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Laut Stiftung Warentest

Das sind die besten E-Mail-Anbieter

Werbefinanziert, kostenpflichtig oder besonders sicher? Bei der Suche eines E-Mail-Anbieters haben Kunden die Qual der Wahl.
Werbefinanziert, kostenpflichtig oder besonders sicher? Bei der Suche eines E-Mail-Anbieters haben Kunden die Qual der Wahl. Foto: Getty Images
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TECHBOOK Redaktion

30. November 2016, 18:11 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Wer einen E-Mail-Anbieter sucht, hat die Qual der Wahl. Dutzende Provider buhlen mit Angeboten um die Gunst der Kunden. Die Stiftung Warentest hat alle relevanten E-Mail-Anbieter unter die Lupe genommen.

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Die Auswahl an E-Mail-Anbietern ist überwältigend groß. Um sich im Mail-Dschungel zurechtzufinden, kann man die Anbieter zunächst grob in zwei Kategorien teilen.

Einerseits gibt es reine Mailing-Dienstleister, die sich voll darauf spezialisiert haben; andererseits Anbieter, die neben E-Mails auch ein Nachrichten-Portal, Web-Hosting oder andere Dienstleistungen bieten. Letztere sind die Platzhirsche unter den E-Mail-Providern. Dazu zählen Web.de, GMX, Yahoo oder T-Online. Diese Anbieter bieten meist kostenlose Mail-Adressen an – finanziert wird das unter anderem durch Werbung.

Die „Großen“ bieten eine ganze Produktpalette

Ebenfalls kostenlos sind die Angebote der Internet-Riesen Google und Microsoft. Gmail und Outlook.com begreifen sich als zusätzliches Angebot zu den Services der beiden Internet-Giganten. Entsprechend gut sind sie in die Produktpalette integriert.

stoerer_netflix_schrumpftIm Test der Stiftung Warentest belegten beide dennoch die letzten Plätze. „Wir fanden bei beiden Anbietern Mängel in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen, die zu Abwertungen führten“, sagt Christian van de Sand vom Magazin „Test“. Genauer heißt das, dass eine Weitergabe der Nutzerdaten nicht ausgeschlossen werden kann. So könnten persönliche Daten etwa für personalisierte Werbung genutzt werden. In Sachen Handhabung belegten beide Anbieter die Spitzenpositionen.

Werbefreiheit kostet oft Geld

Werbefrei, aber kostenpflichtig sind reine E-Mail-Anbieter wie Posteo, Mailbox.org oder Mail.de. Sie setzen auf aufgeräumte Benutzeroberflächen mit Adressbuch und Kalender. Für den Service verlangen Posteo und Mailbox.org einen Euro im Monat – das günstigste Angebot unter den bezahlten Diensten.

Ob kostenlos oder kostenpflichtig: Alle Anbieter haben reichlich Platz für E-Mails. Selbst die Schlusslichter dieser Kategorie bieten im kostenlosen Service immerhin ein Gigabyte Speicher an. Das reicht für den Normalgebrauch locker aus – E-Mails sind im Regelfall nur ein paar Kilobyte groß. Wer viele und große Anhänge verschickt, muss auf mehr Platz achten, den man in den meisten Fällen zukaufen kann.

Bei der Sicherheit gibt es große Unterschiede

Die größten Unterschiede finden sich beim Thema Sicherheit. „Jeder Anbieter wirbt mit Schutz und Verschlüsselung, aber nicht alle bieten denselben Schutz“, stellt van de Sand fest. Nach Angaben des Digitalverbands Bitkom verschlüsselten 2015 in Deutschland 15 Prozent der Nutzer ihre Mails. Zwei Jahre zuvor waren es nur sechs Prozent.

stoerer_iphone_ohrFrank Timmermann arbeitet beim Institut für Internet-Sicherheit und kennt sich mit den verschiedenen Verschlüsselungsverfahren aus: „Der gängigste Schutz ist die Transportweg-Verschlüsselung. Dabei wird die Mail beim Transport verschlüsselt, liegt auf den Servern aber offen.“ E-Mails können damit unterwegs nur schwer abgegriffen werden. Über den eigenen Mail-Server und den des Adressaten könnten Hacker allerdings Zugriff darauf erlangen. Auch die E-Mail-Provider selbst können die Mails auswerten, etwa für personalisierte Werbung.

Bei der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (E2E) wird die E-Mail auf dem eigenen Rechner ver- und beim Empfänger wieder entschlüsselt. Es ist das sicherste, aber auch das umständlichste Verfahren. „Für die Verschlüsselung benötigt man extra Software“, sagt Timmermann. „Um die Mail wieder zu entschlüsseln, braucht der Empfänger den passenden Schlüssel. Den müssen Sender und Empfänger vorher ausgetauscht haben.“ Bekannte Verfahren heißen PGP und S/Mime. PGP kann bei vielen Anbietern durch die Browser-Erweiterung „Mailvelope“ nachgerüstet werden. S/Mime findet man zum Beispiel in Outlook.

Verschlüsselung geht auch ohne Add-Ons

Mailbox.org hat für das Problem des Schlüsseltauschs eine eigene Lösung gefunden. Der Schlüssel lagert durch ein Passwort geschützt auf dem Server des Dienstes. Daher sind keine Software-Erweiterungen notwendig. Die Verschlüsselung kann außerdem von jedem beliebigen Gerät aus genutzt werden. Nachteil: Der Schlüssel könnte bei einem Hack des Servers geraubt werden. Ein sicheres Passwort ist Pflicht.

Fazit

Sind E-Mail-Provider ohne Ende-zu-Ende-Verschlüsselung schlecht? Van de Sand gibt Entwarnung: „Kein Anbieter ist im Test durchgefallen. Es kommt auf das persönliche Sicherheitsbedürfnis an, ob sich ein Wechsel zu den Testsiegern lohnt.“ Das sind Posteo und Mailbox.org. Wer seine Mails nicht für sensible Daten nutzt und gleichzeitig Wert auf einfache Bedienung legt, ist bei Gmail und Outlook.com richtig.

Die meisten Anbieter machen es dem Nutzer auch leicht, sein Konto zu wechseln. Unter anderem Gmail, Mailbox.org, Mail.de und Posteo bieten einen kostenlosen Umzugsservice an.

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