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Von Dosenfleisch bis Monty Python

Woher kommt der Begriff Spam? Eine verblüffende Herkunft

Ursprünglich war Spam ein Name für Dosenfleisch. Heute ist das Wort ein Synonym für unerwünschte E-Mails
Ursprünglich war Spam ein Name für Dosenfleisch. Heute ist das Wort ein Synonym für unerwünschte E-Mails Foto: TECHBOOK / Rita Deutschbein
Rita Deutschbein, Redaktionsleiterin TECHBOOK
Redaktionsleiterin

21. April 2025, 16:25 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Spam-Mails sind für viele Internetnutzer eine alltägliche Plage. Doch woher stammt eigentlich der Begriff „Spam“ für unerwünschte E-Mails oder Anrufe? Die Antwort darauf führt über den Zweiten Weltkrieg, eine britische Comedytruppe und frühe Multiplayer-Rollenspiele. Der Name geht tatsächlich auf ein amerikanisches Dosenfleisch zurück, das einst in großen Mengen verbreitet war.

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Die Flut unerwünschter Werbe-Mails, die Postfächer weltweit verstopfen, wird als Spam bezeichnet. Auch Anrufe mit betrügerischem Hintergrund bekommen oft diesen Zusatz. Doch der Ursprung dieses Begriffs hat wenig mit E-Mails oder Anrufen zu tun. Ursprünglich handelte es sich um einen Markennamen für Dosenfleisch, das in den USA entwickelt und im Zweiten Weltkrieg massenhaft an Soldaten verteilt wurde. Später machte die britische Comedygruppe Monty Python den Begriff durch einen berühmten Sketch populär. In diesem kam das Wort „Spam“ nämlich in absurder Häufigkeit vor. Frühe Internetnutzer übertrugen den Ausdruck schließlich auf unerwünschte Nachrichten, die sich unaufhaltsam verbreiten.

Von Dosenfleisch zu Werbemüll – der Ursprung des Begriffs

Der Begriff „Spam“ war zunächst eine Abkürzung für „Spiced Ham“ – gewürzter Schinken – und wurde als Markenname für ein haltbares Dosenfleisch eingeführt. Die Hormel Foods Corporation brachte das Produkt 1937 auf den Markt, um eine preiswerte Fleischkonserve anzubieten.

Besonders im Zweiten Weltkrieg wurde Spam für die US-Truppen und ihre Verbündeten unverzichtbar. Allein während des Krieges wurden über 65 Millionen Kilogramm dieser Konserve produziert. In der Nachkriegszeit war Spam eines der wenigen Lebensmittel, das in Großbritannien ohne Einschränkungen erhältlich war. Dieser Umstand machte es zu einem omnipräsenten Bestandteil der britischen Ernährung. Und auch heute noch ist das Spam-Fleisch in Großbritannien und den USA, dort vor allem auf Hawaii, beliebt.

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Monty Python und der „Spam“-Sketch

Der nächste Schlüsselmoment für die Bedeutung des Begriffs fand 1970 in einer Episode der Kult-Comedyshow „Monty Python’s Flying Circus“ statt. In diesem berühmten Sketch betritt ein Paar ein Restaurant, dessen Speisekarte nahezu ausschließlich Gerichte mit Spam enthält. Als die Frau versucht, eine spamfreie Mahlzeit zu bestellen, wird sie immer wieder von einem Chor Wikingern unterbrochen, die das Wort „Spam“ unaufhörlich singen. In den zwei Minuten des Sketches wird das Wort mehr als 120 Mal wiederholt.

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Diese absurde und allgegenwärtige Wiederholung prägte sich derart in die Popkultur ein, dass sie später zum Synonym für unaufhaltsame, unerwünschte Nachrichten wurde.

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Wie Spam zum Begriff für unerwünschte E-Mails wurde

Die erste bekannte Verwendung von Spam für digitale Nachrichten erfolgte in den 1980er-Jahren in sogenannten Multi-User-Dungeons (MUDs). Dabei handelte es sich um textbasierte Online-Rollenspiele, bei denen Spieler Nachrichten spammen konnten, um Chats mit sinnlosen oder sich wiederholenden Beiträgen zu überfluten.

Die Popularisierung des Begriffs als Bezeichnung für unerwünschte Massenwerbung erfolgte 1994, als zwei Anwälte ihre Werbebotschaften in riesigem Umfang in verschiedenen Usenet-Newsgroups posteten. Diese exzessive und aufdringliche Form der Werbung wurde schnell als „Spam“ bezeichnet – eine Anspielung auf den Monty-Python-Sketch, in dem man das Wort unablässig wiederholt.

Mit der Verbreitung des Internets in den 1990er-Jahren setzte sich der Begriff schließlich für unerwünschte E-Mails durch. Seither ist Spam ein fester Bestandteil der digitalen Welt und steht synonym für aufdringliche und oft betrügerische Massenmails oder Anrufe.

Themen Geschichte

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