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17. Februar 2025, 17:30 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Die klassische Kreditkartennummer könnte bald der Vergangenheit angehören – zumindest bei Mastercard. Doch was bedeutet das für den Alltag der Nutzer?
Neben Visa ist Mastercard in Deutschland die beliebteste Kreditkartenmarke. Laut einem Bericht der australischen Nachrichtenseite „The Conversation“ plant der Anbieter jetzt allerdings eine umfangreiche Änderung. Bis 2030 sollen die Kreditkartennummern von physischen Karten entfernt werden. TECHBOOK erklärt die Hintergründe und mögliche Folgen.
Mehr Sicherheit durch digitale Token
Wer seine Kreditkarte etwa zum Online-Shopping nutzt, muss dabei die 16-stellige Kartennummer angeben. Die Länge bietet natürlich einen gewissen Schutz, komplett sicher ist die Nummer allerdings nicht. Deshalb plant Mastercard, die Nummer auf seinen Kredit- und Debitkarten durch einen digitalen Token zu ersetzen. Ziel ist es, den Missbrauch sensibler Daten zu erschweren.
Dafür wird für jede Transaktion ein individueller Token generiert, der nur einmalig gültig ist. Laut dem „Conversation“- Bericht erhalten Händler für Transaktionen lediglich den Token, nicht die eigentlichen Kartendaten. Wer hingegen Kartendetails abrufen möchte, soll das dann in der App tun können. Die dort hinterlegten Daten können auch weiterhin für Zahlungen verwendet werden. Nur die sichtbare Nummer auf der Karte würde somit entfallen.
Mastercard ohne Nummern
Um Missbrauch vorzubeugen, wird vor der Generierung eines Tokens eine biometrische Authentifizierung verlangt. Möglich ist diese per Gesichtserkennung oder Fingerabdruck. Der neue Prozess soll zunächst gemeinsam mit der australischen „AMP Bank“ eingeführt werden. Danach ist eine schrittweise Ausweitung auf weitere Banken weltweit geplant.
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Bereits heute können viele Kreditkarten in digitalen Wallets wie Apple Pay oder Samsung Pay hinterlegt und kontaktlos genutzt werden. Allerdings muss die Karte aktuell physisch vorhanden sein, um die Daten zu übertragen. Mit dem neuen Token-System würde das entfallen.
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Wann kommt die Änderung nach Deutschland?
Ob und wann Banken hierzulande Karten ohne aufgedruckte Kartennummer anbieten könnten, ist derzeit unklar. Mastercard hat allerdings bereits 2022 ein Pilotprojekt gestartet, bei dem Zahlungen ganz ohne physische Karte oder Smartphone möglich waren. Die geplante Änderung könnte langfristig eine sicherere Zahlungsmethode etablieren. Zusätzlich entfällt für Kunden der Schritt, ihre 16-stellige Nummer überall angeben zu müssen.