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Netflix, Facebook und Co.

Diese bekannten Internetseiten sind in anderen Ländern geblockt

Frau sitzt mit ernstem Gesicht vor einem Laptop
In einigen Länder sind bestimmte Internetseiten nicht verfügbar Foto: Getty Images
Madlen Schäfer

14. Januar 2019, 16:09 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Viele Internetseiten sind fester Bestandteil unseres Alltags. Doch in einigen Teilen der Welt können hierzulande beliebte und vielgenutzte Webseiten mitunter aber gar nicht aufgerufen werden.

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Mal eben eine Serie auf Netflix schauen, einem Freund via Facebook schreiben oder einen Eintrag bei Wikipedia lesen – für uns ist das ganz normal. Doch nicht überall auf der Welt können diese Seiten aufgerufen werden. In einigen Ländern sind große Webseiten geblockt und von dort aus nicht ohne Weiteres erreichbar. Schuld daran ist das sogenannte Geoblocking. Bestimmte Ländern lassen Dienste für ihre Bürger hier oftmals aus politischen Gründen nicht zu. Häufige Beispiele sind China und Nordkorea, die den Konsum von westlichen Medien nicht gerne sehen. Um das Geoblocking zu umgehen, hilft häufig nur ein VPN.

Netflix

In mehr als 190 Ländern auf der Welt streamen die Menschen Serien und Filme über den globalen Marktführer Netflix. Kaum zu glauben, aber tatsächlich gibt es mehrere Regionen auf der Erde, in denen Netflix aufgrund von Geoblocking nicht verfügbar ist. Damit gehen Netflix auch ziemlich viele potentielle Kunden durch die Lappen. Ein Land, in dem der Streaming-Dienst nicht zur Verfügung steht, ist nämlich China mit samt seinen mehr als 1,3 Milliarden Menschen. Laut eigener Aussage prüfe das Unternehmen derzeit noch, sein Angebot auch dort zur Verfügung zu stellen. Es bleibt abzuwarten, wie erfolgreich Netflix dabei sein wird, da die chinesische Regierung generell komplexe Anforderungen an ausländische Medienunternehmen stellt. Und: Auch auf der Krim, in Nordkorea und Syrien ist Netflix aufgrund von Auflagen der US-Regierung, die für amerikanische Unternehmen gelten, nicht verfügbar“, heißt es auf der Seite von Netflix

Wikipedia

Schon in der Schule lernen wir, dass wir nicht alles glauben dürfen, was bei der freien Enzyklopädie steht. Denn jeder ist dazu berechtigt, Ergänzungen an den Artikeln vorzunehmen. Falsche Inhalte können auf diese Weise relativ leicht veröffentlicht werden, auch wenn diese in vielen Fällen schnell entfernt werden. Trotz dieses Mankos zählt Wikipedia wohl zu einer der wichtigsten Informationsquellen der Menschheit. Diese Seite nicht besuchen zu können, bildet daher einen großen Einschnitt in die Freiheit.

Dennoch wird die Seite in vielen Ländern zensiert. Nach Informationen von Wikipedia ist dies der Fall in China, Frankreich, Iran, Pakistan, Russland, Saudi-Arabien, Syrien, Thailand, Türkei, Tunesien, Usbekistan sowie Großbritannien. Die Ursache hierfür liegt häufig in bestimmten Artikeln auf der Plattform. Die Französische Regierung, vielmehr die Generaldirektion für innere Sicherheit, monierte zum Beispiel einen bestimmten Artikel, während der Iran mehr als 900 Beiträge sperren ließ. In der Türkei etwa wurde Wikipedia im April 2017 zensiert, weil laut der türkischen Regierung einige Schreiber von Artikeln „Terror unterstützen“ würden. Türkische Offizielle waren zuvor mehrfach in Kontakt mit Wikipedia getreten. Wikipedia „hat begonnen, als Teil derer Kreise aufzutreten, die auf internationaler Ebene eine Schmierkampagne gegen die Türkei durchführen, anstatt im Kampf gegen den Terror kooperativ zu sein“, moniert die türkische Regierung. Vermutet wird allerdings, dass die Seite vor allem deshalb in der Türkei blockiert wurde, um Kritik über die Arbeit von Präsident Erdogan zu verbergen.

YouTube

Jeder hat das vermutlich schon einmal erlebt: Beim Aufrufen eines Videos auf YouTube wird einem angezeigt, dass das ausgewählte Video nicht in dem Land verfügbar ist. Allein das nervt schon. Aber in einigen Ländern der Welt ist die Video-Plattform aufgrund von Geoblocking sogar komplett Tabu.

2018 war YouTube in Gabun, im Südsudan, im Sudan, in Eritrea, in den Arabischen Emiraten, in Tadschikistan, Bangladesch, Indonesien, Libyen, Syrien, der Türkei, in Armenien, Turkmenistan, Afghanistan, Pakistan und Thailand geblockt. In Ländern wie China, Iran und Nordkorea ist die Plattform im Augenblick gesperrt.

Facebook

Rund 2,9 Milliarden Nutzer hat das soziale Netzwerk. Kaum zu glauben, dass in dem Land mit den meisten Menschen auf der Welt Facebook blockiert ist – China. Auch in Syrien ist Facebook aufgrund von Geoblocking nicht verfügbar. 2008 sowie im Arabischen Frühling 2011 soll es in Tunesien Versuche gegeben haben, Facebook zu sperren. Seit 2010 sind in Afghanistan einige Seiten auf Facebook gesperrt. Aus Kasachstan sind zeitweise Sperrungen bekannt, vorübergehend gesperrt war Facebook zudem in Papua Neuguinea und Pakistan.

Twitter

Der kleine blaue Vogel darf nicht in allen Ländern zwitschern. Was der Mikroblogging-Dienst leisten kann, zeigte sich vor allem während des Arabischen Frühlings. Damals fanden Informationen von Aktivisten speziell via Twitter Verbreitung. Das ist vermutlich der Grund, warum einigen Regierungen Twitter ein Dorn im Auge ist. In China ist Twitter bereits so lange geblockt, dass einige Jugendliche nicht einmal wissen, was twittern ist, wie die New York Times berichtet. Seit 2009 ist Twitter im Iran gesperrt. In Nordkorea sowie der Türkei ist eine Sperre gegen Twitter verhängt.

Google

Häufig befragen wir die Suchmaschine Google, bevor wir unser Gehirn überhaupt erst einschalten. Kaum zu glauben, dass einige Menschen nicht einfach mal eben Fragen via Google checken können. Ebenso wie bei anderen Internetseiten trifft es auch hier die Menschen in China. Die größte Suchmaschine der Welt, der E-Mail-Anbieter sowie die Cloud von Google sind im Land der Mitte wegen Geoblocking nicht verfügbar. Google und die chinesische Regierung sind sich seit 2002 nie einig über eine große Firewall.

Google soll 2018 auf die Wünsche der chinesischen Regierung zunächst eingegangen sein und versucht haben, sich den Bedingungen dieser zu beugen. Der Weg in diese Richtung wurde jedoch stark extern und intern kritisiert. So soll Google an einer besonderen Suchmaschine namens „Dragonfly“ gearbeitet haben, die alle Suchergebnisse, die der chinesischen Regierung möglicherweise nicht passen würden, nicht anzeigt. Sogar die eigenen Mitarbeiter stellten sich gegen die Entwicklung dieser Suchmaschine und die Menschenrechtsorganisation Amnesty International verurteilte das Projekt. Bei so viel Druck gab das Unternehmen nach, „Dragonfly“ ging nie an den Start.

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Tumblr

Das Blogging-Portal Tumblr ist ebenfalls in China verboten und kann von den Menschen dort nicht abgerufen werden. Aber auch in Kasachstan ist Tumblr nicht erreichbar. Daneben wurde die Plattform, auf der Texte, Fotos, Zitate usw. in Indonesien im Jahr 2018 geblockt. Man hatte befürchtet, dass dort zu viele nicht jugendfreie Fotos zu finden sind. Daneben blockte das Land aber auch rund 70.000 Seiten.

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