
4. März 2025, 13:01 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wahrscheinlich dürfte bei jedem sowohl die Freude als auch die Irritation groß sein, wenn der eigene Kontostand plötzlich 14-stellig ist – und zwar vor dem Komma. Die Zahl, die sich dadurch ergibt, bewegt sich im Billionen-Bereich. So erging es jetzt einem Kunden der Citigroup. TECHBOOK erklärt den kuriosen Fall.
Die reichsten Menschen der Welt sind laut aktuellem Stand Jeff Bezos (227 Milliarden USD), Mark Zuckerberg (230,7 Milliarden USD) und Elon Musk (359,4 Milliarden USD). Alle drei zusammen haben aber nicht einmal annähernd so viel Geld, wie ein bestimmter Kunde der Citigroup. Allerdings handelte es sich eher um ein kurzfristiges Vergnügen. Grund für die enorme Summe auf dem Kundenkonto ist nämlich offenbar ein Fehler, der der Bank aber nicht zum ersten Mal passiert ist.
Citigroup überweist versehentlich 81 Billionen USD
Über den kuriosen Fall berichtete unter anderem die „Financial Times“. Eigentlich sollten dem in Brasilien ansässigen Kunden nur vier Zahlungen in einer Gesamthöhe von 280 USD überwiesen werden. Aufgrund eines internen Fehlers wurde es dann die weitaus höhere Summe von 81 Billionen USD. In Zahlen ausgeschrieben: 81.000.000.000.000. Der „Financial Times“ zufolge wurde die Buchung sogar vorab von zwei Mitarbeitern der Citigroup geprüft und bestätigt. Niemandem fiel der Fehler rechtzeitig auf.
Und auch nach der Überweisung dauerte es noch einige Zeit, ehe einer weiteren Person auffiel, dass es offenbar Probleme mit den Kontoständen der Bank gab. Kein Wunder, immerhin sind 81 Billionen keine Summe, über die irgendeine Bank der Welt mal eben verfügt. Doch wie genau kam es zu dem Fehler?
Manuelle Eingabe in Back-up-System ist schuld
Tatsächlich schlug nämlich bei der Ursprungsüberweisung ein System zur Erkennung potenzieller Sanktionsverstöße an und blockierte die Zahlung zunächst. Um die Überweisung dennoch durchzuführen, musste ein Mitarbeiter auf ein kaum genutztes Back-up-System zugreifen und die Zahlung manuell auslösen.
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Und genau dieses Back-up-System führte wohl auch zur Überweisungspanne bei der Citigroup. Denn im System gibt es ein Eingabefeld für die zu überweisende Summe, das mit 15 Nullen vorausgefüllt ist. Allerdings erklärt das nicht ganz, wie dann die endgültige Zahl von 81 Billionen zustande kam. Ein möglicher Ansatz ist, dass eine der vier ausstehenden Zahlungen 81 USD betrug – ein Betrag, mit dem der entsprechende Mitarbeiter die ersten drei Nullen ersetzte.

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Citigroup-Panne ist kein Einzelfall
Wie die Citigroup in einem Statement klarstellte, habe das Geld jedoch zu keinem Zeitpunkt die Banksysteme verlassen. Ob der Kunde und Empfänger der enormen Summe überhaupt etwas von dem Vorgang gemerkt hat, ist nicht bekannt. Dem Unternehmen zufolge sei durch den Vorfall keinerlei Schaden entstanden und es gebe kontinuierliche Bemühungen, „manuelle Prozesse zu eliminieren und Kontrollen zu automatisieren“, so ein Sprecher der Citigroup.
Der geschilderte Vorfall ereignete sich wohl schon im April 2024, wurde aber jetzt erst publik. Allerdings gab es offenbar bereits ähnliche Fälle bei dem Geldinstitut, wenn auch nicht in dieser enormen Höhe. Die „Financial Times“ berichtet von insgesamt zehn Vorkommnissen im vergangenen Jahr, 2023 waren es sogar 13. Jedes Mal ging es um Beträge ab einer Milliarde USD, die allerdings alle rechtzeitig zurückgeholt werden konnten.
Die Citigroup hat die Vorfälle den zuständigen Behörden in den USA gemeldet. Diese verhängten eine Strafe in Höhe von 136 Millionen USD. In der Begründung ging es vor allem um eine Bemängelung des Datenmanagements und der Risikokontrolle.