24. Januar 2025, 16:04 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wer sich selbst davor bewahren möchte, sich ständig von denselben Webseiten ablenken zu lassen, sollte sich „Tabboo“ genauer anschauen. Die Erweiterung für Browser sorgt nämlich für jede Menge Schrecken.
Ob am Smartphone oder vor dem PC, das Internet ist scheinbar überall. Und das bedeutet leider auch, dass unterhaltsame Ablenkung stets nur einen Tab oder einen Bildschirm entfernt ist – wer soll sich da noch konzentrieren können? Die Lösung muss aber nicht gleich radikale Abstinenz bei eiserner Disziplin lauten. Stattdessen können vor allem jene, die viel zu tun haben, „Tabboo“ ausprobieren.
„Tabboo“ lauert in Google Chrome auf den Nutzer
So nennen die dafür verantwortlichen Entwickler Brian Moore und Justin (Nachname unbekannt) ihre Erweiterung für Google Chrome. Die Idee dahinter mutet simpel wie kurios an: Die Installation der Browser-Erweiterung soll den User daran hindern, bestimmte Webseiten anzusteuern und sich so weniger ablenken zu lassen.
Und wie soll das funktionieren? Mit „Tabboo“ halten sogenannte Jumpscares Einzug in die Surf-Erfahrung, also plötzliche, laute Erschrecker. Dieses vor allem aus Horrorfilmen bekannte Prinzip soll nun auf Webseiten lauern, damit man gar nicht erst auf die Idee kommt, diese aufzusuchen.
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Weniger Ablenkung durch „Tabboo“
Die entsprechenden Portale muss der Nutzer vorher selbst festlegen. Wer sich zum Beispiel also dabei ertappt, immer wieder Instagram zu öffnen, kann die Plattform bei „Tabboo“ hinterlegen. Gleichzeitig lässt sich eine Jumpscare-Wahrscheinlichkeit definieren und der Ton beim Schock ein- oder ausschalten. Surft man im Anschluss auf der entsprechenden Seite, muss man mit der Angst leben, jeden Moment erschrocken zu werden.
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Wie die Macher schreiben, soll ihr Programm eine Form der Aversionstherapie darstellen. Diese ist eine Methode der Verhaltenstherapie, wobei unerwünschtes Verhalten (in diesem Fall die Ablenkung) mit einem unangenehmen Reiz (erschrecken) gekoppelt wird. Auf die Weise soll ein sonst positiver Reiz in seiner Wirkung geringer ausfallen, wodurch unerwünschte Verhalten seltener auftritt.
Mir kommt da eine fiese Idee …
„Ob ‚Tabboo‘ im Arbeitsalltag tatsächlich hilft, muss wohl jeder für sich selbst herausfinden. Bei zartbesaiteten, leicht schreckhaften Personen könnte die Idee sicher mehr Wirkung zeigen als bei einem Horrorfilmveteranen mit Nerven aus Stahl. Nachdem ich jahrelang ganz klar zur ersten Kategorie gehört habe, würde ich mich mittlerweile eher mit letzterer identifizieren – das habe ich mir aber auch absichtlich mithilfe von Videospielen wie ‚Until Dawn‘ und dem Fantasy Filmfest abtrainiert.
Die Schwachstelle von ‚Tabboo‘ liegt ja darin, dass ein User jederzeit die Jumpscares wieder ausschalten könnte. Damit wäre auch der Effekt futsch. Gemein, wie ich bin, würde ich deshalb nicht mich selbst therapieren wollen, sondern andere. Vielleicht, wenn sie in der Mittagspause sind, installiere ich ‚Tabboo‘ einfach bei meinen Kollegen und sehe zu, wie sie immer … produktiver werden. Nur darum geht es mir. Damit alle besser werden. Ehrenwort.“