Direkt zum Inhalt wechseln
logo Das Magazin für digitalen Lifestyle und Entertainment
Ganzes Land offline

Raten Sie mal, warum Äthiopien das komplette Internet abgeschaltet hat

Mal schnell im Internet nach der richtigen Antwort auf eine Frage in der Schulprüfung suchen? In Äthiopien nicht gerne gesehen. Um das zu verhindern, hat die äthiopische Regierung die Internetverbindung des Landes gesperrt. Wegen der Abschlussprüfungen am Mittwoch im Land wurde zur Sicherheit diese Maßnahme ergriffen – und das nicht zum ersten Mal.

Bereits im Jahr 2016 hatte die Regierung soziale Netzwerke wie Facebook, Viber und Twitter blockiert, nachdem Fragen einer Aufnahmeprüfung an der Universität dort veröffentlicht wurden. Die angehenden Studierenden sollten laut dem damaligen Regierungssprecher mit der vorübergehenden Blockade daran gehindert werden, sich durch die sozialen Netzwerke abzulenken.

In dieser Woche absolvierten rund 1,2 Millionen Schüler die Abschlussprüfung der 10. Klasse sowie weitere 300.000 Schüler Aufnahmetests an den Universitäten.

Das Vorgehen des afrikanischen Landes scheint hart, aber auch in anderen Ländern wurden solche Maßnahmen bereits ergriffen. Im Irak wurde im vergangenen Jahr ebenfalls das Internet gesperrt, damit die Schüler während der staatlichen Abschluss-Prüfung nicht online spicken konnten.

Generell sind Internetblockaden nur in Ländern möglich, in denen das Internet noch nicht so verbreitet und die Infrastruktur nicht umfangreich ausgebaut ist wie in Industrieländern wie Deutschland. Das belegt auch die Rate der Internetnutzer in Äthiopien. Dort sind laut der Organisation Freedom House lediglich 12 Prozent der 99,3 Millionen Einwohner online unterwegs. Genauso schwierig wie der Zugang zum Internet ist aber auch die politische Situation des Landes und der Umgang mit dem Web. Regierungskritische Äußerungen im Netz werden bestraft, wie etwa im Mai, als Yonatan Tesfaye wegen eines Posts auf Facebook zu einer Haftstrafe von 6,5 Jahren verurteilt wurde.

Themen Internet

Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung unseres Angebots mit Tracking und Cookies widerrufen. Damit entfallen alle Einwilligungen, die Sie zuvor über den (Cookie-) Einwilligungsbanner bzw. über den Privacy-Manager erteilt haben. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit Tracking und Cookies entscheiden.

Bitte beachten Sie, dass dieser Widerruf aus technischen Gründen keine Wirksamkeit für sonstige Einwilligungen (z.B. in den Empfang von Newslettern) entfalten kann. Bitte wenden Sie sich diesbezüglich an datenschutz@axelspringer.de.