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Anlage-Typen und wichtige Fragen

Sind Kryptowährungen die richtige Anlage für mich? 

Ethereum ist nach Bitcoin die wichtigste Kryptowährung
Ethereum ist nach Bitcoin die wichtigste Kryptowährung Foto: Getty Images
Oliver Schmaering
Freier Redakteur

8. Februar 2024, 8:34 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Kryptowährungen haben es in Deutschland und Europa zunehmend leichter, sich als Investment zu empfehlen. Das neue Regulierungsgesetz der EU, das Investoren mehr Sicherheit verschafft, ist einer der Gründe, sich mit dem Thema Krypto zu befassen. TECHBOOK führt durch wichtige Fragen zum Thema Kryptos als Anlage.

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So vielfältig die Welt der Kryptowährungen über die Jahre geworden ist, so vielfältig sind inzwischen auch die Investoren und ihre Motive. Noch immer beherrschen Klischees über Kryptos aus den frühen Tagen der Blockchain die Diskussionen in Politik, sozialen Medien, an Stammtischen und zunehmend auch auf Familienfesten. Sind wir Zeugen einer aufregenden technologischen Entwicklung oder handelt es sich lediglich um „ein Pyramidensystem“? Und lohnen sich Kryptos als Anlage überhaupt?

(Finanzielle) Entwicklung der Kryptowährung

Für die Protagonisten der großen Krypto-Projekte klingen diese Fragen längst wie eine Diskussion aus vergangenen Tagen. Hier wird inzwischen am Umbau der Finanzindustrie gearbeitet. Jüngst veröffentlichte Zahlen belegen dies. So hat allein der Krypto-Stablecoin Tether, eine Firma mit einigen wenigen Angestellten, im vierten Quartal 2023 mehr Umsatz gemacht als der amerikanische Investment-Gigant Goldman Sachs mit seinen fast 50.000 Mitarbeitern. Bitcoin hat inzwischen eine höhere Marktkapitalisierung als Tesla, Visa oder Samsung. Und selbst die zweitgrößte Kryptowährung Ethereum hat immer noch ein höheres Market Cap als Toyota, die Bank of America oder Netflix.

Auch in Deutschland sind durch die IOTA-Foundation oder Kryptobörsen wie Bison immer mehr Krypto-Projekte prominent vertreten. Nicht nur eine Neo-Bank wie N26, die mit der österreichischen Kryptobörse Bitpanda kooperiert, sondern auch klassische Finanzinstitute wie die Deutsche Bank oder die Commerzbank haben inzwischen in Sachen Kryptos mehr als nur „einen Fuß in der Tür“.

Dazu kommt, dass die EU mit der MiCA-Regulierung weltweit Maßstäbe hinsichtlich eines gesetzlichen Rahmens für die Krypto-Industrie gesetzt hat. Sogar die EZB selbst arbeitet, wie viele andere Zentralbanken auch, an einer eigenen Blockchain-basierten digitalen Währung.

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Die verschiedenen Anlage-Typen bei Krypto

Es ist höchste Zeit herauszufinden, ob Kryptos als Anlage nur etwas für die anderen sind oder auch für einen selbst. Wie ist der typische Investor in Kryptowährungen? Welche Motive treiben die Menschen an?

Die Tech-Fans

Sie interessieren sich für die sich ständig weiterentwickelnde Blockchain-Technologie. Also für das inzwischen nahezu unendlich erscheinende Feld feinster IT-Ingenieurskunst. Sie sind oft jünger und technikaffin. Ihnen erscheinen traditionelle Investment-Produkte eher altmodisch und langweilig. Riester und Rürup, Aktien und Anleihen, Gold und Silber, Immobilien und Tagesgeld – das ist nichts für sie.

Die Diversifizierer

Sie sind am Schutz ihres Vermögens gegen Inflation sowie an einer nachhaltigen und seriösen Vermehrung desselben interessiert. Sie lassen sich professionell beraten und diversifizieren ihre Geldanlagen in verschiedene Investment-Klassen. Der globale ETF gehört ebenso dazu wie die Beteiligung an einem Immobilienfonds. Kryptowährungen kommen nur als Blue Chips infrage, also in Form von Bitcoin und Ethereum. Davon jedoch höchstens drei Prozent als Beimischung zum Gesamtportfolio. Sicherheit mit einem winzigen Schuss Abenteuer ist hier die Devise.

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Die Idealisten

Sie sind davon überzeugt, dass die Welt sich aus der Inflationsspirale unserer normalen Währungen, wie etwa Euro oder US-Dollar, nur durch die Entkopplung von Staat und Geld befreien kann. Kryptowährungen nur als Ergänzung zu staatlichen Währungen sind für sie keine dauerhafte Option. Besonders einige der sogenannten „Bitcoin-Maximalisten“ hängen dieser Idee an. Für sie ist Krypto keine Anlage, sondern eine Mission.

Die Neugierigen

Sie haben von ihren Kindern oder Enkeln, von einem Cousin oder einer Arbeitskollegin von Bitcoin & Co. gehört. Sie wollen dabei sein, mitreden können, etwas Neues lernen und mit modernen Entwicklungen Schritt halten. Nur wer sich ändert, bleibt sich treu, das ist ihr Motto.

Die Rebellen

Sie investieren schon immer in Dinge, in die andere nicht investieren. In teuren Whisky als Sammelobjekt, in Münzen, Pokémon-Karten, Lego-Sets – in solchen Portfolios dürfen auch Kryptos als Anlage nicht fehlen. Frei nach der Idee: Die Mehrheit der Investoren bleibt doch immer arm, will man selbst zur cleveren Minderheit gehören.

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Ein Blick in die USA

Die Motive, in Kryptos als Anlage zu investieren, sind so vielfältig wie die Investoren selbst. Spürbar ist zum Beispiel, dass sich der Anteil interessierter Frauen von Jahr zu Jahr erhöht. In Europa gibt es noch nicht so viele Studien zum Thema. In den USA spielt Krypto im gesellschaftlichen Diskurs bereits eine größere Rolle.

Eine Studie von Morning Consult, die unter anderem den Einfluss von Krypto-Investoren auf die US-Politik untersucht hat, kam zu einem eindeutigen Ergebnis: Ob man pro oder contra Kryptowährungen eingestellt ist, wird für US-Politiker zunehmend zu einem Merkmal, das über Erfolg oder Misserfolg in bestimmten Wählergruppen entscheidet.

Forbes veröffentlichte Daten von Coinbase und Morning Consult, die zeigen, dass 22 Prozent der Kryptoinvestoren sich den Demokraten zurechnen lassen, 18 Prozent den Republikanern und weitere 22 Prozent lassen sich als politisch unabhängig bezeichnen.

60 Prozent gehören zur Generation Z oder den Millennials, und 41 Prozent sind Mitglieder von Minderheiten. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass Krypto-Investoren in stärkerem Ausmaß als der Bevölkerungsschnitt jung, divers und überparteilich sind. Und dass sie ihre politischen Wahlentscheidungen zu über 50 Prozent vom Thema Krypto abhängig machen!

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Welche Fragen man sich stellen sollte

Kann ich mit den Motiven der fünf genannten Gruppen etwas anfangen, oder ist mir all das sehr fremd? Dies könnte die erste Frage sein, die man sich stellt, will man herausfinden, ob Kryptos für einen persönlich infrage kommen. Das heißt anders gesagt:

  • Bin ich an Technik und Technologie interessiert?
  • Verträgt mein Sicherheitsbedürfnis ein paar Prozent Abenteuer?
  • Bin ich nicht immer zufrieden mit den Maßgaben staatlicher Geldpolitik?
  • Bin ich bereit, mich auf etwas Neues einzulassen?
  • Denke ich gern „out of the box“?

Wer sich in diesen Fragen und Beschreibungen zumindest teilweise wiedererkennt, kann in Kryptowährungen ein spannendes, neues Thema für sich entdecken.

Wo kann ich Kryptos am besten kaufen? Lesen Sie den nächsten Teil unserer Reihe „Kryptos als Anlage“.

Alle im Text erwähnten Hinweise und Informationen stellen keine Anlageberatung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar (§ 85 WpHG).

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