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DACH-Raum

Deutschsprachige Kryptoprojekte, die man kennen sollte

Von Coin bis Börse – es gibt einige deutsche Kryptoprojekte, die man kennen sollte
Von Coin bis Börse – es gibt einige deutsche Kryptoprojekte, die man kennen sollte Foto: Getty Images/Image Source
Oliver Schmaering
Freier Redakteur

4. Mai 2024, 13:48 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Auch im deutschsprachigen Raum gibt es einige Kryptoprojekte, die Interessierte auf dem Schirm haben sollten. Angefangen bei der Kryptowährung bis hin zu Handelsplattformen ist vieles dabei.

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Kryptoprojekte verbindet man normalerweise mit Standorten wie den USA, Singapur, Hongkong, Südkorea oder Dubai. Aber auch im sogenannten DACH-Raum, also in Deutschland, Österreich und der Schweiz, gibt es eine wachsende Blockchain-Industrie. Mit perfekten Rahmenbedingungen ist die Schweiz dabei führend. Doch auch in Österreich und Deutschland lässt sich einiges entdecken. TECHBOOK gibt einen Überblick.

Deutsche Kryptoprojekte – Coins

IOTA auf neuen Pfaden

Zu den deutschen Kryptoprojekten gehören auch eigene deutsche Kryptowährungen. Die bekannteste ist ohne Zweifel IOTA. Sie ging bereits 2017 an den Start und überraschte mit ihrer innovativen Tangle-Technologie. Dabei handelt es sich weder um Proof of Work (PoW) noch um Proof of Stake (PoS), sondern um einen alternativen Konsens-Mechanismus. Er basiert auf einer Datenstruktur, die eher einem Netzwerk als einer Kette ähnelt. Diese Idee zielt besonders auf das sogenannte Internet der Dinge (Internet of Things – IoT) ab. Hier bezahlen sich, sehr vereinfacht gesagt, miteinander verbundene Maschinen gegenseitig für ihre Dienste mittels einer digitalen Währung.

Lange Zeit schien sich die IOTA-Stiftung, die ihren Sitz in Berlin hat, von Krise zu Krise zu hangeln. Doch auch wenn die Kurse es derzeit nicht spiegeln: Es gibt in letzter Zeit neue Nachrichten, die hoffnungsfroh stimmen und erstaunen. So hat IOTA einen Kooperationsvertrag über 100 Millionen US-Dollar mit der ADGM (Abu Dhabi Global Market) abgeschlossen. Damit betritt die Stiftung Neuland als Vorreiter eines internationalen Verbunds aus Stiftungen und DAOs (Decentralized Autonomous Organizations). Außerdem steigt IOTA über ein eigenes Accelerator-Programm in Singapur ins trendige Geschäft der RWAs (Real World Assets) ein. Dabei geht es um die Tokenisierung von Gütern und Werten der Realwirtschaft.

LISK jetzt auf Optimism

Eine weitere lang am Markt agierende deutsche Kryptowährung ist LISK. Sie wurde bereits 2016 an den Start geschickt. Erst kürzlich gab es einen großen technologischen Umbruch. LISK migriert, wie andere Projekte auch, zu einer Layer-2-Blockchain: in diesem Fall Optimism. Layer-2-Chains setzen auf die Infrastruktur einer Basis-Blockchain auf, hier ist es Ethereum. Damit ist LISK Teil des Ethereum-Netzwerks und sieht im nächsten Bullrun ganz neuen Möglichkeiten entgegen – auch wenn man dafür ein Stück technologische Eigenständigkeit aufgeben muss.

LISK ist ebenso wie IOTA mit einer Stiftung verbunden, der Onchain-Foundation. Das hat unter anderem den Vorteil einer langfristigen stabilen Entwicklung, die zum Beispiel durch Stipendien für Entwicklerteams sichergestellt wird.

KYVE – Daten, Daten und kein Ende

Auch KYVE ist in Deutschland gegründet worden – wenngleich man inzwischen mit einer Schweizer Foundation verbunden ist. Erst seit 2023 ist das Mainnet der Kryptowährung am Start und hat eine interessante Nische besetzt: Daten, die trustless, also transparent und dennoch sicher, permanent gespeichert werden und über die Blockchain handelbar sind.

Obwohl noch relativ neu auf dem Markt, liest sich die Liste der Partner wie ein Who-is-who der Newcomer-Krypto-Szene: Rollchains, Arbitrum, Cronos, ZetaChain, Celestia, Noble, Axelar und so weiter. In der angewandten Technologie scheint ein großes Potenzial zu schlummern.

Krypto-Broker

Zu den deutschen Kryptoprojekten gehören jedoch nicht nur Kryptowährungen, sondern auch weitere Elemente einer funktionierenden Infrastruktur. Dazu zählen etwa Krypto-Handelsplattformen. Hier hat der DACH-Raum mit der Stuttgarter Börse Bison und dem österreichischen Broker Bitpanda Player zu bieten, die mit einer BaFin-Lizenz ausgestattet sind. Dieses Extra-Feature gibt Partnern und Kunden ein Maß an Sicherheit, das im Wettbewerb der Kryptobörsen durchaus einen Vorteil darstellt.

Lesen Sie auch: Die Vor- und Nachteile der Kryptowährung Solana

Verbindungen zu TradFi

Um die gesamte Bandbreite möglicher Investoren anzusprechen, braucht es neben klassischen Krypto-Brokern noch weitere Möglichkeiten. Eine ist die Verbindung in den Bereich TradFi, also in das traditionelle Finanzgeschäft.

Hier sind im DACH-Raum zum Beispiel die Tradias und Bitbond aktiv, die den Handel mit tokenisierten klassischen Werten wie beispielsweise Immobilien anbieten oder auch die Deutsche Digital Assets, die den Börsenhandel von Kryptowährungen über sogenannte ETPs (Exchange Traded Products) möglich macht. Wer investieren möchte, aber mit Kryptos keine Erfahrungen hat, für den sind solche Instrumente als Einstieg nützlich. Insofern spielen auch diese Player eine wichtige Rolle in der deutschsprachigen Blockchain-Industrie.

DeFi

Eine andere Möglichkeit, um die gesamte Bandbreite der Nachfrage abzudecken, ist der Bereich DeFi (Decentralized Finance). Hier werden die sehr erfahrenen Krypto-Nutzer abgeholt, denen reines Kaufen und Halten oder auch das Traden zu beschränkt sind. Diese Nutzer wissen, dass Kryptowährungen Innovationen bereithalten, die sich erst in den Protokollen dezentraler Finanzen entfalten.

Ein Beispiel hierfür ist das Schweizerisch-Deutsche Kryptoprojekt USDFI. Hier baut man, einfach gesagt, an einer dezentralen Krypto-Bank, deren Infrastruktur möglichst viele verschiedene Blockchains umfassen soll. Alle Möglichkeiten des dezentralen Bankings wie Yield Farming, Lending und so weiter sind hier Teil des Konzepts. Der Nutzen eines solchen Projekts besteht für den normalen User vor allem darin, dass der eigentlich hochkomplexe Zugang zu dezentralen Krypto-Protokollen vereinfacht wird. Vertrauen in die Betreiber und in die Technologie sind notwendig, um solche Projekte nachhaltig und langfristig zu einem Faktor in der deutschsprachigen Krypto-Landschaft zu machen.

Auditoren

Die wichtigste Rolle in Sachen Vertrauen spielen hierbei sogenannte Auditoren. Das sind Firmen, die mittels Audits die technische Zuverlässigkeit von Blockchain-Protokollen überprüfen. Dabei geht es zum Beispiel um die Widerstandsfähigkeit gegen professionelle Hacker. Solidproof etwa ist ein deutscher Auditor, der die notwendigen Zertifizierungen erteilen kann.

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Kryptofreundliche klassische Banken wie die Commerzbank, sogenannte Neo-Banken wie N26 oder auch Kryptobank-Konzepte, wie sie Bitwala nun im zweiten Versuch an den Markt bringt – sie alle sind weitere notwendige Bausteine für eine international konkurrenzfähige Blockchain-Industrie.

Dazu gehören außerdem Kryptowallet-Anbieter, Kryptosteuer-Softwares, auf Krypto spezialisierte Steuerberater und so weiter und so fort. All dies hat der deutschsprachige Raum zu bieten. Letztlich gehört dazu aber auch politischer Wille. Es bleibt zu beobachten, ob in den nächsten Jahren auf EU-Ebene und national die nötigen Rahmenbedingungen geschaffen werden, um hier mit einer neuen, innovativen Technologie auch global ein Wörtchen mitreden zu können.

Alle im Text erwähnten Hinweise und Informationen stellen keine Anlageberatung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar (§ 85 WpHG).

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