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TECHBOOK-Recherche

Diese deutschen Top-Unternehmen nutzen bereits KI im Bewerbungsprozess

Roboter und Mensch reichen sich die Hand
KI im Recruiting findet immer mehr Verbreitung Foto: Getty Images
Woon-Mo Sung
Redakteur

15. Januar 2025, 13:42 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Setzen Unternehmen bereits KI im Recruiting ein, und wenn ja, in welchem Ausmaß? TECHBOOK hat bei bekannten Firmen nachgefragt.

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Man muss kein Technik-Insider sein, um zu bemerken, wie stark sich künstliche Intelligenz in den vergangenen Jahren verbreitet hat. Zahlreiche Dienste und Arbeitsabläufe werden mittlerweile durch KI unterstützt oder gezielt daraufhin optimiert. Auch im Alltag wird diese Technologie immer präsenter: ChatGPT hilft sowohl Berufstätigen als auch Privatpersonen beim Texten und intelligente Funktionen wie Apple Intelligence erleichtern den Umgang mit Smartphones. Doch auch bei der Jobsuche spielt KI eine zunehmend wichtige Rolle. TECHBOOK hat bei mehreren Unternehmen nachgefragt, ob und wie sie KI im Recruiting einsetzen.

Bei diesen Unternehmen wird KI im Recruiting eingesetzt

TECHBOOK hat bei mehreren Top-Unternehmen Deutschlands nachgefragt und wollte wissen, ob und wie dort KI im Recruiting zum Einsatz kommt. Von 26 Betrieben haben sieben angegeben, künstliche Intelligenz im Bewerbungs- und Einstellungsverfahren aktiv zu nutzen.

Die folgenden Konzerne nutzen schon KI im Recruiting:

Deutsche Telekom
Deutsche Bahn
DHL
Henkel
Allianz
Vodafone
Eon

Obwohl Eon TECHBOOK mitgeteilt hat, dass man KI im Recruiting nutzt, hielt man sich mit weiterführenden Details leider bedeckt. Andere sind hingegen informationsfreudiger.

KI im Recruiting erlaubt einfachere und präzisere Bewerbungen

Bewerber können bereits früh im Prozess direkt oder indirekt auf künstliche Intelligenz treffen. Bei der Deutschen Bahn kommt beispielsweise ein Chatbot zum Einsatz, der bei der Stellensuche unterstützt, Fragen beantwortet und sogar Bewerbungen per Sprachinteraktion ermöglicht. Stößt der Chatbot jedoch an seine Grenzen, übernimmt ein Service-Team die Kommunikation im Live-Chat.

„Wichtig ist, dass der Chatbot keine Bewertungen oder Analysen von Bewerbungen durchführt, sondern ausschließlich den Bewerbungsprozess erleichtert,“ sagt die Bahn.

Auch interessant: Was ist Künstliche Intelligenz und wie wird sie genutzt?

Auch die DHL Group setzt KI ein – etwa bei der Erstellung von Stellenprofilen, in Stellenanzeigen und zur Jobempfehlung. Dies soll die Bewerbererfahrung verbessern, da dadurch schnellere und individuellere Reaktionen möglich sind. Bei Vodafone und Allianz wird KI ebenfalls für die Auswahl passender Inserate verwendet.

Fähigkeiten stehen stärker im Mittelpunkt

Unternehmen wie Allianz, Henkel, DHL, Telekom und Vodafone setzen zunehmend auf künstliche Intelligenz, um Bewerber besser mit passenden Stellen zusammenzubringen. Allianz arbeitet daran, Lebensläufe automatisch mit Stellenausschreibungen abzugleichen, um die Jobsuche effizienter zu gestalten. Henkel nutzt KI, um Bewerberdaten zu sortieren und zu analysieren, während DHL gezielt Kandidaten mit den passenden Qualifikationen identifiziert. Telekom und Vodafone legen bei der Nutzung der KI Eightfold besonderen Wert auf die Fähigkeiten der Bewerber und betonen die Bedeutung von „Skills“.

Auch interessant: 12 wichtige Begriffe im Bereich KI und was sie bedeuten

Anstelle der klassischen Lebenslaufprüfung rückt die Analyse von Talenten stärker in den Vordergrund. KI-gestützte Systeme bei der Telekom bewerten eingehende Bewerbungen auf die Kompetenzen der Kandidaten, um eine genauere Vorauswahl zu treffen. Vodafone ergänzt diesen Ansatz mit einem KI-basierten Match Score, der als Empfehlung dient und Stellensuchenden neue Perspektiven aufzeigt – auch in Bereichen, die sie selbst möglicherweise nicht in Betracht gezogen hätten.

Die Telekom geht über die Betrachtung aktueller Fähigkeiten und Talente hinaus: Mithilfe künstlicher Intelligenz sollen auch Vorhersagen getroffen werden, ob sich bestimmte Talente weiterentwickeln können und ob ein Kandidat langfristig zur Stelle passt – ein Ansatz, der die potenzielle Zukunft der Bewerber in die Auswahl einbezieht.

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Englisch bei künstlicher Intelligenz im Vorteil

Die KI von Eightfold ist hauptsächlich auf englischsprachige Lebensläufe trainiert, was bei deutschen und anderen Sprachvarianten Herausforderungen mit sich bringt. „Englisch ist eine unkomplizierte und häufig genutzte Sprache. Hier haben wir noch Arbeit vor uns, um die Systeme passgenau anzupassen“, erklärt die Deutsche Telekom.

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Ob ein englischer Lebenslauf bessere Chancen bei KI im Recruiting bietet, hängt laut Miriam Schmid, Recruiting-Leiterin der Telekom, von der Sprache der Stellenausschreibung ab. Zwar könne ein Matching mit englischen Begriffen manchmal schneller erfolgen, doch pauschal ließe sich das nicht bestätigen.

Doch allen Unternehmen, die sich geäußert haben, ist es wichtig zu betonen, dass der Faktor Mensch nicht verloren geht. So sagt etwa Felicitas von Kyaw, HR-Chefin von Vodafone: „Auch in Zukunft bleibt die Humanware entscheidend, nicht die Hardware.“

Themen Künstliche Intelligenz News Telekom Vodafone
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