25. Dezember 2021, 20:39 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Verkäufer erhalten Geld, bezahlen müssen sie nichts – ganz einfach. Doch bei Ebay Kleinanzeigen geraten Privatleute schnell ins Schwimmen, wenn sie es mit Betrügern zu tun bekommen. Betrugsmaschen mit Speditionskosten oder dem Versand ins Ausland gehören zu beliebten Tricks.
Das Inserat auf Ebay Kleinanzeigen ist gerade erst geschaltet worden und schon meldet sich ein Kaufinteressent. Akzeptiert der Käufer dann auch noch ohne Umschweife den Preis, hebt das die Laune direkt an. Wenn da nicht ein kleines Problem wäre: Der angeblich willige Käufer lebt in einer anderen Stadt oder gar einem anderen Land und möchte eine Spedition beauftragen, die Ware abzuholen. Spätestens hier sollten alle Alarmglocken läuten. Denn der Weg über angebliche Speditionen ist eine beliebte Betrugsmasche bei Privatverkäufen über Ebay Kleinanzeigen. Vor allem teure Waren locken die Betrüger an.
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Übersicht
Betrugsmasche durch Speditionskosten auf Ebay Kleinanzeigen
Bei dieser Masche sind häufig Verkäufer von sperrigen Gütern die Opfer. Stellen Sie sich vor, Sie wollen Ihre sehr gut erhaltene Couch verkaufen und erstellen ein Inserat auf Ebay Kleinanzeigen. Der Betrüger, in dem Fall der Käufer, kontaktiert Sie und möchte Ihre Couch kaufen. Er will den Preis auch gar nicht verhandeln, sondern bietet Ihnen sogar eine sofortige Überweisung des vollen Kaufpreises an. Bis zu diesem Punkt klingt das weniger nach einer Betrugsmasche mit Speditionskosten, sondern einfach nach einem normalen Verkauf auf Ebay Kleinanzeigen, oder?
Doch nun informiert Sie der Käufer, dass er das Möbelstück nicht persönlich abholen könne, da er nicht in derselben Stadt lebt wie Sie. Stattdessen möchte er die Couch per Spedition abholen lassen. Und hier beginnt die Betrugsmasche auf Ebay Kleinanzeigen: Der vermeintliche Käufer bittet Sie, den Transportdienst zu bezahlen. Der Betrüger versichert Ihnen, die Kosten für die Lieferung direkt mit dem Kaufpreis zu überweisen. Sie müssen Ihrerseits lediglich die Transportkosten direkt an die Transportfirma weiterleiten. Als „Beweis“ für die getätigte Überweisung erhalten Sie eine E-Mail, die den Zahlungseingang belegen soll. Die Bankverbindung der Transportfirma wird Ihnen vom Betrüger ebenfalls unmittelbar mitgeteilt.
Als argloser Verkäufer überweisen Sie nun Geld für die Spedition auf das angegebene Konto der vermeintlichen Firma. Und damit sind Sie Opfer der Betrugsmasche Spedition auf Ebay Kleinanzeigen geworden, denn die Transportfirma existiert nicht und die Bankverbindung ist die des Betrügers.
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Versand ins Ausland
Wenn ein Käufer von Ihnen verlangt, dass Sie Ware ins Ausland versenden sollen, sollten alle Alarmglocken angehen. Niemand kauft eine gebrauchte Ikea Couch, um Sie nach Frankreich liefern zu lassen. Ebensowenig eine Uhr oder eine Kette. Dahinter kann unter Umständen eine Betrugsmasche auf Ebay Kleinanzeigen stecken. Dabei muss nicht zwangsläufig der Versand über eine Spedition abgewickelt werden. Oftmals ist einfach schon der Versand ins Ausland verdächtig.
Die Betrüger fordern einen Versand der Ware ins Ausland – und behaupten, nicht nur den vereinbarten Kaufpreis, sondern auch die erheblichen Versandkosten beglichen zu haben. Sie erhalten auch, wie bei der Speditionsmasche, Zahlungsbelege von Paypal oder einen Überweisungsbeleg. Dabei handelt es sich jedoch um Fälschungen. Davon ahnen Sie natürlich nichts und versenden die Ware ins Ausland mit dem Ergebnis, dass Sie hinterher ohne Geld und ohne Ware dastehen.
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Vor der Speditions-Betrugsmasche schützen?
Ob es sich um eine Betrugsmasche auf Ebay Kleinanzeigen handelt, ist nicht immer sofort ersichtlich. Niemand schreibt in sein Nutzerprofil, dass er den Versand nur über die Spedition abwickelt oder im Ausland lebt. Dennoch gibt es ein paar grundlegende Tipps, die Sie beachten können, um sich künftig zu schützen.
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Als Verkäufer niemals Geld überweisen
Wenn Sie von einem potentiellen Käufer auf Ebay Kleinanzeigen aufgefordert werden selbst Geld für die Spedition oder den Versand ins Ausland zu bezahlen, um Ihre Ware zu verkaufen, riecht das stark nach einer Betrugsmasche!
Sie fragen sich, warum Betrüger ihre Opfer auffordern, der angeblich beauftragten Spedition das Geld für den Transport zu überweisen? Weil die Betrüger genau so an Ihr Geld kommen. Sie behaupten zwar, dass sie den Kaufpreis samt Speditionskosten bereits an Sie überwiesen hätten und tatsächlich trudeln dann auch Bestätigungen von Bezahldiensten oder Speditionen ein, aber die sind – natürlich – allesamt gefälscht. Auf Ihrem Konto wird nie auch nur ein Cent eingehen.
Kleinanzeigen-Anbieter bei Verdacht informieren
Wer das Geld überweist oder es sogar mit einem Bargeldtransferdienst schickt, sieht es wohl nie wieder. Denn es landet – nicht rückholbar – direkt beim Betrüger. Was Sie tun können, wenn Sie stutzig werden oder bereits betrogen worden sind: Den Kleinanzeigen-Portalbetreiber über verdächtige Angebote informieren und Betrugsfälle bei der Polizei anzeigen. So können Sie sich und auch andere schützen.
mit Material von Ebay Kleinanzeigen