald wie möglich korrigiert.
Von der Targobank hieß es auf TECHBOOK-Nachfrage: „Bei einem Zahlungsdienstleister des Einzelhandels ist es wegen technischer Probleme teilweise zu doppelten Abbuchungen gekommen.“ Dies betreffe Zahlungen mit der Visa-Karte (Debit- & Kreditkarte) bei Rewe, Rossmann, Netto und anderen Einzelhändlern. „Die Erstattung der fehlerhaften Buchungen erfolgt in den nächsten Tagen unmittelbar durch den Dienstleister. Wir informieren unsere Kundinnen und Kunden darüber und geben den Hinweis, dass sie nichts unternehmen müssen.“
Bei der Berliner Sparkasse scheint es zumindest keine bekannten Fälle zu geben. „Uns liegen derzeit keine Informationen vor, dass Kundinnen und Kunden der Berliner Sparkasse von der technischen Störung betroffen sind“, so eine Sprecherin zu TECHBOOK. Die Berliner Volksbank erklärte auf Nachfrage, es gebe „einzelne Fälle“.
Payone: „Störung bereits identifiziert und eine umfassende Lösung eingeleitet“
TECHBOOK hat zudem auch bei dem deutschen Payment-Service-Anbieter Payone nachgefragt, um welche Art von Störung es sich handele und inwieweit diese bereits behoben wurde. Dazu erklärte Sprecherin Katharina Praschl: „Aufgrund einer technischen Störung kam es am Samstag, den 23.12.2023, bei einem Teil der durchgeführten Visa-Transaktionen zu einer doppelten Verarbeitung.“ Es seien keine bestimmten Kunden häufiger betroffen, so Praschl weiter, „konkret handelt sich dabei um wenige VISA-Transaktionen“.
Mittlerweile sei die Störung „vollumfänglich behoben“, so Praschl. „Im Zuge dessen sind die Rückerstattungen der doppelt verarbeiteten VISA-Transaktionen vollständig durchgeführt worden.“ Die Korrektur auf den Kontoauszügen der Karteninhaber werde für die betroffenen Karteninhaber in Kürze sichtbar sein.
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Kunden sollten Kreditkartenabrechnung kontrollieren
Betroffene müssten aktiv nichts unternehmen, erklärte die Payone-Sprecherin weiter. Die Erstattung der Beträge erfolge per Ende dieser Woche automatisch. „Eine Kontrolle der Kreditkartenabrechnung ist empfohlen.“
Um in der Zukunft solche Störungen zu vermeiden, habe man, neben den Maßnahmen zur unmittelbaren Entstörung der Systeme, darüber hinausgehende Analysen und Prozesse angestoßen, „um die Situation vollumfassend zu betrachten und entsprechende Anpassungen für die Zukunft, sofern nötig, durchzuführen“.
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Ärgerlich ist der Vorfall dennoch: Wer etwa bei seinen Weihnachtseinkäufen größere Summen ausgegeben hat und von der Fehlbuchung betroffen ist, musste nun mitunter mehrere Tage ohne das Geld auskommen.