28. Mai 2024, 15:02 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Alle fünf Jahre wählen die Bürgerinnen und Bürger der EU das Europa-Parlament. Mit Blick auf den näher rückenden Wahltermin fragen sich jedoch viele: Wer tritt neben den großen Parteien überhaupt an? Und wer vertritt meine Interessen? Der Wahl-O-Mat liefert einen ersten und vor allem bequemen Überblick.
Die Europawahl am Sonntag, dem 9. Juni 2024, rückt stetig näher und damit auch die Frage, wen man wählen kann und möchte. Während Wahlplakate am Straßenrand zwar große Themenschwerpunkte wie Sicherheit und Europa in den Fokus rücken, sind sie darüber hinaus meist wenig informativ. Auch gehen kleine Parteien in der öffentlichen Wahrnehmung schnell unter. Wer sich nun möglichst einfach und bequem über die wichtigsten Standpunkte der verschiedenen Parteien informieren möchte, kann das mit Hilfe des Wahl-O-Mat tun.
Diese Funktionen gibt es
Der Wahl-O-Mat ist eine Website, auf der die Besucherinnen und Besucher zu ausgewählten politischen Thesen befragt werden. Insgesamt 38 Aussagen wie etwa „Die EU soll sich dafür einsetzen, dass Schwangerschaftsabbrüche in allen Mitgliedstaaten straffrei möglich sind.“ soll man mit den Optionen „stimme zu“, „neutral“, „stimme nicht zu“ oder „These überspringen“ beantworten. Im Anschluss kann man einzelne Thesen besonders stark gewichten und die Parteien auswählen, die der Wahl-O-Mat berücksichtigen soll. Insgesamt 35 Parteien und Vereinigungen treten diesmal in Deutschland bei der Europawahl an.
Im letzten Schritt berechnet der Wahl-O-Mat, mit welchen Parteien man am stärksten übereinstimmt. Darüber hinaus liefert die Website weitere Möglichkeiten, sich zu informieren. Beispielsweise zeigt der „Parteienvergleich“ an, wie die beiden Parteien mit der höchsten Übereinstimmung zu den gestellten Thesen stehen. Unter dem Menüpunkt „Begründungen“ kann man sich zu jeder These das jeweilige Statement der Parteien ansehen. Unter dem Reiter „Standpunkte“ findet man dagegen die gebündelten Standpunkte einer Partei zu allen Thesen.
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Wer steckt hinter dem Projekt?
Betrieben wird der Wahl-O-Mat von der Bundeszentrale für politische Bildung und das schon seit der Bundestagswahl 2002. Prof. Dr. Stefan Marschall von der Heinrich Heine Universität Düsseldorf begleitet das Projekt seit 2005 wissenschaftlich. Seitdem stand der Wahl-O-Mat für alle Bundestags- und Europawahlen zur Verfügung, ebenso wie für die meisten Landtagswahlen. Die Wahl-O-Maten der vergangenen Wahlen sind noch immer über das Archiv der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) nutzbar.
Dass sich das Projekt einer großen Beliebtheit erfreut, zeigt sich auch in den stetig steigenden Nutzungszahlen. Der bisherige Höhepunkt liegt bei 21,3 Millionen Aufrufen im Vorfeld der Bundestagswahl 2021. Der Wahl-O-Mat zur Europawahl 2024 verzeichnete bis zum 22.5.2024 um 20:30 Uhr 6.126.700 Nutzungen. Und in Sachen Datenschutz? Die Webite erhebt bei der Benutzung keine personenbezogenen Daten. Ob man einer These zustimmt oder nicht, ist nur für die Berechnung des Ergebnisses relevant. Ansonsten werden die Daten nicht gespeichert oder verwendet.
Das Redaktionsteam, das die diesjährigen Thesen zusammengestellt hat, besteht aus deutschen Jungwählerinnen und Jungwählern sowie aus Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft und Bildung und den Verantwortlichen der bpb. Sie haben von allen antretenden Parteien und Vereinigungen Statements und Begründungen eingeholt und diese ohne Interpretation oder Abänderung verwendet.
Um den Wahl-O-Mat möglichst barrierefrei zugänglich zu gestalten, wird die Funktionsweise wahlweise in leichter Sprache erklärt. Außerdem gibt es eine Vorlesefunktion sowie Videos in Gebärdensprache zu den einzelnen Thesen.