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Datenschutz & bürgerliche Pflicht

Gefundene Gegenstände ins Fundbüro – nicht ins Internet!

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TECHBOOK Redaktion

9. Juli 2018, 9:03 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Gefundene Gegenstände müssen dem Fundbüro gemeldet werden. Wer über soziale Netzwerke nach dem Eigentümer sucht, sollte sich den Inhalt seines Posts genau überlegen.

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Ob Rucksack, Handy oder Schlüssel – wer etwas verloren hat, wird heutzutage nicht selten über soziale Netzwerke im Internet wieder fündig. Bei Facebook, Twitter und Co. gibt es zahlreiche Posts über vermisstes Eigentum. Ganz klar: Das klassische Fundbüro ist längst nicht mehr die einzige Anlaufstelle, wenn Verbraucher etwas Vermisstes suchen – oder etwas gefunden haben.

Internet erreicht viele Menschen

Aus Sicht des Kölner Rechtsanwalts für IT-Recht Christian Solmecke liegen die Vorteile auf der Hand: „Es geht schnell, viele Menschen nehmen den Fund wahr, teilen es und verbreiten die Information rasant weiter“, so Solmecke. Gerade im Alltag ist ein Post auf Facebook über einen Fund auch viel schneller getan als der Gang ins Fundbüro.

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Christian Solmecke ist Rechtsanwalt für IT-Recht in Köln. Foto: Roland Breitschuh

Generell aber gilt:

Die Anzeige an die Behörde muss unverzüglich erfolgen und inhaltlich so konkret sein, dass das Amt den Empfangsberechtigten ermitteln kann. Das heißt also, es müssen genaue Angaben im Hinblick auf den Fundort und den Zustand der Sache gemacht werden.

Einfach erklärt: Was bedeutet die neue DSGVO?

Besitzer nicht eindeutig identifizierbar

Kathrin Körber von der Verbraucherzentrale Niedersachsen rät davon ab, gefundene Sachen über soziale Netzwerke zu posten und den Fund nicht im Fundbüro abzugeben. „Auf den Post hin kann sich auch jemand als der Eigentümer eines Fundstücks ausgeben, obwohl er es gar nicht ist“, sagt Körber.

In einem solchen Fall muss der Finder letztlich haften, weil er dem Falschen geglaubt hat. Ebenfalls muss der Finder haften, wenn er das Fundstück irgendwo anders ablegt, weil er keine Lust oder Zeit hat, den Fund anzuzeigen. „Auch dürfen bei der Veröffentlichung von Fundsachen über soziale Netzwerke keine persönlichen Daten preisgegeben werden“, betont Körber. Ansonsten liegt ein Verstoß gegen datenschutzrechtliche Bestimmungen vor.

Aufruf nach vermissten Tieren im Internet

Für Tierhalter können die sozialen Netzwerke nach Ansicht des Deutschen Tierschutzbundes in Bonn eine gute Möglichkeit sein, ein entlaufenes Haustier wiederzufinden. „Das Posten kann klassische Such-Methoden wie Plakate aufhängen oder Zettel in die Briefkästen der Nachbarschaft werfen prima ergänzen“, sagt Lea Schmitz vom Tierschutzbund. Damit es beim Suchen nicht zu Verwechslungen kommt, sollten Tiere mit einem Chip unter der Haut gekennzeichnet und außerdem registriert sein. „Damit wird das Tier quasi unverwechselbar“, betont Schmitz.

Ganz auf das Fundbüro verzichten können Finder nicht. Denn im Zweifel müssen Fundsachen dort abgegeben werden, wenn der Besitzer sich auf anderen Wegen nicht finden lässt. Foto: Arne Dedert
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Finderlohn gesetzlich festgelegt

Der Eigentümer hat gegenüber dem Finder einen Anspruch auf Herausgabe des Fundstücks. Gleichzeitig muss er einen Finderlohn zahlen. „Er liegt bei fünf Prozent des Werts der Sache“, sagt Solmecke. Der Finderlohn beträgt drei Prozent des Werts, wenn die Sache mehr als 500 Euro wert ist – und ebenfalls drei Prozent, wenn es sich bei dem Fund um ein Tier handelt. Ein Anspruch besteht aber nur dann, wenn der Finder auch seinen Anzeigepflichten nachgekommen ist.

Das Fundbüro einerseits und die sozialen Netzwerke andererseits: Könnten sich beide nicht prima ergänzen? Dem würde auch Verbraucherschützerin Körber zustimmen. Ein Finder kann einen Gegenstand im Fundbüro abgeben und den Fund in sozialen Netzwerken posten, dass er dies getan hat. „Aber in jedem Fall sollte sich der Finder dann sehr genau überlegen, was er schreibt, damit sich keine Betrüger melden“, sagt Körber.

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