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„WeatherPromise“

Geld-zurück-Garantie bei Regen im Urlaub jetzt auch in Deutschland

Familie steht bei Regen in einem Zelt und ist unglücklich.
Mit „WeatherPromise“ können sich Urlauber gegen schlechtes Wetter versichern lassen. Foto: Getty Images/Peter Cade
Woon-Mo Sung
Redakteur

16. Mai 2024, 10:14 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Wer in den Urlaub fliegt, wünscht sich vor allem gutes Wetter. Mit „WeatherPromise“ gibt es jetzt eine besondere Reiseversicherung gegen Regen.

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Die Tage werden wieder wärmer in Deutschland und sicher planen die ersten schon ihren großen Sommerurlaub oder haben ihn bereits gebucht. Dabei kann auch währenddessen vieles sprichwörtlich ins Wasser fallen, wenn das Wetter am Ziel nicht den eigenen Erwartungen entspricht. Für diese Problematik bieten die Macher hinter „WeatherPromise“ nun eine besondere Art der Reiseversicherung an.

So funktioniert „WeatherPromise“

Es gibt Reiseversicherungen unterschiedlicher Arten, doch bei „WeatherPromise“ kümmert man sich um einen der zentralen Faktoren für einen gelungenen oder misslungenen Urlaub – das Wetter. Bei dem Online-Angebot können Reiselustige Start und Ziel eingeben und sich die Kosten für ihr persönliches Wetterversprechen kalkulieren lassen.

Nach dem Kauf eines „WeatherPromise“ wird dann automatisch auf Basis des Reiseortes- und zeitraums eine individuelle Wetter-Garantie erstellt. Wenn es nun vor Ort mehr regnet, als man es zuvor prognostiziert hatte, erhalten Kunden eine Erstattung der Reisekosten. Laut New York Post kann der Betrag bis zu 10.000 US-Dollar betragen.

Aber auch kleinere Ausflüge oder nur einzelne Events gehören zum Angebot: Regnet es zu viel bei einem Open-Air-Konzert, einer Sportveranstaltung oder während man im Freizeitpark unterwegs ist, bekommt man den Ticketpreis zurück.

Mehr als 500 Millionen Daten für genaue Wetterangaben

Bei „WeatherPromise“ hält man herkömmliche Wettervorhersagen für unpräzise, weshalb man stets auf aktuelle Daten des jeweiligen Urlaubsziels zurückgreift. Dabei hält man die Entwicklung mit Hilfe von Satelliten, Wetter- und Radarstationen kontinuierlich im Blick. Insgesamt verarbeitet man eigenen Angaben nach mehr als 500 Millionen Datenpunkte täglich.

In feuchteren Gebieten und während bestimmter Zeiten wird mehr Regen erwartet, weshalb dann das Angebot teurer ausfallen kann. Relevant sind außerdem alle Stunden, in denen es mindestens 1,5 Millimeter geregnet hat.

Diese Probleme gibt es noch

Aktuell funktioniert „WeatherPromise“ für den Urlaub am besten nur bei einzelnen Zielen. Das Wetter-Monitoring kann einen noch nicht verfolgen. Sollte es zum Erstattungsfall kommen, dann gilt das beim Kauf angegebene Hauptreiseziel.

Die Buchung und Rückzahlung wickelt man am besten mit einem der Vertragspartner von „WeatherPromise“ ab. Allerdings gibt es auf der Homepage keine Angaben, wer alle dabei ist und laut New York Post sind es ohnehin noch nicht sehr viele. Derzeit gilt die Dienstleistung hauptsächlich für Regen, allerdings arbeitet man aktuell an Datensammlungen für Hitzewellen und Wind und auch Schnee-Prognosen sollen in Zukunft möglich werden.

„WeatherPromise“ jetzt auch in Deutschland buchbar

Bis vor Kurzem stand das Angebot nur Reisenden aus den USA zur Verfügung. Doch wie aus einer neuen Pressemitteilung hervorgeht, gibt es mit HomeToGo jetzt einen ersten Partner, der „WeatherPromise“ nach Deutschland bringt. Der Marktplatz für Ferienunterkünfte testet aktuell die direkte Integration der Wetter-Versicherung im Buchungsprozess für eine begrenzte Anzahl an Nutzern.

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Hoffnung auf Rückerstattung – ist es Glücksspiel?

Bei „WeatherPromise“ verspricht man also die Reisekostenrückerstattung bei schlechtem Wetter. Sicherlich dürfte die Hoffnung auf einen möglicherweise bezahlten Urlaub eine nicht unwichtige Rolle spielen, ein solches Wetterversprechen überhaupt zu kaufen.

Könnte es sich demnach um eine Form des Glücksspiels handeln? TECHBOOK hat bei der Verbraucherkanzlei Goldenstein Rechtsanwälte nachgefragt, um eine rechtliche Einschätzung zu erhalten. Die Antwort:

„Rein rechtlich handelt es sich um Glücksspiel, wenn ein Anbieter für die Einräumung einer Gewinnchance ein Entgelt verlangt und der Gewinn ganz oder überwiegend vom Zufall abhängt. Auf den ersten Blick mag diese Definition auf das Angebot von ‚WeatherPromise‘ zutreffen.

Doch bei genauerem Hinsehen lässt sich feststellen, dass eine Wetterprognose dank modernster Technik keineswegs überwiegend vom Zufall abhängig ist. Zudem nutzen Verbraucher das Angebot von ‚WeatherPromise‘ vermutlich nicht, um einen Gewinn zu machen, sondern um sich gegen ein schlechtes Urlaubserlebnis abzusichern. Daher bietet ‚WeatherPromise‘ aus meiner Sicht eher eine Art Reiserücktrittsversicherung als eine Art Glücksspiel an.“

Claus Goldenstein/Goldenstein Rechtsanwälte
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