17. Dezember 2024, 8:45 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Die wenigsten haben noch größere Mengen an Bargeld zu Hause. Doch was, wenn man schnell eine erhebliche Summe abheben will? TECHBOOK hat sich angeschaut, welche Limits es bei der Auszahlung gibt und wieso.
Einkäufe laufen inzwischen vielfach bargeldlos. Der überwiegende Teil der Geschäfte in Deutschland hat auf bargeldloses Zahlen umgestellt. Marktstände, kleine Läden und das ein oder andere Restaurant sind nahezu die einzigen, bei denen man nur mit Cash weiterkommt. Doch auch von diesen Ausnahmen abgesehen, ist es immer ratsam, eine gewisse Menge Bargeld bei sich zu tragen. Dass man auf die Schnelle gleich einen ganzen Koffer voller Scheine benötigt, kennt man zwar eher aus Kriminal- und Agentenfilmen, doch völlig abwegig ist die Frage nicht: Wie viel kann man eigentlich am Geldautomaten abheben? So viel, wie das eigene Konto hergibt? Oder gibt es ein Limit?
Übersicht
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Das sind die üblichen Abhebe-Limits
Viele Direkt- und Filialbanken setzen für Geldabhebungen Tages- und Wochenlimits, manche Banken sogar Monatslimits. Das persönliche Limit eines Kunden richtet sich dabei unter anderem nach dessen finanzieller Situation, ob etwa regelmäßig Geld auf das Konto fließt. Bei den meisten Banken gilt ein Limit für Geldautomaten von 1000 Euro am Tag. Pro Woche liegt die Grenze vorwiegend zwischen 2000 und 4000 Euro. Höhere Beträge können Sie am Automaten an einem Tag oder in der Woche selten abheben, auch dann nicht, wenn Sie sich über den Tag verschiedene Summen an unterschiedlichen Automaten auszahlen lassen.
Der Übersicht halber folgt eine Übersicht der Standardgrenzen der größten Banken in Deutschland für die eigenen Kunden:
- Sparkasse: meistens zwischen 500 und 1000 Euro
- Volksbank: je nach Ableger zwischen 1000 Euro und 4000 Euro möglich
- Deutsche Bank: Hier gibt es Variationen zu beachten. Mit der Sparcard gelten 600 Euro/Tag, 1600 Euro/innerhalb 7 Tage und 2000 Euro/Monat. Mit der Debitkarte sind aber bis zu 9990 Euro möglich.
- Commerzbank: 2000 Euro pro Tag und Woche. Das heißt, hebt man an einem Tag diese Summe ab, ist damit das Wochenlimit erreicht.
- Postbank: 1000 Euro pro Tag mit der Postbank Card, 600 Euro pro Tag mit der Sparcard
- ING: 1000 Euro täglich
Spezialfall für Fremdkunden
Einige Banken bieten ihren Kunden zwar die Möglichkeit, sich Bargeld an der Supermarktkasse ausbezahlen zu lassen. Das Limit liegt in der Regel aber bei 200 Euro am Tag. Doch auch hier prüft das System Ihrer Bank, ob das Abhebe-Limit erreicht wurde. Die Auszahlung scheitert dann am Limit, obwohl Ihr Konto ausreichend gedeckt ist. Wo genau die Limits liegen, erfahren Sie bei Ihrer jeweiligen Bank. Wenn Sie Ihre Geldgeschäfte per Online-Banking erledigen, schauen Sie im Banking-Portal nach, welches Tageslimit für Auszahlungen am Geldautomaten für Sie festgelegt ist. In der Regel können Sie an dieser Stelle das persönliche Tageslimit ändern lassen. Die Bearbeitungszeit kann allerdings einen Werktag oder länger dauern.
Einen Spezialfall bilden die Höchstgrenzen für Fremdkunden. Stellen etwa die Volksbanken Raiffeisenbanken einen Automaten, können Sie bestimmen, dass die Kunden anderer Banken eine geringere Maximalsumme abheben dürfen. Diese liegen oft im niedrigen dreistelligen Bereich. Und auch im Ausland können die Abhebelimits geringer ausfallen. Hier werden die Höchstgrenzen aber nicht von der den Automaten stellenden Bank, sondern von Ihrem eigenen Kreditinstitut festgelegt, um betrügerische Abhebungen zu minimieren. Reisen Sie ins Ausland, können Sie diese Limits vorab erhöhen.
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Diesen Zweck erfüllen die Limits
Das Limit am Geldautomaten wird also meist nicht von der Bank, die den Automaten stellt, gesetzt, sondern von der Bank, deren Kunde Sie sind. Das Limit schützt daher zunächst einmal Sie selbst, insbesondere dann, wenn Sie Ihre Geldkarte verloren haben und den Verlust vielleicht zunächst gar nicht bemerken. Außerdem soll damit verhindert werden, dass Betrüger alles Geld in bar abheben können. Wichtig ist dabei: Wenn Dritte mit Ihrer Karte missbräuchlich umgehen, haften Sie gegenüber Ihrer Bank, falls Sie den Kartenverlust nicht unverzüglich gemeldet haben.
Andererseits schützen die Abhebelimits auch die Bank. Bei dem verfügbaren Guthaben auf Ihrem Giro- oder Tagesgeldkonto handelt es sich um sogenannte Sichteinlagen. Daher könnten Sie das Geld auf einen Schlag abheben – aber nur theoretisch. Praktisch wird keine Bank in der Lage sein, größere Geldsummen für mehrere Kunden auszuzahlen. Daher müssen umfangreichere Geldabhebungen der Bank vorab mitgeteilt werden. Die Bank holt sich dann das Bargeld von der Bundesbank.
Und ein letzter Grund ist ganz praktischer Natur: Die Geldmenge in einem Automaten ist aufgrund der Staufläche begrenzt. Hier gilt in gewisser Weise eine Form des Solidaritätsprinzips. Schließlich sollen möglichst viele Menschen einen Bankautomaten nutzen können.
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So kann man die Limits am Geldautomaten umgehen
Nun gibt es aber trotzdem Situationen, in denen man einen größeren Bargeldbetrag abheben möchte. Übersteigt die Auszahlungssumme das von Ihrer Bank vorgegebene Tageslimit, haben Sie folgende Möglichkeiten:
Wenn Sie verschiedene Karten besitzen – beispielsweise Girocard und Kreditkarte – können Sie auf diese Weise einen größeren Geldbetrag am Automaten abheben. Sie haben auch die Möglichkeit, das Limit für Auszahlungen am Automaten über Ihr Konto zu erhöhen (oder auch zu verringern). Auch ein temporär höheres Limit lässt sich einrichten, beispielsweise dann, wenn man einmalig eine hohe Summe am Geldautomaten abheben möchte, um eine Rechnung in bar zu bezahlen. Die Sparkassen verweisen hierfür auf die Berater. Bei einzelnen Instituten kann man den Verfügungsrahmen so auf bis zu 25.000 Euro erhöhen. Besitzen Sie Konten bei verschiedenen Banken, erübrigt sich das Problem.
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Sind Sie Kunde bei einer Filialbank, können Sie im Zweifel auch ganz klassisch zum Bankschalter gehen und dort den entsprechenden Betrag abheben. Allerdings sollten Sie bei sehr hohen Summen Ihren Auszahlungswunsch vorher ankündigen. Prüfen Sie auch, ob bei einer Auszahlung durch einen Bankmitarbeiter zusätzliche Gebühren anfallen.