Direkt zum Inhalt wechseln
logo Das Magazin für digitalen Lifestyle und Entertainment
Wissen, was man kauft

Forscherteam will virtuelle Kleideranproben beim Online-Shopping revolutionieren 

Frau lässt sich mit einem Kleidungsstück fotografieren.
Die Anprobe beim Online-Shopping soll bald sehr genau werden. Foto: Getty Images/Thomas Barwick
Woon-Mo Sung
Redakteur

21. März 2024, 11:41 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Bekleidung kann beim Internet-Kauf zur Herausforderung werden. Wird das mühsam gefundene Stück überhaupt passen? Die neue Entwicklung einer deutschen Hochschule soll Abhilfe für die Anprobe beim Online-Shopping schaffen.

Artikel teilen

Viele Menschen kaufen heutzutage vorzugsweise im Internet ein. Das bringt bekanntermaßen viele Vorteile mit, aber es gibt eine notorische Produktkategorie, die öfter für Probleme und vor allem Rücksendungen sorgt als andere: Kleidungsstücke. Die virtuelle Anprobe beim Online-Shopping kann schnell in Frust ausarten – aber eine neue Entwicklung soll dem ein Ende setzen.

Virtelle Anprobe beim Online-Shopping soll akkurat werden

Wer neue Klamotten kauft, möchte sie für gewöhnlich erst einmal anprobieren. Das geht beim Online-Shopping bislang nicht – zwar gibt es Vorschauen für die Kunden. In der Regel fallen diese aber nicht sehr präzise aus, weil dabei einfach alles immer passt. Ist die bestellte Ware einmal da, ist die Enttäuschung nicht selten groß und das Paket geht zurück. Das ist teuer und ressourcenintensiv.

An der Hochschule Hof arbeitet man deshalb im Projekt „TryOn@Home“ an einer nachhaltigen Lösung. Dafür entwickeln Forscher an einem neuen Online-Demonstrator, mit dem der Kleidungskauf zukünftig passgenau vonstattengehen soll.

So sagt Projektleiter Prof. Dr. Groth vom Institut für Informationssysteme: „Unser Ansatz zur Vermeidung von Rücksendungen im Bekleidungsbereich und damit erhöhter Ressourceneffizienz besteht darin, dass man die Produkte bereits am Computer virtuell anprobieren kann, um eine möglichst präzise Vorauswahl bezüglich Passform und persönlichem Geschmack zu treffen – dabei erhält man im besten Fall fast alle notwendigen Informationen, die man durch ein physisches Anprobieren in der Umkleidekabine erhalten würde.“ Nur das Tastgefühl könne bislang nicht reproduziert werden.

Auch interessant: Wie lange ist das Rückgaberecht bei Online-Käufen?

Verfügbare Daten werden zu einem korrekten Bild zusammengeführt

Um das zu ermöglichen, soll eine sogenannte multimodale Mensch-Maschine-Schnittstelle zum Einsatz kommen. Diese verbindet das aktuelle Kundenfoto mit Artikelbildern und Informationen zu den Maßen des Kleidungsstücks, der Körpergröße und verschiedenen Posen.

„So ist es möglich, eine fotorealistische und größenkorrekte Darstellung des gewählten Kleidungsstückes virtuell an den Kunden anzupassen“, erläutert Prof. Dr. Groth. Für das Projekt sucht man derzeit noch geeignete KI-Modelle, um diese zu adaptieren – diese sollen es möglich machen, die Kleidungsstücke virtuell an Individuen anzupassen.

Ein Projektpartner stellt die nötigen Daten zum Training der Künstlichen Intelligenz zur Verfügung wie Produktbilder an einem menschlichen Modell, Schnittmuster und Größenangaben. Anschließend erstellen die Verantwortlichen synthetische Bilder, um die Qualität zu erhöhen. Das Resultat können Partner dann auf ihren Webshops einbauen.

Mehr zum Thema

Kleinere und mittlere Shops sollen profitieren

Einen exakten Termin für den neuen Demonstrator beim Online-Shopping gibt es bisher nicht. Allerdings ist schon jetzt Interessantes zu dessen Verfügbarkeit bekannt. So sollen die im Projekt entstehenden KI-Modelle als Open Source Software herauskommen.

Das heißt, dass möglichst viele darauf Zugriff erhalten und sie nutzen oder für sich ändern können. Das soll vor allem kleineren und mittleren Betrieben helfen. Ob dann ein großes Unternehmen wie zum Beispiel Amazon ebenfalls darauf anspringt, ist aber auch nicht gänzlich auszuschließen.

Woon-Mo Sung
Redakteur

Endlich online richtig sehen können, wie die neuen Shirts und Hosen an mir aussehen werden? Der neue Online-Demonstrator kann nicht schnell genug kommen. Ständige Retouren sind nämlich furchtbar nervig und Umwelt, Versandhäuser und Paketdienste werden es ebenfalls danken.

Themen News Online-Shopping
Technik-Angebote entdecken bei kaufDA
Logo KaufDA
Anzeige
Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale- Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für diesen .
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.