15. Mai 2024, 10:53 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Wer im Internet einkauft, könnte in Zukunft immer häufiger auf die Bezahloption Click to Pay treffen. TECHBOOK erklärt die Besonderheiten und warum Sie diese Möglichkeit im Hinterkopf behalten sollten.
Offline wie online gibt es heutzutage mehr Bezahlmöglichkeiten als je zuvor: Mit Giro- oder Kreditkarte, kontaktlos via NFC-Technologie, mit Bezahldiensten wie PayPal oder Klarna, per Sofortüberweisung, Lastschrift – und das schnöde Bargeld nicht zu vergessen. Wer aber vor allem im Internet gerne einkauft und es möglichst bequem und zugleich sicher haben möchte, sollte sich Click to Pay genauer anschauen. TECHBOOK erklärt Ihnen, warum.
Übersicht
Click to Pay ist ein Gemeinschaftsprojekt großer Unternehmen
Mit einer Einführung in den USA im Herbst 2019 und in Deutschland sogar erst 2021 mag Click to Pay zwar relativ jung sein. Aber das heißt nicht, dass es sich um die Innovation eines Start-ups handelt; ganz im Gegenteil. Hinter der Entwicklung stecken sechs der größten Kreditkartenunternehmen: Mastercard, American Express, Visa, Discover, JCB und Unionpay. Zusammen haben sie die US-Gesellschaft EMVCo formiert.1
Der EMVCo geht es vor allem um eine vereinheitlichte Infrastruktur für Bezahlungen und für ein übersichtlicheres wie leichter zu handhabendes Angebot. So stellt Click to Pay die Ablösung für vorherige Dienste wie Masterpass (von Mastercard) oder Visa Checkout (Visa) dar.
Nie wieder Kreditkartendaten eingeben
Aber was ist Click to Pay denn nun eigentlich genau? Mit der Bezahloption sollen Kunden von Online-Shops ganz einfach mit ihrer Kreditkarte einkaufen können, ohne sich jedes Mal in einem Konto anmelden oder die Daten eintragen zu müssen.
Interessenten müssen die Daten einmalig hinterlegen und können dann im Anschluss einfach beim Einkaufsvorgang die entsprechende Karte auswählen. Somit ist auch die Wahl aus mehreren hinterlegten Kreditkarten möglich. Während des Prozesses müssen sie dann keine Eingaben erneut tätigen. Damit ist Click to Pay vergleichbar mit einer Wallet.
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Click to Pay soll sehr sicher sein
Hervorzuheben ist außerdem, dass bei diesem Verfahren keine Kreditkartendaten oder persönlichen Passwörter direkt an den Shop übermittelt werden. Stattdessen kommt eine Token-Technologie mit beidseitiger Verschlüsselung beim Kunden und Händler zum Einsatz, die das jeweilige Gerät (ein Smartphone oder ein Notebook) anhand seiner ID erkennt und die Zahlung auslöst. Alternativ sind auch Einmalpasswörter möglich.
Das erhöht die Sicherheit immens. Denn Cyberkriminelle können so keine sensiblen Daten stehlen, da diese bei Transaktionen gar keine direkte Verwendung finden. Das Risiko für Kreditkartenbetrug oder Ähnliches wird dadurch deutlich verringert.2
Das gilt es zu beachten
Für den vollen Komfort muss man für Click to Pay einmalig die eigenen Kartendaten hinterlegen. Dies kann direkt im Online-Shop mit der entsprechenden Bezahloption geschehen, bei der Bank oder bei der Kartengesellschaft direkt.
Eine Rechnungs- oder Lieferadresse ist dann ebenso notwendig wie eine gültige E-Mail-Adresse. Diese dient zur Identifikation des Nutzers. Zudem können User die Genehmigung zur Weitergabe der Geräte-ID an das System erteilen. Nur so ist später die schnelle und einfache Bezahlung mit nur einem Klick möglich.
Möchte ein bestehender Nutzer Clickt to Pay auf einem anderen Gerät verwenden, ist ein erneutes Einloggen im Konto notwendig. Schließlich muss man dann die noch unbekannte Geräte-ID übermitteln. Zur Verifizierung erhält der Kunde einen Einmalcode via E-Mail oder SMS.
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Vor- und Nachteile von Click to Pay und ein Blick in die Zukunft
Mit Click to Pay ergeben sich für Kunden wie Händler gleichermaßen einige Vorteile. Wer gerne im Internet einkauft, erhält einen schnelleren und bequemeren Bezahlvorgang, der darüber hinaus mehr Sicherheit bietet. Zugleich bedeutet das auch, dass Kunden Prozesse potenziell seltener abbrechen und tatsächlich den Kauf abschließen. Da die Kreditkartenunternehmen selbst für Click to Pay hauptverantwortlich sind, ergibt sich daraus auch eine Zahlungsgarantie und damit auch mehr Sicherheit für Verkäufer.3
Lediglich an der flächendeckenden Verfügbarkeit müssen Anbieter noch arbeiten, denn noch ist diese Auswahloption nicht überall vorhanden. Auch sollen Banken auf Wunsch der Kartenherausgeber die Funktion automatisch freigeben können. Dann wird sich zeigen, ob Click to Pay das Zeug dazu hat, sich als neuer Bezahlstandard im Internet zu etablieren und vielleicht PayPal das Wasser abzugraben.