22. Januar 2025, 17:13 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Die Anzahl der Packstationen von DHL und anderen Dienstleistern wird in den kommenden Jahren rapide zunehmen. Das bringt viele Vorteile, aber auch Herausforderungen.
Der Alltag wird durch Online-Shopping bei Amazon, Ebay und anderen Plattformen immer einfacher. Gleichzeitig bringt der Boom jedoch eine Flut an Paketen mit sich, die täglich durch Deutschland transportiert werden. Die Lieferung an die Haustür ist für die Paketdienstleister kostspielig, da zahlreiche Zusteller im Einsatz sind. Eine wirtschaftlichere Alternative sind Packstationen diverser Anbieter. Diese ermöglicht es Empfängern, ihre Pakete flexibel selbst abzuholen. Aufgrund des hohen Einsparpotenzials wird ihre Anzahl kontinuierlich ausgebaut. Wer also demnächst auf der Suche nach Packstationen von DHL oder einem anderen Unternehmen ist, soll bald mehr Auswahl haben.
Packstationen von DHL: Verdopplung bis 2030 geplant
Bis 2030 will der Marktführer DHL seine Abholstationen von aktuell 15.000 auf 30.000 verdoppeln. Bereits in den vergangenen Jahren nahm deren Verbreitung rasant zu. Während 2018 noch 3500 dieser Paketautomaten existierten, stieg die Anzahl inzwischen auf das Vierfache, wie unter anderem „Computer Bild“ (gehört wie TECHBOOK zur Axel Springer SE) berichtet.
Momentan betreibt DHL rund 14.200 Packstationen und 800 Poststationen. Parallel dazu wird die DHL-Tochter DeinFach mit einem neuen Automatensystem starten, das nicht nur DHL-Pakete, sondern auch Sendungen anderer Paketdienste sowie Einzelhändler aufnehmen kann. Auch Wettbewerber wie GLS und DPD planen bis 2027 rund 3000 gemeinsame Stationen. Andere Anbieter wie myflexbox ziehen nach, während Hermes vorerst auf einen Ausbau verzichtet.
Eine Packstation von DHL und Co. bringt viele Vorteile
Packstationen punkten besonders durch Flexibilität. Viele Kunden wollen nicht mehr darauf warten, bis der Paketbote an der Tür klingelt. Das Automaten-Netz werde dichter, die Wege zu einer Station kürzer, erklärt Nikola Hagleitner, Vorständin bei DHL. Gleichzeitig können überfüllte Stationen ein Problem bleiben. Mit dem Ausbau der Infrastruktur will man diese Herausforderung jedoch meistern.
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Neben der verbesserten Kundenerfahrung liegt ein weiterer Vorteil in der Kostensenkung. Der Logistiker spart, wenn Pakete zentral an einer Station zugestellt werden, anstatt sie an viele Haushalte zu liefern. DHL setzt auf strategisch platzierte Automaten an Supermärkten, Bahnhöfen oder Tankstellen, um Stoßzeiten, wie sie etwa in der Weihnachtszeit auftreten, besser abzufedern.
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Hürden beim Ausbau des Netzes
Trotz der Vorteile gibt es Hindernisse beim Ausbau. Bürokratische Hürden in Deutschland verzögern die Genehmigung neuer Standorte. Während in Polen oder Estland Automaten schnell aufgestellt werden können, erfordert dies hierzulande oft langwierige Verfahren. Zudem fordert der Deutsche Städtetag eine sorgfältige Standortwahl, um Verkehrsbehinderungen durch falsch parkende Fahrzeuge an den Automaten zu vermeiden.