16. Dezember 2024, 12:37 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Ab Januar 2025 steigen in Deutschland die Preise für Briefe und Pakete. Der Deutschen Post ist diese Erhöhung jedoch nicht ausreichend, weshalb das Unternehmen Klage einreicht.
Die Deutsche Post DHL Group zieht vor Gericht, weil sie die Portopreise für Briefe und Pakete als zu niedrig empfindet – und das, obwohl diese ab dem neuen Jahr erhöht werden. Grund hierfür ist, dass die Preisanpassungen aus Sicht des Unternehmens nicht ausreichend sind. Daher will das Unternehmen nun die Angelegenheit gerichtlich klären lassen.
Portopreise bei DHL steigen um mehr als 10 Prozent
Aktuell kostet der Versand eines Standardbriefs 85 Cent. Dieser Preis steigt jedoch ab Januar auf 95 Cent. Auch die anderen Briefarten werden ab Neujahr teurer. Der Kompaktbrief wird 1,10 Euro kosten (bisher 1,00 Euro), der Großbrief 1,80 Euro (bisher 1,60 Euro) und der Maxibrief 2,90 Euro (bisher 2,75 Euro).
Auch bei den Paketpreisen wird es deutliche Teuerungen geben. So wird das Päckchen S ab Januar 4,19 Euro kosten (bisher 3,99 Euro), das Päckchen M 5,19 Euro (bisher 4,79 Euro). Das nationale Paket bis 2 Kilogramm kostet künftig 6,19 Euro (bisher 5,49 Euro) und das nationale Paket von 2 bis 5 Kilogramm 7,69 Euro (bisher 6,99 Euro). Das teilte die Deutsche Post DHL Group auf ihrer Webseite mit.
Im sogenannten Maßgrößenverfahren hatte die Bundesnetzagentur entschieden, dass die Deutsche Post Briefe um rund 10,5 Prozent und Pakete um 7,2 Prozent verteuern darf. Auf ihrer Webseite schreibt die Bundesnetzagentur dazu Folgendes: „Den neuen Porti ging das Maßgrößenverfahren voraus, in dem die Bundesnetzagentur den Spielraum für Anpassungen beim Porto der Deutschen Post festlegte. Die Preisänderungsspielräume ergaben sich aus einer gesamtwirtschaftlichen Preissteigerungsrate (Inflationsrate) und einer Produktivitätsfortschrittsrate.“
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Aktuelle Preise sind für Deutsche Post zu niedrig
Auch wenn die Deutsche Post die Preise für Briefe und Pakete erhöht hat, reicht das dem Unternehmen offenbar nicht aus. Der Konzern hat vor dem Kölner Verwaltungsgericht Klage eingereicht, wie er auf Anfrage der dpa mitteilte.
Mit der Klage möchte die Deutsche Post DHL Group klären lassen, welche Kosten bei zukünftigen Preiserhöhungen berücksichtigt werden dürfen. Der Portopreis für das Jahr 2025 steht bereits fest. Allerdings strebt die Deutsche Post mit der Klage an, ab 2027 einen höheren Preis berechnen zu können.
Kurz gesagt: Das Verfahren betrifft nicht die aktuellen Erhöhungen, sondern zukünftige Entscheidungen. Sollte das Gericht der Deutschen Post DHL Group recht geben, könnten die Portopreise für Briefe und Pakete ab 2027 deutlich steigen.
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Einige Services fallen ab 2025 weg und längere Brieflaufzeit
Zudem hat die Deutsche Post bekanntgegeben, dass einige Services eingestellt werden, da sie kaum genutzt wurden. Dazu zählen die Produkte „Einschreiben Eigenhändig“ und „Nachnahme“. Ebenso werden der Nachsendeauftrag mit einer Laufzeit von 12 Monaten sowie der Lagerservice mit einer Laufzeit von 3 Monaten nicht länger angeboten.
Außerdem wird es ab Januar 2025 Änderungen bei den Brieflaufzeiten geben. Der Gesetzgeber hat der Deutschen Post mehr Zeit für die Zustellung eingeräumt. Dazu heißt es: „Der neue Standard wird eine Zustellung in der Regel am zweiten Tag nach der Einlieferung sein. Das Produkt ‚Prio‘ wird aufgrund der neuen Mehrwertsteuerregelung für Briefprodukte zum Jahresende eingestellt. Kunden, die eine Zustellung am nächsten Werktag wünschen, müssen ihre Briefe künftig als Einschreiben versenden.“