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So schnell ist das Geld weg

Die 6 häufigsten Betrugsmaschen bei Ebay – und wie Sie sich schützen

Symbolbild: Zwei Hände halten ein Smartphone, das den Schriftzug „Ebay“ trägt
Diese 6 fiesen Betrugsmaschen auf Ebay sollten Sie kennen. Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Mateusz Slodkowski
Natalie Wetzel, TECHBOOK
Werkstudentin

2. September 2023, 16:34 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten

Auf Ebay sind zahlreiche Betrüger unterwegs, die sensible Daten abgreifen und Nutzer um ihr Geld bringen wollen. Doch mit ein bisschen Aufmerksamkeit kann man viele Maschen erkennen und sich gegen den Betrugsversuch wehren.

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Wo Geld fließt, da wird fast immer auch betrogen. So ist das leider auch auf Ebay. Manchen Betrügern geht es darum, Konten zu hacken. Andere wollen per Phishing sensible Daten stehlen und wieder andere wollen sich direkt bereichern, indem sie den Kaufprozess manipulieren. Diese Betrüger nehmen dabei jeden ins Visier, egal ob Käufer oder Verkäufer. TECHBOOK stellt Ihnen sechs häufige Betrugsmaschen vor, damit Sie sie leichter erkennen können.

Die 6 fiesesten Betrugsmaschen auf Ebay

1. Der Dreiecksbetrug

Der Dreiecksbetrug wird auf Ebay relativ häufig angewendet und zielt darauf ab, ein zum Verkauf stehendes Produkt zu erbeuten. Das Perfide an dieser Masche ist, dass man den Betrug meist erst bemerkt, wenn es bereits zu spät ist.

Ein Beispiel: Ein Betrüger sucht sich ein Angebot für ein teures Smartphone von Verkäufer A aus und imitiert es, indem er ein eigenes Inserat eröffnet, wo er das Smartphone zum selben Preis anbietet. Nutzer B kauft das Fake-Gerät beim Betrüger – und der Betrüger gibt ihm die Bankverbindungsdaten von Verkäufer A. Denn gleichzeitig hat der Betrüger das Smartphone von Verkäufer A gekauft und muss jetzt nur noch abwarten: Nutzer B überweist nämlich unwissentlich das Geld an Verkäufer A und erwartet als Gegenleistung das Smartphone. Verkäufer A glaubt dagegen, er habe das Geld von seinem Käufer, also dem Betrüger, erhalten und schickt das Smartphone an dessen Adresse.

Der Dumme ist nun zunächst Nutzer B – er hat bezahlt, bekommt aber keine Ware vom Betrüger, weil dessen Inserat nur ein Fake war. Mit dem eigentlichen Smartphone ist der Betrüger derweil längst über alle Berge. Gelingt es Nutzer B, die Person ausfindig zu machen, an die er das Geld überwiesen hat, kann er versuchen, sein Geld zurückzuverlangen. Schließlich bestand zwischen A und B kein gültiger Kaufvertrag. Gelingt dies, steht nun Verkäufer A ohne Geld und ohne Smartphone da – allerdings hat er die Adresse des Betrügers. Mit etwas Glück und Aufwand lässt sich dieser Betrug also aufdecken. Lästig ist er dennoch.

Mehr zum Dreiecksbetrug lesen Sie im verlinkten Artikel.

2. Der Austausch-Trick

Der Austausch-Trick wird meist bei teuren elektronischen Geräten angewendet. Wenn jemand beispielsweise ein Smartphone verkauft, schnappen die Betrüger zu, ersteigern das Gerät und bezahlen es. Bis hierhin läuft alles reibungslos. Nach kurzer Zeit wird das Gerät jedoch reklamiert, der Betrüger schickt es zurück. Allerdings kommt nicht das ursprüngliche Smartphone zurück, sondern ein baugleiches, defektes Gerät. Kann der Verkäufer den Austausch nicht anhand einer Gerätenummer nachweisen, dann muss er dem Betrüger das Geld für das defekte Gerät erstatten.

Tipp für Verkäufer: Sorgen Sie dafür, dass Sie das verkaufte Gerät anhand von Rechnungen, Fotos der Gerätenummer oder Ähnlichem eindeutig identifizieren können!

Lesen Sie auch: Neue Phishing-Masche zielt auf Verkäufer bei Ebay Kleinanzeigen ab

3. Der Nachnahme-Trick

Einige Ebay-Verkäufer wollen die Ware nur per Nachnahme verschicken, weil das angeblich der sicherste Weg sei. Erst wenn der Käufer die Sendung erhalten hat, bezahlt er den fälligen Betrag direkt beim Postboten. Der Haken: Die wenigsten überprüfen, ob der Inhalt auch wirklich der richtige ist. Meist bekommt der Postbote sein Geld, und erst wenn dieser weg ist, wird das Paket geöffnet. Betrüger füllen solche Pakete häufig mit Schrott oder Steinen, um den Käufer zu täuschen. Dieser bemerkt das dann allerdings erst, wenn es zu spät ist.

Tipp: Öffnen Sie Nachnahmesendungen immer in Anwesenheit des Postboten.

4. Der Bezahl-Betrug

Der Bezahl-Betrug ist eigentlich leicht zu durchschauen. Die Betrüger wollen in solchen Fällen, dass die Bezahlung nicht über Ebay läuft. Ein gängiges Mittel ist die Direktüberweisung auf das Konto des Betrügers vor Erhalt der Ware. Nach der Überweisung ist der Käufer sein Geld los und sitzt ohne Ware da. Da der Verkauf nicht über Ebay lief, ist der Anbieter auch nicht in der Pflicht, das Problem zu klären. Besonders vorsichtig sollten Ebay-Nutzer sein, wenn sie es mit Handelspartnern aus dem Ausland zu tun haben.

5. Der Sicher-bezahlen-Trick

Noch etwas perfider ist der Trick, der sich gegen Verkäufer richtet. Sie erhalten eine Nachricht, die scheinbar von Ebay stammt und sie auffordert, das Bezahlproblem, das der „Käufer“ angeblich hat, zu lösen. Dazu verweist die Nachricht auf einen Link, auf den der Verkäufer klicken soll. Der Link führt zu einer externen Website, auf der der Verkäufer seine Kreditkartendaten eingeben soll. Durch diese Phishing-Methode können Sie sehr schnell sehr viel Geld verlieren. Melden Sie sich in so einem Fall umgehend bei Ihrer Bank, um unautorisierte Abbuchungen rückgängig zu machen und Ihre Kreditkarte zu sperren.

Tipp: Lassen Sie sich auch von vermeintlich authentischen Ebay-Nachrichten nicht auf externe Websites führen, wo Sie ihre Kreditkarten-Daten eingeben sollen.

6. Das gehackte Ebay-Konto

Eine Variante, die sehr häufig angewendet wird, ist das gekaperte Ebay-Konto. Dabei nutzen Betrüger nach einer Transaktion die Daten des Ebay-Nutzers, um dessen Account zu hacken und das Passwort zu ändern. Die Diebe knacken zunächst das private Mail-Konto des Nutzers, anschließend wählen sie auf der Ebay-Anmeldeseite die Option „Passwort vergessen“ und lassen sich ein neues Passwort an das übernommene Mail-Postfach schicken. Sie ändern das Passwort und haben somit vollen Zugriff auf das Ebay-Konto.

Der Identitätsdiebstahl zählt zu den häufigsten Straftaten im Netz. Nutzer merken meist zu spät, dass sie den Tätern in die Falle gegangen sind. Um sich beim Surfen im Netz möglichst gut abzusichern, sollten Nutzer daher auf die gängigen Regeln achten:

Installieren Sie einen Virenschutz auf Ihrem PC oder Laptop  und öffnen Sie keine Dokumente und E-Mails, deren Absender bzw. Quelle Ihnen nicht bekannt ist. Denn über diese Wege schleusen Kriminelle gern Schadsoftware ein, mit deren Hilfe sie beispielsweise das E-Mail-Konto knacken oder Eingaben auf der Tastatur mitlesen können. Sichern Sie Ihre Zugänge zudem mit einem sicheren Passwort ab. Dieses sollte mindestens aus zehn Zeichen mit Sonderzeichen sowie großen und kleinen Buchstaben bestehen. Vermeiden Sie die mehrfache Verwendung eines Passwortes bzw. die Verwendung sehr ähnlicher Passwörter in unterschiedlichen Accounts. Bei der Festlegung kann ein Passwort-Generator helfen, für das Speichern der Zugänge gibt es sichere Passwort-Manager.

Lesen Sie auch: Privatverkäufer müssen Haftung auf Ebay nicht ausschließen

Was kann ich tun, wenn mein Account gehackt wurde?

Sie sollten möglichst schnell handeln – und diese vier Schritte befolgen:

  1. Kontaktieren Sie Ebay, wenn Sie glauben, jemand habe sich unberechtigten Zugriff auf Ihr Konto verschafft. Dies geschieht über diese Webseite.
  2. Wenden Sie sich an den Ebay-Support. Dieser ist unter der Nummer 0800-723 57 05 kostenfrei und von 8 bis 22 Uhr erreichbar. Halten Sie dabei Ihren Nutzernamen, Ihren richtigen Namen und Ihre Adresse sowie eine gültige E-Mail-Adresse bereit.
  3. Ändern Sie Ihr Passwort und gegebenenfalls auch die Sicherheitsfragen. Loggen Sie sich anschließend ein und überprüfen Sie Ihre persönlichen Daten.
  4. Führen Sie einen Virenscan durch, um zu überprüfen, ob Schadsoftware auf dem Computer ist.

Um den Account vor zukünftigen Angriffen besser zu schützen, ist die sogenannte Zwei-Faktor-Authentifizierung ideal, wie sie auch Paypal anbietet. Für jeden Login verschickt Ebay dann zusätzlich eine PIN per SMS an die zuvor hinterlegte Rufnummer. Auch, wenn Fremde Kenntnis über die Zugangsdaten eines Kontos haben, gelingt der Login ohne diese zusätzliche PIN nicht.

Lesen Sie auch: Wie Sie Betrüger auf Ebay Kleinanzeigen erkennen

Wie kann ich Betrüger auf Ebay erkennen?

Das Bewertungsprofil des Verkäufers ist die erste Anlaufstelle für Nutzer, um den Verkäufer besser abschätzen zu können. Je mehr positive Bewertungen dieser hat, desto größer ist die Chance, dass es sich um einen redlichen Verkäufer handele. Neu angemeldete Verkäufer sollten skeptische Nutzer möglichst meiden. Das Gleiche gilt für diejenigen Verkäufer, die aus Ländern wie Rumänien oder China stammen und deren Authentizität sich nicht nachweisen lässt.

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Worauf sollte ich achten, wenn ich etwas verkaufen möchte?

Möchte man als Verkäufer vermeiden, vom Käufer abgezockt zu werden (Beispiel: Dreiecksbetrug) kann man den Käuferkreis einschränken. So erreicht er mit seinem Angebot zwar weniger Leute, kann aber mögliche Betrüger unter Umständen herausfiltern. Die Auswahl der Käufer ist in den Verkäufer-Einstellungen unter „Ebay-Konto“ möglich. Hier lassen sich beispielsweise Käufer ausschließen, die kein Paypal-Konto besitzen oder in der Vergangenheit gegen Ebay-Grundsätze verstoßen haben.

Ein weiteres No-Go: Versenden Sie niemals Ware, für die Sie noch kein Geld erhalten haben! Ebenso sollten Sie sich nicht auf eine plötzliche Adressänderung einlassen. So können Waren nämlich an Dritte weitergeleitet werden.

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