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Was taugt die neue Banking-App von Klarna?

Banking-App auf dem Smartphone
Banking-Apps auf dem Smartphone erleichtern die Kontoverwaltung Foto: Getty Images
Björn König Freier Redakteur

16. Dezember 2021, 12:00 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Auf Smartphones tummeln sich zahlreiche Shopping- und Banking-Apps. Der schwedische Zahlungsdienstleister Klarna möchte das ändern und bündelt alle wichtigen Funktionen in einer neuen App. Wir haben sie bereits getestet.

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„Jetzt kaufen, später zahlen.“ Per Klarna kann man bereits in vielen Online-Shops Warenkäufe finanzieren. Bislang war die Bezahlung allerdings nur auf den Internetseiten bzw. in den Apps der Händler selbst möglich. Mit dem aktuellen Update hat Klarna nun die Bezahloptionen deutlich erweitert und bietet sogar Ratenkäufe bei Händlern an, die selbst kein Klarna-Partner sind.

Bankkonto bei Klarna inklusive  

Neu ist unter anderem das Klarna-Bankkonto mit deutscher IBAN, welches Nutzer direkt per App eröffnen können. Vorhandenes Guthaben ist dabei über die schwedische Einlagensicherung geschützt. Darüber hinaus ist im Konto eine Visa Debitkarte inklusive. Man sollte damit allerdings nicht zu oft zum Geldautomaten gehen, denn für Bargeldverfügungen fallen nach der zweiten Abhebung jeweils zwei Euro an. Girokarte und Dispokredit gibt es derzeit nicht, dafür sind Fremdwährungseinsätze mit der Visa-Karte ebenfalls kostenlos.

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Alle wichtigen Shops an Bord

Die Liste integrierter Shops in der Klarna-App ist tatsächlich ziemlich lang. Mit dabei sind bekannte Branchengrößen wie Amazon, Media Markt, Otto und H&M. Auch Tickets der Deutschen Bahn oder von Ryanair können Nutzer direkt mit Klarna buchen. Das ist in der Tat ziemlich praktisch, denn man spart sich bei diesen Anbietern nicht nur ein weiteres Kundenkonto, sondern auch die Hinterlegung einer separaten Zahlart. Allerdings ist das Shopping-Erlebnis vergleichsweise unkomfortabel, denn Klarna greift jeweils nur auf die Website der Händler zu.

CO2-Tracker und Monatsbudget

Nachhaltigkeit ist bei Klarna ein großes Thema, so enthält die App neuerdings einen CO2-Tracker in der Betaphase, welcher auf den durchschnittlichen Emissionen per Händlerkategorie und Bestellwert basiert. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, ein Monatsbudget festzulegen, um alle Ausgaben genau im Blick zu behalten. Neben den speziellen Funktionen haben wir auch den Kundenservice getestet, dieser ist rund um die Uhr via In-App-Chat erreichbar. Das ist ungewöhnlich, bei vielen anderen Smartphone-Banken sind Hotlines oder der Chat nur in den regulären Geschäftszeiten erreichbar.

Einmalkarten in der Klarna-App

Zu den wichtigsten Features der neuen Klarna-App zählen die sogenannten Einmalkarten. Dabei handelt es sich um eine spezielle Kreditkarte, die in der App nur für einmalige Zahlungsvorgänge virtuell generiert wird. Im Warenkorb des Online-Händlers erscheint der Button „Eine Einmalkarte erstellen“ und wird dann wie gewohnt mit einer Kartenzahlung gebucht. Vorteil ist dabei ein vierzehntägiges Zahlungsziel über Klarna, auch wenn der Shop selbst keine solche Option anbietet. Das ist vor allem praktisch, wenn man selbst keine Kreditkarte besitzt oder seine Zahlungsdaten nicht gerne weitergeben möchte. 

Auch interessant: Diese Bezahlmöglichkeiten bietet der PayPal-Konkurrent Klarna

Probleme beim Smartphone-Wechsel

In unserem Test der neuen Klarna-App lief allerdings auch nicht alles rund. So ist bei einem Wechsel des Smartphones beispielsweise eine erneute Verifizierung per Video-Ident nötig. Das ist ärgerlich und sollte mit einem der nächsten Updates behoben werden. Unpraktisch ist zudem, dass die Banking-Funktionen abseits von bestimmten Optionen, wie zum Beispiel Kartensperren, nicht in der Weboberfläche nutzbar sind. Zahlungen übers Smartphone mit Google Pay funktionierten hingegen sofort tadellos.

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Lohnt sich die Klarna-App?

Diejenigen Nutzer, die ohnehin bereits regelmäßig Klarna als Zahlungsdienstleister verwenden, bekommen mit dem Update einige interessante neue Funktionen geboten. Allerdings sammeln die Schweden bei regelmäßiger App-Nutzung Unmengen an Daten – und zwar nicht nur über den Zahlungsvorgang, sondern auch darüber, nach welchen konkreten Produkten ein Nutzer sucht. Daraus lassen sich leicht genaue Profile erstellen, die für Klarna wertvoll sind. Was aber konkret mit diesen Daten passiert, bleibt zumindest aus Kundensicht unklar. Bei allem Shopping-Komfort ist es also durchaus sinnvoll, nicht alle persönlichen Daten einem einzigen Zahlungsdienstleister anzuvertrauen. Klarna entwickelt sich in dieser Hinsicht ähnlich intransparent wie Facebook. Wichtigster Mitbewerber der Schweden ist übrigens PayPal. Auch dort wird man wohl in naher Zukunft mit einer ähnlichen App auf den Markt kommen.

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