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Vorläufige Einigung

EU plant große Änderung bei Echtzeit-Überweisungen  

Überweisung in Echtzeit mit zwei Handys
Schon bald könnte es Änderungen bei Echtzeit-Überweisungen geben. Das ist das Ergebnis einer vorläufigen Einigung der EU. Foto: Getty Images
Isa Kabakci
Redakteur

10. November 2023, 17:33 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Viele kennen das Problem: Man muss ganz dringend einen Geldbetrag überweisen, doch der Transfer dauert etwas länger. Die Echtzeit-Überweisung kann hier Abhilfe schaffen, doch es gibt noch einen Haken. Damit soll nun aber Schluss sein. Das haben der EU-Rat und das Europaparlament beschlossen.

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In nur wenigen Sekunden Geld transferieren – mit PayPal ist das beispielsweise bereits der Standard. Auch viele andere Banken bieten die Echtzeit-Überweisung (SEPA Instant Payment) an, allerdings muss man für diesen Service häufig extra zahlen. Damit könnte schon bald Schluss sein, denn laut einer vorläufigen Einigung der EU (Rat und Parlament) soll die Echtzeit-Überweisung als kostenloser Standard durchgesetzt werden.

Banken sollen künftig Echtzeit-Überweisungen kostenlos anbieten

Sehr viele Banken in der EU bieten Echtzeit-Überweisungen an, allerdings mit einem Aufpreis. Wer nicht mehrere Tage auf eine Transaktion warten möchte oder kann, kann sich für diese Sofortzahlung entscheiden.

In einer Pressemitteilung des EU-Rats heißt es: „Gemäß der vorläufigen Einigung über die Vorschriften müssen Zahlungsdienstleister wie etwa Banken, die Standardüberweisungen in Euro anbieten, auch die Versendung und Entgegennahme von Sofortzahlungen in Euro anbieten. Die Gebühren, die gegebenenfalls anfallen, dürfen nicht höher sein als die Gebühren für Standardüberweisungen.“

Da Standardüberweisungen sowieso kostenlos sind, und die Echtzeit-Überweisung laut der EU nicht mehr als die Standard-Methode kosten darf, muss die Sofortzahlung künftig ebenfalls kostenfrei angeboten werden.

Regelung bereits seit Längerem geplant

Schon im Oktober 2022 hatte die EU über solch eine Maßnahme beraten und über die kostenlose Echtzeit-Überweisung diskutiert. Die Echtzeit-Überweisungen sollen laut der EU in maximal 10 Sekunden klappen und außerhalb der Geschäftszeiten der Banken stattfinden können. Anfang 2022 erfolgten nur 11 Prozent der Transaktionen per Echtzeit-Überweisung.

Dienstleister, die künftig die Sofortzahlungen anbieten, müssen dann auch einen Abgleich der IBAN und dem Namen des Zahlungsempfängers vornehmen. Damit möchte man den Zahler vor Fehlern oder Betrügen schützen.

Lesen Sie auch: Erste Bank verzichtet auf Bargeld – folgen weitere?

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Wichtiger Schritt für EU

Während Payment-Dienstleister wie zum Beispiel PayPal aus den USA seit Jahren die kostenlose Echtzeit-Überweisung anbieten, war das hierzulande bzw. in der EU noch nicht der Fall. Zu viele Banken hatten stets eine Gebühr für Sofortzahlungen verlangt. Die EU sagt dazu: „Die neuen Vorschriften werden die strategische Autonomie des europäischen Wirtschafts- und Finanzsektors verbessern.“ Der europäische Geldtransfer könnte dadurch unabhängiger von außereuropäischen Diensten sein.

Aus technischer Sicht wird es wohl kein Problem darstellen, da die Echtzeit-Überweisung ohnehin schon angeboten wird. Wichtig ist nur, dass beide Banken bzw. Institute das Versenden und Empfangen des Geldes in der Sofort-Methode anbieten.

Die neue Regelung soll künftig für alle 27 EU-Staaten sowie für Norwegen, Island und Liechtenstein gelten. Doch bevor der Beschluss rechtskräftig wird, muss das Gesetz erst einmal von den Staaten und dem Parlament abgesegnet werden. Nach einer gewissen Übergangszeit soll die Echtzeit-Überweisung dann standardisiert werden.

Update: Am 7. Februar 2024 wurde die neue EU-Vorschrift für Echtzeit-Überweisungen vom Europäischen Parlament beschlossen. Bis spätestens Mitte 2025 müssen die Banken in Europa die neuen Regelungen umsetzen.

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