18. April 2023, 19:06 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Eines der häufigsten Bildformate ist JPG beziehungsweise JPEG. Doch gibt es eigentlich einen Unterschied zwischen diesen beiden Bezeichnungen?
Süße Katzenfotos oder im Restaurant mal eben kurz das köstliche Mahl abfotografiert –Social Media ist voll von solchen Bildern. Mit dem Smartphone dauert es auch nur wenige Sekunden und die schönste Erinnerung landet für immer auf der Speicherkarte oder in der Cloud. Wer sich dann tatsächlich später die Mühe macht und seine Bilder ordentlich sichtet, trifft dabei garantiert sehr häufig auf die Datei-Endung „.jpeg“ oder „.jpg“. Das ist das gängigste Bildformat. Warum das so ist und wieso es zwei Endungen für ein Bildformat gibt, beleuchten wir in diesem Artikel.
JPEG steht zunächst einmal als Abkürzung für „Joint Photographic Experts Group“. Diese internationale Organisation hat das JPEG-Bildformat im Jahr 1992 entwickelt. Da der offizielle Name Norm ISO/IEC 10918-1 oder CCITT Recommendation T.81 etwas sperrig klingt, wählen die Mitglieder einfach den Namen der eigenen Organisation: JPEG.
Warum ist JPEG als Bildformat so beliebt?
Um zu verstehen, wieso JPEG sich zu einem universellen Bildformat entwickelt hat, blicken wir zurück in die Anfänge der Computerindustrie. In den 1980er Jahren gibt es zwar schon Computer, die eine grafische Benutzeroberfläche besitzen. Fotos lassen sich auf den frühen Rechnern allerdings nur schwer abbilden.
Deswegen stecken Expertinnen und Experten für Normung ihre Köpfe zusammen, um ein geeignetes Bildformat zu erschaffen. Die JPEG hat dabei die Nase vorn. Das JPEG-Bildformat ermöglicht es, fotorealistische Bilder auf damals gängige Monitore zu bringen.
Das funktioniert, weil JPEG eine verlustbehaftete Komprimierung verwendet. Was bedeutet das? Aus dem Originalbild werden bestimmte Bereiche entfernt. Diese sind allerdings sehr klein und daher für Menschen nicht sichtbar. Diese winzigen ‚Löcher‘ oder Pixel werden durch Farbpunkte ausgeglichen. Somit sieht das Bild beim Betrachten auf dem Bildschirm aus wie das Original.
Es handelt sich allerdings nur um eine komprimierte Kopie. Und jetzt kommt der Haken: Ein JPEG-Bild lässt sich nur bedingt vergrößern. Das ist der Preis für die verlustbehaftete Komprimierung. Das macht allerdings nichts, weil die Vorteile überwiegen.
JPEG nur etwas für Foto-Amateure?
Selbstverständlich nutzen professionelle Fotografinnen und Fotografen auch im digitalen Zeitalter lieber unkomprimierte Bildformate. Diese lassen sich später am besten nachbearbeiten.
Allerdings nutzen auch Profis sehr gerne das JPEG-Bildformat wegen der geringen Dateigröße. Durch die Komprimierung lassen sich Bilder unkompliziert als Mail-Anhang versenden. Zum Anschauen auf einem Bildschirm reicht JPEG vollkommen aus.
Außerdem speichert das JPEG-Bildformat Informationen wie Ort der Aufnahme oder den Aufnahmezeitpunkt, die sogenannten Exif-Daten. Das hilft später beim Zuordnen der Bilder.
Auch für Webseiten bietet JPEG eine Menge Vorteile. Denn das Format lässt sich zwar nicht beliebig vergrößern. Dafür kann der Grad der Komprimierung manuell eingestellt werden. Das ist sinnvoll, wenn auf einer Webseite besonders viele Fotos dargestellt werden sollen. Dadurch reduziert sich die Ladezeit der Seite.
Übrigens: Wenn Sie die kostenlose Bildbearbeitung GIMP nutzen, fragt die Software vor dem Exportieren ins JPEG-Format nach der Komprimierung. Zudem können Sie Häkchen setzen, ob beispielsweise die Exif-Daten, die Vorschau oder das Farbprofil gespeichert werden sollen.
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In welchem Verhältnis stehen JPG und JPEG?
Um im Bild zu bleiben: JPEG und JPG sind ein und dasselbe Format. Das weggelassene ‚E‘ stammt aus den Anfängen des Computerzeitalters. Bevor Betriebssysteme wie Windows eine schicke, grafische Benutzeroberfläche bekommen haben, lief die komplette Steuerung über die DOS-Ebene. Diese wiederum kennt nur Datei-Endungen mit drei Buchstaben.
Damit JPEG-Bilder auch auf alten Rechnern auf dem Bildschirm erscheinen, hat die JPEG-Organisation auf das ‚E‘ verzichtet. Diese Endung hat sich bis in die heutige Zeit gehalten. Die meisten JPEG-Bilder landen als „.jpg“ auf dem Rechner.
Von diesen DOS-Relikten existieren noch andere Formate, beispielsweise HTM oder HTML, MPG oder MPEG sowie TIF oder TIFF. Es gibt allerdings tatsächlich eine ganze JPEG-Familie. Bekannte Ableger sind unter anderem JPE oder JFIF oder im DOS-Format: JIF.